17.06.2008, 11:22
Peridor schrieb:diese Mannschaft hat mit der WM2006 und der guten Qualifikationsrunde zur EM2008 (wenn man vielleicht die letzten 2-3 Spiele ausklammert) bei den Leuten eine Erwartungshaltung erzeugt, an der sie jetzt logischerweise gemessen wirdWobei die für die Mannschaft Veratwortlichen auch daran nicht unschuldig sind. Die gute Statistik kommt auch dadurch zu Stande, daß man seit 2002 außer in wenigen Pflichtspielen fast nur gegen deutlich schwächere Mannschaften angetreten ist. In der WM 2006 hat man gegen Argentinien nur im Elfmeterschießen gewonnen, gegen Italien verloren. Alle Freundschafts- und Testspiele fanden nicht gerade gegen Fußball-Giganten statt. Wenn ich mich recht erinnere, war nur ein einziges Spiel gegen England dabei, welchens man als großen Sieg bezeichnen kann.
Eine solche Auswahl an Gegnern mag seine Gründe haben: Das gibt Mut, Zuversicht, Raum zum Testen. Es schafft aber eben auch eine trügerische Selbstsicherheit, die gegen ein stärkeres oder ein (im Turnier) hochmotiviertes gegnerisches Team dann plötzlich einbrechen und so nach hinten losgehen kann. Daher ist das hohe Lob für Löw's Arbeit, daß er in seiner Trainerzeit nur 3 Spiele verloren habe, vielleicht auch kritisch zu hinterfragen und damit zusammenhängend dann natürlich ebenso die Erwartungshaltung an diese Mannschaft.
Crystal schrieb:Die Österreicher hatten ihre Sternstunde genauso wie die Griechen bei der EM 2004. Fertig aus.Ja, und die Dänen 1992... da ist schon was dran. Dennoch sind dies eben leider auch nicht die Tage des deutschen Fußballs. Was fehlt, sind die ganz großen Talente, die in Topform spielen. Selbst die Österreicher waren gestern paßsicherer, als viele deutsche Spieler. "Wir" haben keinen Raoul, keinen van Nistelrooy und auch keinen Ribéry. Vielleicht kommen in der nächsten oder übernächsten Generation mal wieder Gert Müllers, Franz Beckenbauers, Rudi Völlers oder Lothar Matthäusses nach. Aber jetzt offenbar garade nicht.

"Haut die Säbel auffe Schnäbel."