10.09.2013, 18:28
Wir verließen Skovbjerg und tauchten ein in ein Meer der Dunkelheit. Eisiger Nordlandwind wehte uns um die Ohren, sodass unsere bleichen Gesichter rot und violett anliefen. Aelil führte uns durch die Nacht über den Waskirer Pfad. Nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, hielt sie uns an, ein Lager aufzuschlagen. Isidor schaltete schnell und überredete Nariell, als ortskundige Jägerin für uns auf Wassersuche zu gehen. Nach zwei Stunden, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, waren wir erstmals wieder unter uns. „Gut gemacht Aelil, super reagiert, Isidor“, lobte Lornir die beiden, wobei Svanja und ich zustimmten. Nur Bjaki hatte es mal wieder nicht auf Anhieb verstanden. Aelil erklärte ihm daraufhin geduldig, dass wir zwar nach Cardhavn wollten, unser erstes Ziel jedoch Vidsand sei, um in der Sache um Grimring weiterzukommen. „Ups…hatte ich ganz vergessen“, kam es Bjaki zögernd über die Lippen. „Und was nun?“, fragte Isidor ratlos in die Runde. „Spätestens in Cardhavn müssen wir die gute Nariell wieder loswerden“, warf Lornir ein. Dann überraschte mich Bjaki, indem er Verantwortung übernahm: „Ich habe uns die Suppe eingebrockt, ich löffle sie auch wieder aus. Gebt mir zwei Tage Zeit.“ - „Und wie willst du das anstellen?“ Aelil schien noch nicht an eine Lösung zu glauben, zumal der Vorschlag von Bjaki kam. „Indem wir unsere Route abändern und über Waskir nach Cardhavn reisen. Neben Prem gibt es dort den besten Schnaps weit und breit. Ich werde sie zum Duell herausfordern und abfüllen. Bis sie ihren Rausch ausgeschlafen hat, sind wir über alle Berge.“ - „Dann könne wir auch gleich wegrenne“, meinte Isidor ungläubig. Daraufhin erklärte Lornir, dass es sich bei Nariell um eine Thorwaler Jägerin handle, und dass man eine solche nicht mal einfach so abschütteln könne, weder im Schlaf, noch bei der Jagd. Sie würde uns wiederfinden und dann wolle man ihr besser nicht begegnen. Ein gewaltiger Rausch könne sie jedoch in Tiefschlaf versetzen und damit die notwendigen Stunden Vorsprung verschaffen. „Ich vermute mal, die Option, ehrlich zu sein, erübrigt sich“, warf ich ein. Lornir wies mich darauf hin, dass er Ehrlichkeit in diesem Fall für die denkbar schlechteste Option halte, da unsere Bärjungfrau jederzeit die Gruppe verlassen, allein in der Wildnis von Orks gefangen genommen und durch Folter zur Herausgabe des Geheimnisses um unsere Mission genötigt werden könne. Wir diskutierten noch eine Weile, dann waren wir uns sicher: Unsere einzige Hoffnung bestünde darin, dass Nariell von Bjaki in Waskir unter den Tisch gesoffen würde. Kurz darauf war Nariell auch schon von der Wassersuche (zu unserem Erstaunen erfolglos) wieder zurückgekehrt.
Tyldon, 14. Travia (Rohalstag)
Der Pfad durch das Waskirer Hochland zieht sich. Die Spuren der letzten Tage sind uns sichtbar anzumerken. Müde und ausgelaugt schleppten wir unsere Körper hinter Nariell her, bis wir am Abend Tyldon erreichten. Heute Abend gönnen wir uns zur Abwechslung mal wieder eine Herberge. Um von unserem Plan abzulenken, fragte ich in die Runde, ob wir über Vidsand oder Waskir nach Cardhavn reisen sollten. Um ein Haar wäre das schiefgegangen: „Bogskari, ich nehme an, dass deine Frage ein Scherz ist“, entgegnete Nariell schmatzend. „Wieso?“ - „Jedes Kind weiß doch, dass dieser Pfad nur im Sommer begehbar ist. Den ganzen Travia über hat es ohne Unterlass geregnet, da kommt doch kein Mensch mehr durch. Es sei denn, du willst als Moorleiche im Rhoenikalihgsee enden, aber das kannst du ja nicht ernst gemeint haben. Bogskari, in der Wildnis wärst du hoffnungslos verloren!“ Damit war heute anstelle von Bjaki mal jemand anderes für die allabendliche Unterhaltung zuständig. Soweit so gut, hätte Svanja mir nicht gesteckt, was Bogskari auf Mittelländisch heißt: Bogenschütze. Hoffentlich nehmen sie mir den Jäger jetzt noch ab, sonst könnte es unangenehm werden. Immerhin, unsere Reiseroute war spätestens jetzt geklärt. Morgen wird es in Waskir zum großen Wetttrinken kommen.
Tyldon, 14. Travia (Rohalstag)
Der Pfad durch das Waskirer Hochland zieht sich. Die Spuren der letzten Tage sind uns sichtbar anzumerken. Müde und ausgelaugt schleppten wir unsere Körper hinter Nariell her, bis wir am Abend Tyldon erreichten. Heute Abend gönnen wir uns zur Abwechslung mal wieder eine Herberge. Um von unserem Plan abzulenken, fragte ich in die Runde, ob wir über Vidsand oder Waskir nach Cardhavn reisen sollten. Um ein Haar wäre das schiefgegangen: „Bogskari, ich nehme an, dass deine Frage ein Scherz ist“, entgegnete Nariell schmatzend. „Wieso?“ - „Jedes Kind weiß doch, dass dieser Pfad nur im Sommer begehbar ist. Den ganzen Travia über hat es ohne Unterlass geregnet, da kommt doch kein Mensch mehr durch. Es sei denn, du willst als Moorleiche im Rhoenikalihgsee enden, aber das kannst du ja nicht ernst gemeint haben. Bogskari, in der Wildnis wärst du hoffnungslos verloren!“ Damit war heute anstelle von Bjaki mal jemand anderes für die allabendliche Unterhaltung zuständig. Soweit so gut, hätte Svanja mir nicht gesteckt, was Bogskari auf Mittelländisch heißt: Bogenschütze. Hoffentlich nehmen sie mir den Jäger jetzt noch ab, sonst könnte es unangenehm werden. Immerhin, unsere Reiseroute war spätestens jetzt geklärt. Morgen wird es in Waskir zum großen Wetttrinken kommen.