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Naturschutz in Selbstjustiz - ethisch gerechtfertigt?
Ich bin leider auch kein Klimaforscher. Und gerade auch etwas faul, hier viele Schaugrafiken einzublenden, aber googelt doch mal nach den Temperatur, CO2 und Meeresspiegel Diagrammen über die letzten 100, 1000 und einer Million Jahre. Ich finde es da dann doch sehr eindrücklich, dass das der Mensch ist, der einerseits mit fossilen Brennstoffen und andererseits mit dem Abholzen rießiger (Regen-)Wälder seine Atmosphäre, ehm, 'gestaltet'.

Auch ich bin eher jemand der zuschaut, und gerne in seienn eigenen Film oder eigenes Spiel abdriftet. Irgendwann ist bei mir aber das Fass voll, und ich bin froh, hier ein bisschen was niederschreiben zu dürfen. Ich hoffe sehr, dass es nicht als Hass auf uns oder unsere ganze Spezies interpretiert wird. Eher ist es Protest, dass es doch auch ganz gut anders ginge.

In der Schule in Ethik haben wir uns mal über die Rolle des Menschen unterhalten, und erarbeitet, dass doch die allermeisten ein anthropozentrisches Weltbild haben. Also das der Mensch im Mittelpunkt steht, und alles, auch Natur und Umweltschutz, nur zum Befriedigen der Wünsche und Werte der Menschen passiert. Der Planet, die Natur und das Leben, haben alle keinen eigenen Wert, und sind nur sowas wie Materie. Naja, auf diesen Anthropozentrismus sind größtenteils unsere Religionen, soziale Normen und Gesetze ausgerichtet. Numero 1: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das steht an oberster Stelle unserer Verfassung.

Ich selbst, der eher mit einem holistischen Weltbild aufgewachsen ist, verstehe nun nicht ganz, welcher Mensch (welcher Zeit) denn nun im Anthropozentrismus im Zentrum steht. Sind es nur die hier und heute lebenden? Sind die noch gezeugt werdenen Menschen nur Dinge, und wertlos? Anders kann ich unser Handeln und unsere Politik nicht verstehen. Ich dachte immer, dass die ganze Menschheit, das Mensch-Sein, egal wo wann und wie, über allem stünde. Und auch die Würde der Nächsten, die Mensch sein werden, hoch zu achten sei. Aber offensichtlich treten wir gerade die Würde der Menschen kommender Generationen.

Wie seht ihr das? Haben wir heute Verantwortung für Menschen von morgen, die heute noch nicht sind? Sind diese uns gleichgestellt, oder sollen die zu ihrer eigenen Zeit in ihrem eigenen Boot sitzen, und damit klar kommen?

Edit: Hier ein kurzer englischer Text, der diese Fragestellung aufgreift: http://uni-ecoaula.eu/index.php/en/190-e...ew?start=1
Ein Zitat darin finde ich besonders stark, habe ich zuvor genau dasselbe gedacht: "Disregarding the good life of those who come after us, who have a different position in time, is parallel to disregarding the good life of those who have a different position in space, for instance people in the Third World. If the second is immoral, the first must be immoral too" (Krebs 1999: 20).
So wie wir uns in der Flüchtlingspolitik in die Haare kriegen, jetzt alle nach Ruanda oder sonst wo hin schicken wollen (CDU/CSU) oder Menschen mit Migrationshintergrund remigrieren wollen (AfD) ist es wohl kein Wunder, dass wir die Deutschen von morgen nicht respektieren.
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RE: Naturschutz in Selbstjustiz - ethisch gerechtfertigt? - von cmfrydos - 16.05.2024, 12:30
RE: zum Jubeln - von Rabenaas - 14.05.2012, 08:48
RE: zum Jubeln - von Wolverine - 14.05.2012, 13:39
RE: zum Jubeln - von Edvard - 14.05.2012, 15:00
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RE: zum Jubeln - von Rabenaas - 14.05.2012, 22:28
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RE: zum Jubeln - von Rabenaas - 14.05.2012, 22:59



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