10.08.2013, 10:45
@ Boomer
Wäre ja auch gelacht, wenn die NLT nur gedämpfte Stimmung hervorriefe.
@ Alrik Alrikson
Danke. Und schon geht es weiter.
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Erste Schritte
Zwar gebietet es die Erzähltradition, die Helden in den Mittelpunkt der Mär zu stellen, doch hat jemand anderes den Tag gerettet. Im Thorwaler Südosten wohnt Herr Bulker, ohne dessen Eingreifen bereits die ersten zaghaften Talentanwendungen meiner Helden ein schlimmes Ende gefunden hätten. Aber der Reihe nach:
Als erfahrener PC-Abenteurer kenne und befolge ich die ehrwürdige Prozedur, mit der ein Rollenspiel zu beginnen hat, und ging daran, meine Helden zunächst mit dem Angbot der örtlichen Händler pfleglich aufzumotzen. Wem das lästig ist, empfehle ich einen Zwerg wie den meinen. Der erfeilschte beharrlich 0 Prozent Preisnachlass und der sich rapide entwickelnde Schwindsuchtanfall meiner Reisekasse kürzte die organisatorische Vorbereitungsarbeit auf das Angenehmste ab. Famos, Herr Zwerg!
Alter Hase, der ich bin, gedachte ich mich sogleich zu sanieren und jagte den Trupp in die Zwingfeste. Da ich auch privat den Weg zur nächsten U-Bahn-Haltestelle noch ohne Navi finde, lag der Gewölbestandort auch nach Jahren weiterhin wohlkartiert in einem Gedächtnisfach. Tag, Herr Dramosch. Räuber? In Ihrem Keller? Treten sie zurück, diese Sechs hier übernehmen.
Die ersten Kämpfe verfestigten ein Bild. Der Jäger ist für den Schaden zuständig, die trefferchanceherausgeforderten Nahkämpfer bilden derweil eine den Feind bedrohlich umringende Kulisse aus hektisch mit den Gliedern zappelnden Imitatoren sturmgepeitschter Bäume, der Magier wirft mit annehmbaren Erfolg mit Blitzen und der Druide - nun der Druide droht finster mit einer angespitzten Jorugamöhre ins Rund. Man krebst sich so voran. Nur der selbst erlittene Schaden ist teilweise beträchtlich, wenn mangelnde Paradekunst durch fehlenden Rüstschutz (Famos, Herr Zwerg!) verschlimmert wird.
Nachdem die erste Zwingfestenetage zur Hälfte gesäubert war, blickte ich sorgenvoll auf den zusammengeschrumpelten Lebensbalken meines Thorwalers und hieß meinen Druiden, nun mit seinen Wundheilkünsten zu glänzen. Kaum vom verstörenden Alten berührt, erkrankte der Thorwaler prompt. Doch derart früh im Spiel plagen mich noch keine Zweifel ob der Klassenwahl, also sah ich verzeihend über die bisherige Existenz des Druiden als Totalsausfall hinweg und raste hinauf ins Licht, damit ein professioneller Heiler wieder richte, was plumpe Finger anrichteten. Mit ein paar erbeuteten Skrajas und einem geplünderten Opferstock in den Taschen dachte ich mich bestens ausgestattet, um danach noch schmerzlich entbehrtes Rüstzeug einkaufen zu können. Hätte, hätte, Fahradkette.
Der erste Heiler befühlte den Thorwaler, vollführte die handwerkliche Entsprechung eines "Ups!" und zog dem Kranken Lebenspunkte sowie mir ungerührt Dukaten ab. Naja, kann passieren. Neuer Versuch. Und noch einer. Nach dem dritten Fehlschlag und einem nun schon besorgniserregend geschrumpften Lebensbalken des immer noch kranken Thorwalers befürchtete ich, hier eventuell an den Lehrmeister meines Druiden geraten zu sein und entfloh. Eine Straße weiter stand sogleich ein weiterer Heiler. Gottlob, der Kerl ist teuer, dann taugt er wenigstens was. Denkste. Und weil ich es nicht fassen konnte und einen weiteren Heilversuch über meinen Thorwaler ergehen ließ, spielte das Schicksal Echo und rief erneut: Denkste. Offen gestanden, vermutete ich an dieser Stelle beinahe schon einen Bug. Doch das ist der Mann, der mir meinen Glauben an solide Programmierkunst im allgemeinen und an den Berufszweig der Heiler im speziellen zurückgab:
Perainidan Bulker!
The Godfather of Overhauling erschien mir zunächst als eine typische Anlaufstelle einer ziemlich verzweifelten Hoffnung, denn er war wesentlich günstiger als seine lieben Kollegen. Doch der Herr der kleinen Preise ist ein großer Meister seiner Kunst. Ein einfacher Klick - und schon war der Thorwaler vom Wundfieber genesen. Dafür zahle ich gern. Nunja, insgesamt hatte ich inzwischen alle Heiler der Stadt mit einer stattlichen Altersrücklage versorgt und der Traum von neuen Rüstungen musste vorläufig verschoben werden. Zwei Herbergsnächte später stürzte ich zurück in die Zwingfeste (Tag, Herr Dramosch, ja es läuft alles) und achtete sorgsam auf Feind wie Druide.
