05.09.2021, 09:13
Auch ich möchte mal meckern.
Das, was mich ärgert, ist das grottenschlechte Krisenmanagement der Deutschen Bahn. Der Reisende wird - an nahezu allen Bahnhöfen - schlicht allein gelassen oder sogar in die sprichwörtliche Wüste geschickt.
Es gibt einen Notfahrplan. Der ist aber nicht verlässlich. Ich habe vorgestern eine Fahrt gebucht und gestern hat ein Zug zwei Haltestellen vor dem angegebenen Endbahnhof - in einer größeren Stadt, wo für gewöhnlich viele Menschen umsteigen - geendet.
Soweit so wenig gut. Weshalb genau der Zug, der ja einen Lokführer hatte, nun nicht die letzten zwei Bahnhöfe der Strecke auch noch befahren konnte, hat niemand erklärt. Aber vielleicht gab es ja einen zwingenden Grund.
Nur: An der Haltestelle, an der ich in diesen Zug umsteigen musste, wurde schlicht die neue Endhaltestelle angezeigt. Es gab keine Durchsage, wie Reisende zu dem eigentlich geplanten Endbahnhof dann alternativ an ihr Ziel kommen. Zum Glück hatte ich circa 3/4 Stunde Aufenthalt und konnte mich - gerade noch, weil eine nette Dame mich vorgelassen hat - in dem völlig überfüllten Reisezentrum, das nur mit einer Person besetzt war, erkundigen.
An zwei der Umsteigebahnhöfe gab es zudem plötzlich kurzfristige Gleisänderungen bei den Zügen. Zu keiner der beiden gab es irgendeine Ansage. An einem Bahnhof lief ein - von allen Fahrgästen zu vielen Zügen vielbefragter - Bahnbediensteter herum. Als ich ihn dann erwischte, ließ er mich stehen mit der Antwort: "Fragen Sie meine Kollegin, ich habe keine Zeit." - Nur eine Kollegin gab es weit und breit am Gleis nicht.
An dem anderen Bahnhof fuhr zu der an der Anzeigetafel angezeigten Zeit plötzlich ein anderer Zug ein, an dem ein anderes Reiseziel stand. Dieser war auch angesagt worden (stimmte aber eben nicht mit der Anzeigetafel überein). Der Lokführer hatte sein Fenster dicht, konnte also nicht gefragt werden, ob nun seine Anzeige am Zug unrichtig sei und wohin er fährt. Es war auch weit und breit kein Bahnbediensteter an dem (kleineren) Bahnhof zu sehen. Tatsächlich waren die Gleise der Züge geändert worden, ohne dass dies angezeigt oder mitgeteilt worden war. Auch die Verspätung "meines" Zuges um circa 10 Minuten war nicht angesagt oder angezeigt worden.
Offen gesagt:
- Wenn man am Morgen eines Tages entscheidet, einen Zug aus dem Notfahrplan vorzeitig enden zu lassen, muss es an allen Zusteigebahnhöfen, die dieser Zug passiert, Durchsagen für die Reisenden zu den nun abgeschnittenen Orten geben.
- Sobald bekannt wird, dass ein Zug an einem anderen Gleis abfährt, muss es an dem ursprünglich geplanten und angesagten Gleis eine Anzeige dazu geben und (mindestens!) eine Durchsage; eigentlich eher drei, weil bei dem Lärm auch mal Durchsagen untergehen können.
Es ist schon nahezu empörend, dass alle Nase lang die Standarrdtexte, man solle sein Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen und man solle Abstand zu den Gleisen halten, durch die Lautsprecher quäken, die wirklich wichtigen Ansagen für die - in Streikzeiten ohnehin gestressten - Reisenden ausbleiben.
Bei einem guten Krisenmanagement würde ich sogar erwarten, dass zumindest an größeren Bahnhöfen Kräfte engagiert werden - es sind ja Semesterferien, da kann man ein paar Studenten dafür anheuern -, die an den Gleisen stehen und Auskünfte an Reisende zu den aktuellen Änderungen geben. Diese Mitarbeiter können per Handy jeweils auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Demgegenüber geht die Bahn offenbar davon aus, dass jeder Reisende sich ständig selbst über jede spontane Änderung informiert und sich seine Wege sucht. Das muss er letztlich auch - gerade älteren Menschen fällt das bestimmt noch schwerer als mir -, aber kunden- und serviceorientiert ist das nicht.
