Pergor schrieb:Niemand ist zufrieden, wenn er weniger Geld verdient, als er es schon einmal getan hat. Es gibt immer ein Streben nach "mehr". Und dieses Bedürfnis kann man nicht einfach in irgendeinem neu entdeckten Hobby kompensieren. Nein, ich finde hier machst du es dir etwas zu einfach.
Arme Menschheit, die immernoch das Geld als das Erstrebenswerteste sehen. Leider hast du in dem Punkt Recht. Auf der anderen Seite werden die, die vorher schon eine gutbezahlte Stelle hatten, diese auch behalten. Wenn sowas eingeführt werden sollte, werden ja nicht alle arbeitslos. Der einzige Bereich, wo ich wirklich Probleme sehe, ist der öffentliche Dienst. Wobei diese wahrscheinlich eh auf andere Posten abgeordnet werden, da die Einführung als solches auch neue Stellen braucht, an die man sich wenden kann, wenn es Probleme mit der Auszahlung gibt. Solch ein System macht die Bürokratie ja nicht überflüssig, davon werden wir immer genug haben.
Zitat:Glaubst du, dass jemand, der bereits 10 Jahre oder länger arbeitslos ist, jemals wieder den Weg in das Berufsleben zurückfinden kann?
Klar. Das ist ein weitverbreitetes Vorurteil.
Sicher hat derjenige erstmal Probleme, allein schon von seinem Tagesrhytmus her. Aber jeder, der sich innerhalb kürzester Zeit umstellen muss weiß, dass sich solche Probleme innerhalb einer Woche in Wohlgefallen aufgelöst haben.
Das frage ist nicht, ob er es KANN! Die Frage ist tatsächlich, ob er es WILL. Und da kann es tatsächlich zu Problemen führen. Aber der Mensch kann freientscheiden, zumindest in der Theorie - in einem solchen System kann er es dann wirklich und das hat natürlich solche Schattenseiten.
Ich glaube aber nicht, dass es Menschen gibt, die auf längere Zeit wirklich rumgammeln. Der Mensch ist nunmal ein Wesen, was Beschäftigung braucht. Das muss nicht unbedingt Arbeit sein. Man kann sich durchaus auch im Freizeitbereich Betätigung suchen. Rumgammelnd auf dem Sofa? Das hält niemand länger als 2 Wochen aus. Das ist die Hausfrau, nicht keine Arbeit hat, aber genug arbeitet. Das ist der Arbeitslose, der sich kostenlos um die Nachbarskinder kümmert, wenn Mama und Papa keine Zeit haben.
Das ist aber leider auch der Säufer, der ab morgens 8 Uhr auf der Parkbank abstürzt. 2 Seiten der Medaille. Aber, wenn man den Leuten, die arbeiten wollen, die Entscheidung lässt es zu tun, dann muss man es auch den Leuten zugestehen, die sich dafür entscheiden, nicht arbeiten zu wollen.
Zitat:Und für größere Anschaffungen muss man immer sparen. Man kann doch nicht wissen, was auf einen zukommt. Und ich wage zu behaupten, dass bei einem bedingungslosen Grundeinkommen der große "Boom" eher ausbleiben würde. Sooo viel bleibt da nicht übrig, wenn erst einmal die Fixkosten für die Existenz abgerechnet werden. Wer verantwortungsbewusst ist, legt den Rest an die Seite. Es muss IMMER das Bestreben vorhanden sein, am Monatesende etwas auf dem Konto übrig zu behalten. Sonst macht man etwas grundlegend falsch.
Prinzipiel natürlich Zustimmung. Aber es gibt auch Familien, die jetzt weniger als dieses Grundeinkommen haben. Die würden dann wohl mehr ausgeben können und es vielleicht auch tun.
Diesen typisch deutschen Sparzwang entgeht man damit aber wohl wirklich nicht.
For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.