(15.02.2016, 17:17)Pergor schrieb: Und dann ist aller Ärger wie weggeblasen? Ich werd's mal ausprobieren.
Nein, aber der Ärger wird sich sicherlich auch nicht verflüchtigen, wenn du es dir immer wieder anschaust. Es bleibt ja dabei, dass die Wahl und Leistung des aktuellen Sprechers wahrscheinlich so bleiben wird. Man könnte lediglich hoffen, dass es in späteren Folgen etwas besser wird. Pro Sieben wird aber wohl kaum neu synchronisieren lassen, dass sieht man ja auch am Verlauf der entsprechenden Reaktionen. Ich stimme dir völlig zu, dass man eine bessere Wahl hätte treffen können, denn es gibt da durchaus auch noch bessere preiswertere Alternativen und den aktuellen Sprecher kannte ich bisher auch eher nur aus deutlich kleineren Rollen. Warum er ausgewählt wurde, ist und bleibt eine gute Frage. Im Synchronforum tobt ja eine ähnlich emotionale Diskussion und das Urteil fällt da erwartungsgemäß genauso aus. Mich selbst lässt die Neuauflage kalt, hätte ich so auch nicht erwartet, aber es war auch nicht so, dass ich mir nun unbedingt eine Fortsetzung von Akte X gewünscht hätte. Dementsprechend interessiert mich das alles nur am Rande, aber wie gesagt wahrscheinlich gibts im Synchronforum ein paar mehr Informationen dazu.
Zitat:Mir kommt es jedenfalls so vor, als hätte dieser Synchronsprecher keine Sekunde darauf verschwendet, sich vorab mal zu erkundigen, was für eine Figur er da eigentlich sprechen soll. Sollte dem so sein, ist jede Kritik gerechtfertigt und mein Mitgefühl überschaubar. Sollte dem nicht so sein und er kann es einfach nur nicht besser, dann stellt sich mir die Frage, warum gerade dieser Synchronsprecher ausgewählt wurde. Da hätte man doch sicher jemand besseren finden können, wenn schon nicht Völz. Denn wie gesagt, allzuviel Luft nach unten ist da wirklich nicht mehr bei der jetzigen Darbietung. Nach welchen Kriterien wurde der denn ausgewählt? Das würde mich mal interessieren.
Wie gesagt, die Regie also der Synchronregisseur ist hier normalerweise einer der Hauptverantwortlichen, sowohl was die Ausführung, Hinweise zur Rolle und die Besetzung der Rollen angeht. Gelegentlich mischen sich natürlich noch die Auftraggeber ein, also kann es durchaus sein, dass Völz durchaus geplant war, aber der Auftraggeber hier wohl Pro7 nicht mitgespielt hat, weil der nicht ins Budget gepasst hätte. Ich hatte mal gelesen, dass Völz selbst hier garnicht erst angefragt wurde. Dann hängt es noch an der Synchronfirma und eben immer am Budget. Ich denke aber auch, dass man durchaus bessere Alternativen hätte finden können, wenn es schon für Völz nicht reicht.
Zitat:Entweder, man macht das richtig, oder man lässt es eben bleiben. Wenn einem das Projekt Akte X zu teuer ist, dann sollte man es lassen. Dann macht es schon irgendwann jemand anders. So aber ist es doch nichts halbes und nichts ganzes. Man stößt nur allen Fans, die seit Jahren auf eine Fortsetzung gewartet haben, vor den Kopf. Im Übrigen gehe ich davon aus, dass die Verantwortlichen auch auf sachliche Kritik wohl kaum mit einer spontanen Änderung reagieren würden.
Also nach jahrelanger Erfahrung und einigen Kontakten zumindest im öffentlich-rechtlichen Medienbereich (und die schwimmen ja eigentlich im Geld und sollten dem Zuschauer dank GEZ ja eigentlich eher mehr entgegenkommen) kann ich nur sagen, dass scheint generell kaum eine Rolle zu spielen. Die Verantwortlichen denken da ganz anders und verstehen dann den oft berechtigten Aufschrei, aufgrund von Fehlentscheidungen, umso weniger. Hinzu kommt, dass auch ein Shitstorm im Internet gemessen an der Gesamtzuschauerzahl eben ein Sturm im Wasserglas bleibt, selbst wenn der entsprechend laut ausfallen mag. Das heißt im Endeffekt solange sich nicht gerade mindestens "Tausende" direkt bei den Verantwortlichen beschweren, wird sich an der grundsätzlichen Einstellung nichts ändern. Entscheidungen dieser Art werden eben auch kaum hinterfragt, weil der Stellenwert der Synchronisation für Senderverantwortliche eher gering ist.
Zitat:Im Übrigen finde ich nicht, dass die Synchronsprecher nun gerade völlig überbezahlt sind. Wenn ich mir die Millionengagen der Schauspieler so ansehe, dann kommen mir 5000 Euro etwa für einen wirklich guten Sprecher nicht besonders teuer vor. Aber offenbar gehen die Meinungen darüber, wie wichtig ein richtig gewählter Synchronsprecher gerade bei den Hauptdarstellern ist, wohl auseinander. Naja, vielleicht floppen die nächsten Folgen ja komplett und man überlegt sich, für die DVD-Version, die irgendwann folgen wird, eine neue Synchro zu wählen. "Maybe there's hope."
5000 Euro für eine größere Filmrolle sind vom Prinzip her keine so schlechte Bezahlung (für 2-3 Wochen Arbeit) allerdings müssen die meisten Sprecher mit sehr viel weniger pro Rolle auskommen. Und im Prinzip haben sich die ausl. Auftraggeber imo eben damit nur insofern arrangiert, dass eine Synchronisation allenfalls als notwendiges Übel gesehen wird und man darin ja nicht mehr als unbedingt nötig investiert. Natürlich sind Firmen generell nicht begeistert, wenn sie für die vermeintlich gleiche Leistung plötzlich mehr bezahlen sollen. Der Witz daran ist eher, dass die Forderung von Völz nicht einmal die Größenordnung erreicht, die man wohl durchaus häufiger für sogenannte Promisprecher springen lässt, was dann im Vergleich umso unverständlicher wirkt, denn für die eigentliche Leistung/Qualität wird eher immer weniger bezahlt.
Die Synchronisation an sich hat als Kostenfaktor tendenziell einen schweren Stand, auch aufgrund des Verhaltens einiger Synchronfirmen heute und in der Vergangenheit. Allzu groß war deren Durchsetzungsvermögen dementprechend noch nie.
(15.02.2016, 16:03)Alpha Zen schrieb: Allerdings kann ich Aufreger bzgl. schlechter Synchronisation nachvollziehen. Im Animebereich ist man da ja leider so einiges gewohnt.
Stimmt im Animebereich ist es noch einmal eine Ecke schlimmer , weil da oft noch mehr das Budget gedrückt wird.
Die Topsprecher hört man deshalb in der Regel kaum oder garnicht in Animerollen, wobei es dazu schon einige kuriose Geschichten gibt. Hinzu kommt das anscheinend nicht alle entsprechenden Firmen ein hohes Qualitätsniveau erreichen können/wollen.