(04.09.2021, 11:55)zakkarus schrieb: Und dann Streikt die Bahn - betrrifft an Hamburg die S-Bahn, und damit fast alle Randstrecken.Man kann über diesen Streik politisch ja denken, was man will, ihn für gerchtfertigt oder ungerechtfertigt halten. Wie man es damit auch hält, jedenfalls findet er statt und die DB AG sowie alle Reisenden müssen damit klarkommen.
Das, was mich ärgert, ist das grottenschlechte Krisenmanagement der Deutschen Bahn. Der Reisende wird - an nahezu allen Bahnhöfen - schlicht allein gelassen oder sogar in die sprichwörtliche Wüste geschickt.
Es gibt einen Notfahrplan. Der ist aber nicht verlässlich. Ich habe vorgestern eine Fahrt gebucht und gestern hat ein Zug zwei Haltestellen vor dem angegebenen Endbahnhof - in einer größeren Stadt, wo für gewöhnlich viele Menschen umsteigen - geendet.
Soweit so wenig gut. Weshalb genau der Zug, der ja einen Lokführer hatte, nun nicht die letzten zwei Bahnhöfe der Strecke auch noch befahren konnte, hat niemand erklärt. Aber vielleicht gab es ja einen zwingenden Grund.
Nur: An der Haltestelle, an der ich in diesen Zug umsteigen musste, wurde schlicht die neue Endhaltestelle angezeigt. Es gab keine Durchsage, wie Reisende zu dem eigentlich geplanten Endbahnhof dann alternativ an ihr Ziel kommen. Zum Glück hatte ich circa 3/4 Stunde Aufenthalt und konnte mich - gerade noch, weil eine nette Dame mich vorgelassen hat - in dem völlig überfüllten Reisezentrum, das nur mit einer Person besetzt war, erkundigen.
An zwei der Umsteigebahnhöfe gab es zudem plötzlich kurzfristige Gleisänderungen bei den Zügen. Zu keiner der beiden gab es irgendeine Ansage. An einem Bahnhof lief ein - von allen Fahrgästen zu vielen Zügen vielbefragter - Bahnbediensteter herum. Als ich ihn dann erwischte, ließ er mich stehen mit der Antwort: "Fragen Sie meine Kollegin, ich habe keine Zeit." - Nur eine Kollegin gab es weit und breit am Gleis nicht.
An dem anderen Bahnhof fuhr zu der an der Anzeigetafel angezeigten Zeit plötzlich ein anderer Zug ein, an dem ein anderes Reiseziel stand. Dieser war auch angesagt worden (stimmte aber eben nicht mit der Anzeigetafel überein). Der Lokführer hatte sein Fenster dicht, konnte also nicht gefragt werden, ob nun seine Anzeige am Zug unrichtig sei und wohin er fährt. Es war auch weit und breit kein Bahnbediensteter an dem (kleineren) Bahnhof zu sehen. Tatsächlich waren die Gleise der Züge geändert worden, ohne dass dies angezeigt oder mitgeteilt worden war. Auch die Verspätung "meines" Zuges um circa 10 Minuten war nicht angesagt oder angezeigt worden.
Offen gesagt:
- Wenn man am Morgen eines Tages entscheidet, einen Zug aus dem Notfahrplan vorzeitig enden zu lassen, muss es an allen Zusteigebahnhöfen, die dieser Zug passiert, Durchsagen für die Reisenden zu den nun abgeschnittenen Orten geben.
- Sobald bekannt wird, dass ein Zug an einem anderen Gleis abfährt, muss es an dem ursprünglich geplanten und angesagten Gleis eine Anzeige dazu geben und (mindestens!) eine Durchsage; eigentlich eher drei, weil bei dem Lärm auch mal Durchsagen untergehen können.
Es ist schon nahezu empörend, dass alle Nase lang die Standarrdtexte, man solle sein Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen und man solle Abstand zu den Gleisen halten, durch die Lautsprecher quäken, die wirklich wichtigen Ansagen für die - in Streikzeiten ohnehin gestressten - Reisenden ausbleiben.
Bei einem guten Krisenmanagement würde ich sogar erwarten, dass zumindest an größeren Bahnhöfen Kräfte engagiert werden - es sind ja Semesterferien, da kann man ein paar Studenten dafür anheuern -, die an den Gleisen stehen und Auskünfte an Reisende zu den aktuellen Änderungen geben. Diese Mitarbeiter können per Handy jeweils auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Demgegenüber geht die Bahn offenbar davon aus, dass jeder Reisende sich ständig selbst über jede spontane Änderung informiert und sich seine Wege sucht. Das muss er letztlich auch - gerade älteren Menschen fällt das bestimmt noch schwerer als mir -, aber kunden- und serviceorientiert ist das nicht.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."