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Ich denke, ich fange wieder an...
#40
Kleiner Teaser:


Das Fischerboot, das mit einem Teil seines Fangs nach Orvil unterwegs war, brauchte nicht einmal sechs Stunden, bis es an den schwimmenden Kais anlegte. Auf der Strecke unterquerten sie die Hängebrücke, hoch über ihnen, zu der Hurdin stumm hinaufstarrte. Althea ließ ihre Hand einen Moment durch das Wasser des Fjords fahren, eiskalt und klar...

Sie stiegen empor zum Warenumschlagplatz und begaben sich zum Marktplatz, wo sie in der Herberge einkehrten, die sie vor zwei Tagen verlassen hatten. Über einer späten Mittagsmahlzeit diskutierten sie, wie es weitergehen sollte. Dann begaben sie sich erneut zu Umbrik Siebenstein, um ein tieferes Verständnis für seine Rolle zu bekommen. Der Alte schaute kanzelte sie barsch ab und setzte sie wieder vor die Tür. Wenn sie den Runenknochen hätten, könnten sie wiederkommen... "Ich weiß immer noch, wer hier die Helden sind", wiederholte Althea leise. Sie begaben sich zur Taverne, und versanken über ein paar Bier in ihren Gedanken. "Wir können nicht nichts tun" sagte Furka, die Faust auf der Tischplatte. "Dann gehen wir doch diesen Druiden suchen, der unter den Weißdornbüschen schlafen soll..." sagte Keldi. "Bei den Weißdornbüschen...", kam von Tondar..., "Hausen, nicht schlafen..." steuerte Archon bei... Am nächsten Morgen verließen sie Orvil Richtung Süden, dem Zufluss des Fjordes entlang, in die Berge.

Das Massiv der Hjaldorberge stieg in der Ferne vor ihnen an, zur rechten jenseits des Flüsschens die Hügel von Orvil, zur linken bewaldete Hänge. Wieder lag etwas unwirkliches, verwunschenes in der Luft, eine geahnte Drohung unter dem Herbstbraunen Blätterdach. Die Sonne hatte sich schon jenseits der Hügelkette gesenkt, als Tondar inne hielt und zum Wald hinüber deutete. Dort, im Zwielicht, schimmerte das Weiß einiger Büsche. Der Wald jenseits schien licht, aber in Dunkelheit liegend. Keldi, Tondar und Hurdin berieten über den besten Anmarschweg, als Althea bereits auschritt, Arme und Stab erhoben. "Gorah!" rief sie. "Finsterer! Stell dich!". Keldi durchbohrte sie mit Blicken, als ein höhnisches Gelächter aus dem Wald erscholl. Die Zwerge hasteten Althea hinterher, bis sie zu einer Lichtung kamen. Ein blutbespritzer Altar, eine kleine Hütte, die tiefer unter den Bäumen stand. Und vor allem, eine Mann in einer braunen Robe, die Augen schienen im dunkeln zu leuchten, als er die Arme hob, und sich ein Rudel Wölfe aus dem Gras erhob.

"Armbrüste!" rief Keldi noch, aber Althea war bereits mit erhobener Faust auf die Lichtung getreten. Die Zwerge hasteten hinterher. "Stell dich!" brüllte Althea, als sie in einem Knäuel Wölfe unterging. Die Zwerge wurden durch die anstürmenden Wölfe an den Rand der Lichtung zurück gedrückt. Tondar schaffte es noch ein, zwei Bolzen abzufeuern, dann ging alles in ein Handgemenge über. Althea kam wieder hoch, die Handfläche auf ihrer Brust, ein paar Worte in Zhayad, die der nicht eingeweihte hört aber sofort wieder vergisst, und die Wölfe schienen von einem unsichtbaren Schild um sie herum abzuprallen. Der Druide blieb unbeeindruckt, und aus den Baumwipfeln hinter den Zwergen stürzten Harpyien herab in den Kampf. Archon war wie ein Schatten, er hastete um die Bäume am Rand der Lichtung herum, warf sich dann auf dem Druiden, den Mengbilar des Schwarzmagiers fest gepackt. Ein zwei Stöße und der Druide brach zusammen, als das potente Gift aus dem fernen Süden durch seine Adern strömte. Im selben Moment schien eine Welle durch die Luft der Lichtung zu fahren. Die Welt schien sich kurz zusammenzuziehen, dann wieder zurück zu fahren, und ein Zittern lief rundum durch das Blätterdach der Bäume und entfernte sich in alle Richtungen. "Haltet ein", schrie Althea, als die Kreaturen auf der Lichtung sich gehetzt umblickten. Ein Kläffen, Gekreische, die Zwerge duckten sich, dann sprangen die Wölfe hinfort, die Harpyien erhoben sich in die Lüfte, den Hängen des Gebirges entgegen. Kurz darauf waren sie allein...

