26.12.2008, 13:37
(26.12.2008, 11:42)Calesca schrieb: Aber dass dies so passiert, mit Gettos und was weiß ich ... erinnert mich doch start an etwas aus unserer Vergangenheit.Ich denke, diese Assoziationen sind gewollt.

(26.12.2008, 11:42)Calesca schrieb: Sammeln die unliebsame Leute also aus, bevor die ins Ghetto kommen?Naja, als illegale Immigranten sind sie dem Regime ja ohnehin nur soviel Wert, wie Ungeziefer. Das kommt ja klar heraus in dem Film. Und wer straffällig wird, wird halt gleich mal exekutiert. Unter straffällig zählt in einem solchen Unrechtssystem halt schon, den Machthabern (in dem Fall dem Soldaten) nicht genügend Respekt zu zollen oder gegen sie aufzustehen, wie es die Amme gean hat.
Wenig später hat man ja gesehen, daß die illegalen Immigranten, bevor sie ins Ghetto kommen, auch willkürlich ausgeplündert werden. Dem Protagonisten wurde ja auch die Armbanduhr weggenommen bzw. er mußte sie sich sogar noch selbst abschnallen, damit man sie ihm wegnehmen konnte. - In einem so dargestellten System irritieren mich willkürliche Verhaftungen, Verschleppungen, Hinrichtungen etc. nicht.
Das wirft allerdings umso mehr die Frage auf, ob es ein "Happy End" geben kann. Sicher mag ein gewisses Maß an Depressivität der Sterilität der Menschen zugeschrieben werden. Aber ein derart etabliertes Willkürsystem wird sich ja nicht normalisieren, weil es wieder Kinder gibt. Wie es im Rest der Welt aussieht, bekommt man ja nicht zu sehen, sondern nur am Rande mit, daß es da wohl noch mit Abstand schlimmer zugeht. Besteht also Hoffnung, daß sich die Welt wieder bessert? Fast alle Widerständler, die man im Film kennengelernt hat, sind jedenfalls am Ende tot. Mir fehtl da ein glaubhaftes Zeichen der Hoffnung bzw. ein Signal, daß eine Verbesserung der Umstände wirklich in Sicht ist. Gerade in einer dydsteren Dystropie ist mir sowas als Ende eigentlich immer wichtig.
(26.12.2008, 11:42)Calesca schrieb: Aber das ist in meinen Augen dann auch kein Happy End für die Frau - so als Versuchskaninchen?Was ist das Schicksal der einen Frau gegen dasjenige der ganzen Menschheit? Daß sie als Versuchskaninchen herhalten muß, halte ich da für selbstverständlich und einem Happy End nicht für abträglich. Daß es da eine Gruppe unabhängiger Wissenschaftler gibt, die alles zum Guten wenden können (und außerhalb der staatlichen Verfolgung stehen, also solide forschen können), scheint mir hingegen unglaubwürdig in einer solchen Welt.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."