Boneman schrieb:Und besonders interessant: In Namibia probiert man's aus! zweieinhalbminütiger Fernsehbeitrag / Artikel auf brandeins.deDazu gibt es mittlerweile einen ersten Zwischenbericht (Powerpoint-Präsentation) auf der offiziellen Projektwebseite.
Vielleicht wär das auch was für Somalia?
Boneman schrieb:Die Finanzierung ist nicht das Problem. Da werden sich schon Wege finden lassen. Ich hab's nicht persönlich nachgerechnet - dazu hab ich wohl auch zu wenig Ahnung vom Staatshaushalt im Detail, etc. - aber es soll finanzierbar sein.Ich hab mir jetzt doch mal die Mühe gemacht und ein wenig rumgerechnet, weil's mich ja auch interessiert. Da ich mich, wie gesagt, nicht wirklich auskenne, bitte ich um Nachsicht wegen der über-den-Daumen-Charakteristik dieser Rechnung.
Und zwar hab ich mir von hier die Sozialausgaben von Deutschland im Jahr 2007 geholt und alles rausgepickt, was meiner Meinung nach durch ein Grundeinkommen komplett ersetzt werden kann, als da wären: Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, "Sondersysteme"(?), Kindergeld, Elterngeld, Grundsicherung für Arbeitssuchende, Arbeitslosenhilfe, Ausbildungsförderung, Sozialhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Wohngeld.
Macht zusammen einen Betrag von 431,801 Milliarden Euro. Geteilt durch die Einwohnerzahl Deutschlands (die ich von hier hab) macht das 5.255 Euro pro Jahr, also 438 Euro Grundeinkommen pro Monat für jeden.
Mag eine naive Rechnung sein, ich beanspruche auch nicht, dass das so haltbar ist, aber aussehen tut das ja schonmal ganz gut.
Wohlgemerkt entstehen diese 438 Euro allein durch eine Umverteilung der Sozialleistungen, die heute schon getätigt werden!
Da das HWWI zu dem Schluss gekommen ist, dass das Modell von Dieter Althaus ohne Weiteres finanzierbar wäre (also 600 Euro netto), geh ich davon aus, dass meine Rechnung sehr unvollständig ist (eine Sache fällt mir schon ein: Kinder kriegen bis zur Volljährigkeit nach den meisten Modellen weniger, z.B. die Hälfte). Ich wollte nur zeigen (und selber mal sehen), was "einfach so" schon machbar wäre.
Es behauptet auch niemand, dass ein Grundeinkommen von heute auf morgen in der Höhe von 1000 Euro da sein muss. Überhaupt sagen viele überhaupt nur "1000 Euro", weil das eine einfache Zahl ist, mit der sich gut rechnen lässt. Götz Werner will bei 800 Euro anfangen und das BGE langsam bis auf 1500 Euro steigern. Das geht natürlich erst, wenn die Menschen und die Wirtschaft sich schon daran gewöhnt haben und die positiven Auswirkungen dann auch tatsächlich eintreten. So realistisch muss man schon bleiben - und das sind die meisten Grundeinkommens-Vertreter auch.
Edit: Hier noch ein Pro-Finanzierbar-Artikel von taz.de. Und hier ist der Contra-Finanzierbar-Artikel, auf den er sich bezieht.
Great people care.