12.12.2013, 22:40
(12.12.2013, 22:16)Alpha Zen schrieb: Tut es doch. Nach einer gewissen Zeitspanne werden die indizierten Titel freigegeben. Zuletzt prominent mit Doom geschehen.
Es geht nicht um indizierte Spiele, sondern um zensierte Spiele. Die Zensur geht natürlich auf das Konto des Publishers, aber die bleibt dann so oder so erhalten, was insbesondere im nachhinein, bei oft vorhandenem Übereifer mehr als albern wirkt.
Zitat:In Fallout 2 war das Problem hauptsächlich, dass Interplay sich nicht ausreichend mit Altersfreigaben in Europa auseinandergesetzt hat und am Ende die Entwickler auf Anweisung des Vertriebs husch husch noch schnell alles, was eventuell kritisch sein könnte, herausschneiden mussten, um nur ja keine Verschiebung zu riskieren. Das führte zu dem fehlerbehafteten Entfernen der Kinder. Tatsächlich war es nicht die deutsche Version allein, die geschnitten war, sondern alle europäischen Releases, weil in England und Frankreich ähnliche Maßstäbe galten, was Gewalt an Kindern angeht.
Natürlich liegt die Hauptschuld bei Interplay, aber die Frage bleibt doch, warum man überhaupt mit einer übertriebenen Zensur dann offenbar die gewünschte Altersfreigabe erhält. Der Inhalt wirkt doch nicht zwangsläufig anders, wenn man hier und da ein paar Blutspritzer entfernt oder das Blut umfärbt. Egal wie gut das im Einzelfall begründet wird, es bleibt doch ein Eindruck von Willkühr hängen. Das betrifft ja nicht nur Spiele sondern auch Filme und Serien. Am Ende fühlt sich dann niemand für das schlechte Ergebnis verantwortlich und schlimmer noch die Verantwortlichen schieben das dann immer auf den Jugendschutz, der ja eigentlich durchaus differenzierter an die ganze Sache herangeht. Das kann ja wohl kaum Sinn der Sache sein, wenn das alles nur zum reinen Selbstzweck verkommt, auch wenn die zuständigen Stellen (USK,Bpjm) mit diesem Zustand natürlich weniger zu tun haben, als die direkt Verantwortlichen.