02.04.2014, 11:25
(01.04.2014, 18:32)Rabenaas schrieb: Allerdings ist Walfang offensichtlich ein Verlustgeschäft. Die japanischen Steuerzahler hat der Walfang 2011 ca. 9 Millionen Dollar gekostet.Der Geschmackswandel der Konsumenten ist ein wesentlich mächtigerer Gegner als der Michael Moore der Meere.
Inwieweit der japanische Walfang durch das Urteil unterbunden wird, weiß ich nicht, hat der Gerichtshof doch lediglich "das entsprechende japanische Programm für rechtswidrig erklärt", um den verlinkten SPON-Artikel zu zitieren. Das ist weder ein Verbot eines neuen, nur anders aufgelegten Programmes noch ein Fangverbot in Gewässern jenseits der Antarktis.
Falls die Zahlen stimmen, wäre der kommerzielle Walfang in der bisherigen Form nicht einmal ein Problem des Artenschutzes. Bei Zwergwalen liegt die jährliche Fangquote unterhalb eines drittel Prozentpunkts des Gesamtbestandes. Abstrakt zusammengefasst: Nachhaltig bewirtschafteter Wildbestand.
Es scheinen weniger die Harpuniere der Fangschiffe, als vielmehr die Treibnetze der großen Fischfangflotten die Problemverursacher zu sein. Dass die auf Spendengelder angewiesene Privatorganisationen nicht so ohne weiteres auf Emotionalisierung und selektive Faktenwiedergabe verzichten können, leuchtet mir indes ein. Also wird wohl auch weiterhin der Minkwal und das böse Walfangschiff stärker als der bestandsbedrohte Rote Thunfisch als Aufmacher dienen. Das (mittlerweile) Ungefährdete wird noch stärker geschützt, das nicht ganz so Niedliche hingegen ignoriert. Tierschutz begrenzt sich durch seine mediale Wirkungsweise selbst am stärksten.