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Im Zeitriss
#9
Das Totenschiff war war eine ganz spezielle Erfahrung. Zunächst mal wich ich von meinem bisherigen Grundsatz. Nur dieses eine mal speicherte ich also nicht in einem Tempel, einfach weil das Totenschiff nur per Zufall zu erreichen ist. Am baldigen Finale angelangt wollte ich mein Glück nicht überstrapazieren, obwohl ich die insgesamt 6 Abenteuerpunkte für immer schmerzhaft vermissen werde. Noch in Jahren werde ich gelegentlich schweißgebadet aufwachen und in Fötushaltung jammernd von 6 - in Worten SECHS - für immer verloren Abenteuerpunkten träumen. Das sind wahre Schicksalsschläge und ich hoffe auf euer tiefempfundenen Mitleid. Na, wird's bald!?

Wie auch immer, für meine Truppe auf mittlerweile Stufe 5, bzw. Stufe 6 (die hatte Alex von Persin bereits erreicht) waren die Geisterpiraten (tolles Thema übrigens, sollte mal jemand einen Film drüber machen, haha) kein großes Problem. Ärgerlicher war es da schon, dass Alex von Persin sein Werkzeug nicht instand halten konnte, sodass seine Dietriche zerbrachen. Macht nichts, für solche Fälle hält Yazinda Ersatzdietriche bereit. Nur zu dumm, dass Alex von Persin so viel Feingefühl wie ein Bulldozer besitzt, sodass er die Ersatzdietriche kurz darauf auch zerbrach. Astralenergie ist wertvoll, daher setzten wir auf eingetretene Türen, was allerdings zu minimalen, aber regelmäßigen Einbußen von Lebensernergie führte. Nichts desto trotz stiegen Caldrin und Tiara Laslaya eine Stufe auf. Doch plötzlich rief das Reallife an und wollte meine unbedingte Aufmerksamkeit. Schweren Herzens beendete ich das Spiel.

Am nächsten Tag begann ich wieder von vorn und diesmal behielt Alex von Persin auch seine Dietriche. Auf der unteresten Ebene entdeckten wir neben der Kriegerin Adora sogar eine Truhe, die wir mit den Dietrichen knackten, in der sich Dietriche befanden. Wow. Auf alle Eventualitäten eingestellt begaben wir uns also aufs Oberdeck und erschlugen den Heshtot. Der hielt ja mal gar nichts aus, allein der Fahrtwind hätte ihm doch alle Lebenspunkte rauben müssen. Wie auch immer, der Angstgegner war besiegt und wir machten uns auf den Weg zum Ausgang. Eine Etage tiefer gab es noch eine Truhe mit etwas Plunder, mit dem wir uns zunächst nicht belasten wollten, die wir in der Siegessituation aber nun gedachten einzupacken. Auf halber Strecke plötzlich eine Textbox: "Das Schiff schwankt, es sinkt, ihr seid tot." Echt jetzt?!?

Na gut. Also. Alle guten Dinge sind drei. Nocheinmal machten wir uns ans Totenschiff: *schlag* *schlag* *plünder* *schlag* *plünder* "Hallo, Adora" *schlag* *schlag* "Nimm das, Heshtot" Als das geschafft war, rannten wir so schnell wie nur was und gelangten zurück auf unsere Fahrgelegenheit. Puh.

Dann wanden wir unsere Aufmerksamkeit der fast vollständigen Karte zu. Zwischen Vilnheim und Phexcaer entdeckten wir die Dracheneiche noch einmal, fanden unseren Weg in die Ruine und sprachen mit Hyggelik. Der gab uns sein Schwert und die Warnung, das Gold in Ruhe zu lassen. Außerdem sollten wir dem Orkhäuptling richtig in den Hintern treten, eine Spezialität von uns. Wir taten wie uns geheißen und fanden uns in Phexcaer wieder. Weil wir diese Stadt verabscheuten und die Hoffnung auf Kolberg oder das Einhorn noch nicht ganz aufgegeben hatten, wollten wir den Einsiedlersee von der anderen Seite besuchen. Also legten wir unser Bargeld in Thonnys an (von wegen Schweiz, der Kräuterhändler um die Ecke ist viel lukrativer. Und legal.).
Zurück nach Vilnheim und dann nach Oberorken, wo wir den letzten Dungeon entdeckten, die Zwergenmine. Die hatte ein paar ganz fiese Verteidiger, die Zwergenveteranen empfanden wir als mit die stärksten Gegner im ganzen Spiel. Von dort gelangten wir über Felsteyn zum Einsiedlersee. Wir trafen natürlich NICHT mehr auf den Händler Kolberg und natürlich entdeckten wir auch NICHT mehr das Zaubereinhorn, somit sollte unsere Karte für immer unvollständig bleiben. (Kann man eigentlich noch Informanten aufsuchen oder Kolberg/das Einhorn treffen, wenn man Grimmring schon erhalten hat?)