Furka stürmte zu Althea, Tondar und Hurdin richteten ihre Armbrüste auf Rand der Lichtung, während Keldi, seinen Dolch am Fell eines erlegten Wolfes abwischte und wieder in die Scheide gleiten ließ. Dann sahen alle zu Archon hinüber. Die Hütte enthielt ein wildes Wirrwarr an Gegenständen. Archon sichtete einige Kräuter und Tinkturen, die er an Hurdin übergab. Furka wühlte durch ein Bündel Kleider und hielt triumphierend eine weitere Flasche Selbstgebrannten empor, entkorkte die Flasche und schnüffelte daran. Althea war in den hinteren Bereich der Hütte vorgedrungen und hatte eine mit Runen bedeckte Kiste hervorgezerrt, betrachtete das Schloss und griff nach ihrem Stab. "Hier!" rief Furka und warf ihr einen Dietrich zu "versuch es mal auf die richtige Art". "Meinst du das kann ich nicht?" fragte Althea "Es ist eigentlich ganz einfach, man stabilisiert den Schnapper und drückt die Bolzen zur Seite.", sie wandte sich der Kiste zu. "Siehst du, und dann... Aua!" sie blickte auf ihren Finger und dann den Dorn, der aus dem Schloss gesprungen war. "Aber offen ist es...". Die Truhe enthielt weitere Kräuter, Phiolen, die Archon fachmännisch ans Licht hielt und zuunterst in ein fleckiges Tuch eingewickelt, einen mit Runen verzierten Knochen. "Das sollte es gewesen sein", sagte Archon, als er den Knochen an Althea reichte "Wir können... Was ist denn mit dir?!" Althea konnte kaum noch stehen, ihr Gesicht war wächsern und Schweiß rann ihr Gesicht hinunter. "Raus hier!" blaffte Archon. Furka und Hurdin stützen und trugen Althea zum Rand der Lichtung, wo Archon ihren Arm in Augenschein nahm. "Gift" sagte er, als er den erschlafften Arm begutachtete, an dem sich rote Streifen Richtung Schultern gezogen hatten. Seine Hand verschwand unter dem Umhang, kam mit einer der Phiolen wieder hervor. Das hier sollte helfen, er entkorkte das Fläschchen und flößte es Althea ein. "Komm schon!". Altheas Augen flatterten. "Tondar, unsere Kräutertasche!", dann wühlte er bis er dieses eine kleine Päckchen gefunden hatte. Er entnahm ihm eine wächsern anmutende Masse, die er auspresste und den Saft in Altheas Mund rinnen ließ. Nahezu übergangslos beruhigten sich Altheas Gesichtszüge. "Gut..." brummelte Archon, dann suchte er einen Heiltrank hervor und flößte diesen Althea ein... Einige Minuten später, schaute sie mit klarem Blick, in fünf zwergische Augenpaare, die sie besorgt anblickten. "Es ist in Ordnung, mir geht es gut, sagte sie." "Wenn du wissen willst, was das war, es war das 'sündhaft teure' Päckchen aus Prem", sagte Archon zufrieden, und hielt dann die anderen Phiolen, die er eingesteckt hatte, ans Licht...
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Nachrichten in diesem Thema
Ich denke, ich fange wieder an... - von Althea - 13.10.2012, 10:38
RE: Ich denke, ich fange wieder an... - von Althea - 10.05.2025, 09:43



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