02.08.2014, 08:13
(01.08.2014, 22:51)Rabenaas schrieb: (Und es scheint gerade im Moment immer mehr so, als hätten sie mit Syrien Recht gehabt.)Rußland und China? Da möchte ich doch zu bedenken geben, daß es sich am Anfang des Syrien-Konflikts in wesentlichen Teilen um eine Demokratiebewegung handelte. Sie hatte ihr Zentrum in der Stadt Homs. Erst weil diese von der internationalen Gemeinschaft völlig allein gelassen wurde und Assad unantastbare Rückendeckung von Rußland (und im Sicherheitsrat auch China) hatte, konnte er all deren Forderungen an sich abprallen lassen und den Aufstand mit blutiger Hand niederzuschlangen versuchen. Daraus ist dann der jetzige Bürgerkrieg geworden. Und erst in dem haben die Islamisten um Al-Nusra und ISIS - die tatsächlich eher schlimmer sind als das Assad-Regime - die Oberhand gewonnen. Bei einem früheren Abgang des Diktators Assad wäre es so weit höchstwahrscheinlich nie gekommen. - Ob es dann allerdings eine Demokratie gegeben hätte, ist mit Blick auf die Entwicklungen in den anderen Staates des "Arabischen Frühlings" wohl ebenfalls zweifelhaft. Das macht das Verhalten von Rußland und China in diesem Konflikt aber nicht besser.
(01.08.2014, 22:51)Rabenaas schrieb: Und was wäre die Alternative zu einem Bürgerkrieg mit politischen Interessen?Ein Bürgerkrieg aus religiösen Interessen vielleicht? Aber das geht in der Tat wohl auch selten ohne gleichzeitige politische Interessen. Der Schwerpunkt kann aber schon unterschiedlich liegen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."