Doch was wir dann auf den letzten hundert Metern entdeckten, war: Nichts. Kein Orklager, kein Orkchampion, kein Finale. Hm, des Rätsels Lösung war das Orkdokument, dass wir damals ungelesen oder zumindest unübersetzt weggeworfen oder verkauft oder gar nicht mitgenommen hatten. Ganz genau ließ sich das nicht mehr rekonstruieren. Selbst ein Ausflug zur Orkhöhle brachte uns nur die Gewissheit, dass das Orkdokument nicht mehr dort war. Also war es für immer verloren und wir waren in einer Sackgasse. So sind sie, die alten Spiele. Sowas können einem heutige Computerspiele gar nicht mehr bieten, so klassisch ist das.

Zum Glück fanden unsere Helden das Dokument doch noch in den Taschen oder ein Blitz schlug vom Himmel oder die Götter hatten ein Einsehen mit uns oder eine gute Fee namens Pergor trat auf den Plan, wie auch immer, jedenfalls war uns dank dieser Fügung sehr geholfen. Ich erfuhr zwar wenig später, dass ich mit etwas Timing und ein paar Monaten in der Herberge den finalen Kampf auch so hätte herbeiführen können, aber das war ja nun nicht mehr so wichtig.

Also drehten wir noch eine Runde um den Einsiedlersee und trafen nun wie gewollt auf das Orklager. Der Rest ist schnell erzählt: Das Duell zwischen Alex von Persin und dem Orkchampion verlief ehrenhaft und genauso verhielt sich auch der Orkhäuptling, als sein Champion am Boden lag. Wir konnten das Lager unbehelligt verlassen und wurden vom Hetmann Tronde und seinen Leuten umjubelt empfangen.

So endete unser Zeit bei den Thorwalern, aber einige Abenteuer sollten erst noch vor uns liegen.

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Mein Fazit:

Das passt nun nicht ganz so zum Thema der thorwaler Reiseberichte, aber einen kurzen Schlussgedanken wollte ich noch loswerden zum Spiel. Wie eingangs erwähnt, hatte ich Schicksalsklinge als einzigen Teil der Nordlandtrilogie nie gespielt aufgrund diverser Bedenkungen und Vorurteile. Was soll ich sagen, alle Bedenken und Vorurteile waren berechtigt: Das Spiel IST nicht einsteigerfreundlich und bockschwer, die Technik IST absolut veraltet und ohne jeden Komfort und das Speichersystem IST eine Katastrophe.

Also vergeudete Zeit und Mühe? Absolut nicht. Trotz aller Einschränkungen ging vieles als Kenner der anderen Teile erstaunlich leicht von der Hand, wie z.B. die Charakterverwaltung oder das Reisesystem. Am meisten Spaß hatte ich mit dem Spiel, nachdem ich mich richtig eingewöhnt hatte. Im Grunde gibt es nur drei Bausteine: Reisesystem, Städte und Dungeons. Wenn man sich erst mal richtig reingefuchst hat, ein paar Tricks und Kniffe kennen gelernt hat und feststellt, dass viele fleißige Leute bereits eine robuste Dokumentation zu diesem Spiel erstellt haben, auf die man im Notfall zurückgreifen kann, so ist das Spiel richtig gut.

Ich habe die Schicksalsklinge gerne gespielt und fühlte mich dank meiner klassischen Heldenparty an schöne Kindheitserlebnisse erinnert. Im Moment bin ich auf dem Weg mit meiner Heldenparty nach Tjolmar und werde in Kürze das Finale von Sternenschweif erleben. Danach geht es nach Riva, welches weiterhin mein Lieblingsteil der Nordlandtrilogie bleiben wird. Aber dennoch werde ich sicher irgendwann einmal wieder nach Thorwal zurückkehren.

Bis hierhin zunächst, vielleicht berichte ich ja mal wieder.

PS: So sieht meine Gruppe seit dem Endkampf gegen den Orkchampion aus: ;)

[Bild: igusyvjn.jpg]
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Im Zeitriss - von Teridan - 22.02.2014, 14:43
RE: Im Zeitriss - von Teridan - 23.02.2014, 11:32
RE: Im Zeitriss - von Fíonlaighrí - 23.02.2014, 13:44
RE: Im Zeitriss - von Teridan - 23.02.2014, 15:53
RE: Im Zeitriss - von Teridan - 25.02.2014, 19:51
RE: Im Zeitriss - von Teridan - 28.02.2014, 16:21
RE: Im Zeitriss - von Teridan - 02.03.2014, 16:01
RE: Im Zeitriss - von Teridan - 09.03.2014, 16:05
RE: Im Zeitriss - von Teridan - 11.03.2014, 19:59



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