(15.12.2013, 23:26)Alter Ugdalf schrieb: Ich glaub, wir werden nie zusammenkommenIn diesem Punkt stimme ich Dir zu.
(16.12.2013, 03:19)Wolverine schrieb: Außerdem - ganz trivial - weiss der Wähler inzwischen einfach, das er bei inhaltlichen Fragen veralbert werden kann.Jein. Ich glaube durchaus, daß es auch für inhaltliche Fragen definitive Ausschlüsse geben kann, die ebenso zu werten sind, wie absolute Koalitionsausschlüsse. Wenn die Partei explizit sagt: "Wir werden keinen Koalitionsvertrag unterschreiben, in dem nicht ein fläschendeckender Mindestlohn steht.", dann wäre es ein ebensolcher Wortbruch, in eine Regierung zu gehen, die diesen (überhaupt) nicht auf der Agenda hat, als wenn sie mit einem Partner koaliert, mit dem sie es ausgeschlossen hatte. Inhaltlicher Wortbruch ist insofern auch möglich und würde von den Medien auch knallhart vorgeworfen. Da bin ich mir sicher. - Richtig ist nur, daß die Parteien mit so absoluten inhaltlichen Aussagen sehr zurückhaltend sind, eben weil jeder die Notwendigkeit von Kompromissen kennt. Das war insbesondere für die SPD hier der Fall, die ja nun lange absehen konnte, daß es für Rot-Grün nicht reichen würde.
(16.12.2013, 03:19)Wolverine schrieb: Ich war sehr gespannt auf diesen Mitgliederentscheid, denn er hat - für mich - die Frage geklärt, wo die SPD als Partei steht. Die Mitgleider hatten hier nicht nur die Möglichkeit, eine große (möglicherweise ungeliebte) Koalition zu verhindern, sondern sie hatten auch gleichzeitig die Chance, das angeblich verhasste, weil zu wenig "sozialdemokratische" oder zu wenig "linke" Spitzenpersonal in die Wüste zu schicken.Das bewerte ich anders. Die Konsequenzen für die SPD als Partei bei den wahrscheinlichen Neuwahlen im Falle der Ablehnung wären einfach zu gravierend gewesen, als daß die Mitglieder frei ihrem Herzen hätten folgen können. Ein Ergebnis unter 20 % wäre nicht unrealistisch gewesen und eine schwarz-gelbe oder sogar allein schwarze Regierung sehr wahrscheinlich. Wo das Herz der SPD-Mitglieder schlägt (und was ihr Verstand ihnen inhaltlich sagt), sollte man m.E. fairerweise nicht aus der Entscheidung für einen Kompromiß schließen, die unter dem Eindruck solcher Alternativen stand.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."