19.07.2008, 19:14
Uiuiui, so viele Monate hat der Staub an solch wunderbaren Thread spürbare Spuren hinterlassen. *den staub wegpust*
Dann wollen wir doch dieses schöne Thema wiederbeleben, den Totgeglaubte leben sowieso länger.
Es geht um Jane Austens Stolz und Vorurteile, ein Buch von 1813 (!!!), welcher auch heute, 200 Jahre später, noch sehr lesenswert ist, was ich leider jetzt erst festgestellt habe.
Auf das Buch gekommen bin ich, nachdem ich den Film mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen (Anmerkung der Autorin: *lechz*) geschaut habe und doch sehr überrascht von der Story, die sich doch nicht so seicht wie befürchtet herausstellte, war.
Und da die Bücher immer besser als der Film sind und ich den Film schon klasse fand, habe ich 5 Minuten nach Filmende dieses Buch geholt.
Nach 1 1/2 Tagen des Lesens kann ich nur sagen: Wow.
Die Handlung dreht sich um die Familie Bennet und deren 5 ledige Töchter, die deren Mutter unbedingt unter die Haube bekommen möchte. Dies ist insofern wichtig, da die Erbfolge nur die männliche Linie berücksichtigt, was bedeutet, dass nach dem Tod des Familienvaters die Frauen der Familie ohne Besitz dastehen würden.
Im Mittelpunkt der gesamten Geschichte stehen Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy.
Aber von Anfang an:
Die Familie ist begeistert, als das Anwesen in der Nachbarschaft nach Jahren endlich vermietet wird - und das auch noch an einen sehr attraktiven Mann in Begleitung seiner Schwester und seines Freundes. Als rauskommt, dass die beiden Männer reich und auch noch ledig sind, ist vorallem die Mutter aus dem Häuschen und nimmt sich vor, zwei ihrer Töchter mit diesen zu vermählen.
Der erste Ball, der zur Begrüßung der neuen Einwohner veranstaltet wird, lässt nicht lang auf sich warten. Während der eine Herr, Charles Bingley, gleich Liebling aller Mädchen und ihrer Mütter wird, stellt sich der andere Herr, Fitzwilliam Darcy, als sehr hochnässig und unfreundlich heraus. Schlimmer noch, er beleidigt die zweitälteste Bennet-Tochter Elizabeth und verletzt ihren Stolz aufs tiefste.
Von ihrer ersten Begegnung abgeschreckt, beginnt Elizabeth, Mr. Darcy zu hassen und immer mehr Vorurteile über ihn zu sammeln.
Mr. Bingley verliebt sich in die älteste Bennet-Tochter und ein gewisser Mr. Collin, ein Cousin von Mr. Bennet, wählt Elizabeth zu seiner zukünftigen Frau. Die Erbfolge wäre damit geregelt und gerettet. Diese ist davon jedoch wenig begeistert, weswegen sie den Antrag ablehnt und den Zorn ihrer Mutter auf sich nimmt.
Bald darauf verlassen Mr. Bingley und Mr. Darcy die Gegend und lassen die älteste Tochter mit gebrochenen Herzen zurück.
Ein gewisser Mr. Wickham tritt in das Leben der Familie, der sehr schlimme Erfahrungen mit Mr. Darcy gemacht hat. Er wirft ein Auge auf Elizabeth, die die Geschichte der beiden Männer natürlich begeistert aufnimmt und die Vorurteile gegen Mr. Darcy dadurch bestätigt sieht.
Da konnte sie noch nicht ahnen, dass dieser Mr. Darcy sich seit dem Ball für sie zu interessierte, weswegen sie von seinem Heiratsantrag, der er ihr machte als sie sich in zufälig wieder trafen, vollkommen überrumpelt wurde. Dieser Antrag jedoch war so ungeschickt formuliert und von so vielen Standesgedünkeln durchsetzt, dass Elizabeths Stolz wieder gekränkt wurde und sie den Antrag, auch durch ihre Vorurteile gegen ihn, ablehnt und sich ihre Wege für viele Monate trennen.
