(29.11.2013, 10:14)Zurgrimm schrieb:Selbstverständlich ist aus demokratischer Sicht eine Große Koalition das größte Übel. Da widerspreche ich ja gar nicht.(28.11.2013, 21:36)Silencer schrieb: Prinzipiell halte ich eine große Koalition für die weitaus schlechteste Wahl. Falls die Basis überhaupt noch soetwas wie einen sozialdemokratischen Kern hat, dann stimmt zumindest dieser gegen eine Große Koalition, inwieweit das dann der Mehrheitsmeinung innerhalb der Partei entspricht, wird man sehen.
Zitat:Ich meine damit in erster Linie das, was aus den unzähligen Talkshows einem entgegenbrabbelt.(29.11.2013, 01:21)Achwas schrieb: Und das ist übrigens keine "Neid-Debatte", wie das die Rechtspopulisten von ARD bis RTL so nennen,Daß die Frage einer Begrenzung der Managergehälter eine reine Neid-Debatte sei, habe ich auf der ARD nicht gehört. Das mag in einzelnen Sendungen so geschehen, steht einer insgesamt neutralen Berichterstattung über das Thema aber nicht entgegen. Bei RTL weiß ich es nicht. Auf dem Sender schaue ich eher keine Nachrichten-Sendungen...
Zitat:Allgemein sollte man allerdings mit dem Vorwurf des Rechtspopulismus gegen konkrete Personen(gruppen) sehr vorsichtig sein. Der Begriff ist ja nicht unproblematisch. Und von unseren großen Fernsehsendern bis zur NPD - für die dieser Begriff wohl allgemein anerkannt zutrifft - ist es zum Glück noch ein sehr, sehr weiter Weg.
Ich halte die NPD für "neonazistisch", das ist noch ein kleiner, aber gewaltiger Unterschied. Nicht umsonst wird gegen diese Partei ein Verbotsverfahren angestrengt, von dem man auch lange nichts mehr hört.
Zitat:Das einen keinen "gerechten Lohn" geben kann, ist natürlich ein anderes Problem. Dann würden wir andere Maßstäbe anlegen müssen, und das passt kaum noch in dieses Forum.(29.11.2013, 01:21)Achwas schrieb: sondern: ganz simpel eine Frage der Gerechtigkeit. Und das ist beileibe kein linker Begriff, sondern ein religiöser.Gerechtigkeit ist auch kein spezifisch religiöser Begriff. Es ist eher ein philosophischer. Ich betrachte mich nicht als religiös, glaube aber schon, ein Gerechtigkeitsempfinden zu haben. - Das Problem mit der Gerechtigkeit ist nur eben, daß so ziemlich jeder etwas anderes darunter versteht. Was (un)gerecht ist, läßt sich leider aus keiner Definition ableiten. - [...]
Zitat:Interessanterweise hat die Bevölkerung Deutschlands in der Mehrheit nach inhatlichen Positionen für einen sofortigen Mindestlohn, eine Reichensteuer und einiges andere mehr gestimmt - nach dem, was die Parteien vor der Wahl als ihre Minimalziele angegeben haben.(29.11.2013, 01:24)Achwas schrieb: Wenn jemand 30-40 Jahre jeden Tag seine Leistung abliefert, soll er in der Rente auch irgendwas davon haben.Rente ist auch ein schwieriges Thema. Da kann man viel mit dem Gerechtigkeitsbegriff argumentieren. Auch die Gleichstellung von Müttern, die vor oder nach 1992 geboren haben, scheint mir eine Gerechtigkeitsfrage zu sein. - Wohler wäre mir bei dem Ganzen nur, wenn ich den Eindruck hätte, diese ganzen Vergünstigungen wären wirklich auf lange Sicht durchkalkuliert und ernstlich gegenfinanziert. Wenn bei einem Übergewicht der älteren Menschen in der Bevölkerung jeder das bekommen soll, was ihm seiner Lebensleistung nach gerechterweise zusteht, wer soll das dann finanzieren? Die dann weniger jüngeren Menschen? Ist es denen gegenüber gerecht? - Das Problem ist, daß der Gegnerationenvertrag aufgrund der demographischen Entwicklung nicht mehr funktioniert.
Aber die Diskussion hier finde ich sehr sachlich und fair