Kurz darauf bekommt sie einen Brief von Mr. Darcy, der sie zum Nachdenken bringt.
Und mehr verrate ich auch schon garnicht mehr.
Es ist ein wunderschönes Buch, welches vorallem Gesellschaftskritik gegen den Brauch, dass eine Frau nur durch eine Hochzeit ihr Glück finden könnte, enthält. Die Liebesgeschichte zwischen Elisabeth und Mr. Darcy ist vorhanden, aber nur sehr hintergründig und nur sehr kurz gehalten, trotzdem wunderschön. Ich wage zu behaupten, dass sie, gerade weil sie so versteckt in diesem Buch ist, eine der besten ist, die ich kenne.
Das Buch ist auch eine wunderbare Geschichtsstunde, weil sie so viel aus dem Leben um 1800 herum erzählt. Jane Austens Schreibstil ist auf den ersten Seiten gewöhnungsbefürftig, aber man gewöhnt sich an ihn und will ihn garnicht mehr missen.
Übrigens:
Die BBC hat 2003 in einer großen Umfrage zum beliebtesten Buch in England festgestellt, dass Stolz und Vorurteil auf dem zweiten Platz hinter Der Herr der Ringe lag. Der Roman ist ein mediales Phänomen, obwohl er sich thematisch und erzählerisch in wichtigen Zügen inzwischen überlebt hat.
So, genug geschrieben. Schaut es euch mal an, das Buch ist nicht teuer und lohnt sich für jeden, wirklich. Ich bin begeisert, so sehr, wie es nicht viele Bücher schaffen.
Wer mehr wissen will, kann auch bei Wikipedia mal schauen, wo es eine wirklich gute Beschreibung des Buches und einiges Wissenswertes gibt.
Ich les das Buch jetzt jedenfalls ein zweites Mal!
Dann wollen wir doch dieses schöne Thema wiederbeleben, den Totgeglaubte leben sowieso länger.

Es geht um Jane Austens Stolz und Vorurteile, ein Buch von 1813 (!!!), welcher auch heute, 200 Jahre später, noch sehr lesenswert ist, was ich leider jetzt erst festgestellt habe.
Auf das Buch gekommen bin ich, nachdem ich den Film mit Keira Knightley und Matthew Macfadyen (Anmerkung der Autorin: *lechz*) geschaut habe und doch sehr überrascht von der Story, die sich doch nicht so seicht wie befürchtet herausstellte, war.
Und da die Bücher immer besser als der Film sind und ich den Film schon klasse fand, habe ich 5 Minuten nach Filmende dieses Buch geholt.
Nach 1 1/2 Tagen des Lesens kann ich nur sagen: Wow.
Die Handlung dreht sich um die Familie Bennet und deren 5 ledige Töchter, die deren Mutter unbedingt unter die Haube bekommen möchte. Dies ist insofern wichtig, da die Erbfolge nur die männliche Linie berücksichtigt, was bedeutet, dass nach dem Tod des Familienvaters die Frauen der Familie ohne Besitz dastehen würden.
Im Mittelpunkt der gesamten Geschichte stehen Elizabeth Bennet und Fitzwilliam Darcy.
Aber von Anfang an:
Die Familie ist begeistert, als das Anwesen in der Nachbarschaft nach Jahren endlich vermietet wird - und das auch noch an einen sehr attraktiven Mann in Begleitung seiner Schwester und seines Freundes. Als rauskommt, dass die beiden Männer reich und auch noch ledig sind, ist vorallem die Mutter aus dem Häuschen und nimmt sich vor, zwei ihrer Töchter mit diesen zu vermählen.
Der erste Ball, der zur Begrüßung der neuen Einwohner veranstaltet wird, lässt nicht lang auf sich warten. Während der eine Herr, Charles Bingley, gleich Liebling aller Mädchen und ihrer Mütter wird, stellt sich der andere Herr, Fitzwilliam Darcy, als sehr hochnässig und unfreundlich heraus. Schlimmer noch, er beleidigt die zweitälteste Bennet-Tochter Elizabeth und verletzt ihren Stolz aufs tiefste.
Von ihrer ersten Begegnung abgeschreckt, beginnt Elizabeth, Mr. Darcy zu hassen und immer mehr Vorurteile über ihn zu sammeln.
Mr. Bingley verliebt sich in die älteste Bennet-Tochter und ein gewisser Mr. Collin, ein Cousin von Mr. Bennet, wählt Elizabeth zu seiner zukünftigen Frau. Die Erbfolge wäre damit geregelt und gerettet. Diese ist davon jedoch wenig begeistert, weswegen sie den Antrag ablehnt und den Zorn ihrer Mutter auf sich nimmt.
Bald darauf verlassen Mr. Bingley und Mr. Darcy die Gegend und lassen die älteste Tochter mit gebrochenen Herzen zurück.
Ein gewisser Mr. Wickham tritt in das Leben der Familie, der sehr schlimme Erfahrungen mit Mr. Darcy gemacht hat. Er wirft ein Auge auf Elizabeth, die die Geschichte der beiden Männer natürlich begeistert aufnimmt und die Vorurteile gegen Mr. Darcy dadurch bestätigt sieht.
Da konnte sie noch nicht ahnen, dass dieser Mr. Darcy sich seit dem Ball für sie zu interessierte, weswegen sie von seinem Heiratsantrag, der er ihr machte als sie sich in zufälig wieder trafen, vollkommen überrumpelt wurde. Dieser Antrag jedoch war so ungeschickt formuliert und von so vielen Standesgedünkeln durchsetzt, dass Elizabeths Stolz wieder gekränkt wurde und sie den Antrag, auch durch ihre Vorurteile gegen ihn, ablehnt und sich ihre Wege für viele Monate trennen.
Kurz darauf bekommt sie einen Brief von Mr. Darcy, der sie zum Nachdenken bringt.
Und mehr verrate ich auch schon garnicht mehr.

Es ist ein wunderschönes Buch, welches vorallem Gesellschaftskritik gegen den Brauch, dass eine Frau nur durch eine Hochzeit ihr Glück finden könnte, enthält. Die Liebesgeschichte zwischen Elisabeth und Mr. Darcy ist vorhanden, aber nur sehr hintergründig und nur sehr kurz gehalten, trotzdem wunderschön. Ich wage zu behaupten, dass sie, gerade weil sie so versteckt in diesem Buch ist, eine der besten ist, die ich kenne.
Das Buch ist auch eine wunderbare Geschichtsstunde, weil sie so viel aus dem Leben um 1800 herum erzählt. Jane Austens Schreibstil ist auf den ersten Seiten gewöhnungsbefürftig, aber man gewöhnt sich an ihn und will ihn garnicht mehr missen.
Übrigens:
Die BBC hat 2003 in einer großen Umfrage zum beliebtesten Buch in England festgestellt, dass Stolz und Vorurteil auf dem zweiten Platz hinter Der Herr der Ringe lag. Der Roman ist ein mediales Phänomen, obwohl er sich thematisch und erzählerisch in wichtigen Zügen inzwischen überlebt hat.
So, genug geschrieben. Schaut es euch mal an, das Buch ist nicht teuer und lohnt sich für jeden, wirklich. Ich bin begeisert, so sehr, wie es nicht viele Bücher schaffen.
Wer mehr wissen will, kann auch bei Wikipedia mal schauen, wo es eine wirklich gute Beschreibung des Buches und einiges Wissenswertes gibt.
Ich les das Buch jetzt jedenfalls ein zweites Mal!

For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.