Erst mit einer Gurkentruppe lernte ich die Zaubertrankkisten zu schätzen und gäbe es in der NLT das Dungeon-Master-Prinzip (man wird gut darin, indem man es übt und tut), wäre mein Magier inzwischen eine international anerkannte Koryphäe des Balsam Salabunde. Mich überkam regelrechter Stolz, als meine Helden schließlich den Räuberpulk der zweiten Etage besiegten. Sogar ein gewisser Held bekam einen einzelnen Zwingtanzzauber unter Aufopferung seiner gesamten Astralenergie hin. Die gewonnenen Erfahrungspunkte sind mir besonders lieb, denn wenn die Helden eines nötig haben, ist es ein ordentlicher Stufenaufstieg. Nicht wahr, Herr Druide? Nur die Kriegerin muss etwas länger warten; sie schlug sich am vorletzten Gegner selbst bewusstlos.
Das ist der Stand: Eine Woche Spielzeit ist um, Meister Dramoschs Auftrag ist erledigt, ich plane, es nun mit den unteren Bereichen der Feste aufzunehmen und werde erstmal richtig schön einkaufen gehen.
Wäre ja auch gelacht, wenn die NLT nur gedämpfte Stimmung hervorriefe.
@ Alrik Alrikson
Danke. Und schon geht es weiter.
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Erste Schritte
Zwar gebietet es die Erzähltradition, die Helden in den Mittelpunkt der Mär zu stellen, doch hat jemand anderes den Tag gerettet. Im Thorwaler Südosten wohnt Herr Bulker, ohne dessen Eingreifen bereits die ersten zaghaften Talentanwendungen meiner Helden ein schlimmes Ende gefunden hätten. Aber der Reihe nach:
Als erfahrener PC-Abenteurer kenne und befolge ich die ehrwürdige Prozedur, mit der ein Rollenspiel zu beginnen hat, und ging daran, meine Helden zunächst mit dem Angbot der örtlichen Händler pfleglich aufzumotzen. Wem das lästig ist, empfehle ich einen Zwerg wie den meinen. Der erfeilschte beharrlich 0 Prozent Preisnachlass und der sich rapide entwickelnde Schwindsuchtanfall meiner Reisekasse kürzte die organisatorische Vorbereitungsarbeit auf das Angenehmste ab. Famos, Herr Zwerg!
Alter Hase, der ich bin, gedachte ich mich sogleich zu sanieren und jagte den Trupp in die Zwingfeste. Da ich auch privat den Weg zur nächsten U-Bahn-Haltestelle noch ohne Navi finde, lag der Gewölbestandort auch nach Jahren weiterhin wohlkartiert in einem Gedächtnisfach. Tag, Herr Dramosch. Räuber? In Ihrem Keller? Treten sie zurück, diese Sechs hier übernehmen.
Die ersten Kämpfe verfestigten ein Bild. Der Jäger ist für den Schaden zuständig, die trefferchanceherausgeforderten Nahkämpfer bilden derweil eine den Feind bedrohlich umringende Kulisse aus hektisch mit den Gliedern zappelnden Imitatoren sturmgepeitschter Bäume, der Magier wirft mit annehmbaren Erfolg mit Blitzen und der Druide - nun der Druide droht finster mit einer angespitzten Jorugamöhre ins Rund. Man krebst sich so voran. Nur der selbst erlittene Schaden ist teilweise beträchtlich, wenn mangelnde Paradekunst durch fehlenden Rüstschutz (Famos, Herr Zwerg!) verschlimmert wird.
Nachdem die erste Zwingfestenetage zur Hälfte gesäubert war, blickte ich sorgenvoll auf den zusammengeschrumpelten Lebensbalken meines Thorwalers und hieß meinen Druiden, nun mit seinen Wundheilkünsten zu glänzen. Kaum vom verstörenden Alten berührt, erkrankte der Thorwaler prompt. Doch derart früh im Spiel plagen mich noch keine Zweifel ob der Klassenwahl, also sah ich verzeihend über die bisherige Existenz des Druiden als Totalsausfall hinweg und raste hinauf ins Licht, damit ein professioneller Heiler wieder richte, was plumpe Finger anrichteten. Mit ein paar erbeuteten Skrajas und einem geplünderten Opferstock in den Taschen dachte ich mich bestens ausgestattet, um danach noch schmerzlich entbehrtes Rüstzeug einkaufen zu können. Hätte, hätte, Fahradkette.
Der erste Heiler befühlte den Thorwaler, vollführte die handwerkliche Entsprechung eines "Ups!" und zog dem Kranken Lebenspunkte sowie mir ungerührt Dukaten ab. Naja, kann passieren. Neuer Versuch. Und noch einer. Nach dem dritten Fehlschlag und einem nun schon besorgniserregend geschrumpften Lebensbalken des immer noch kranken Thorwalers befürchtete ich, hier eventuell an den Lehrmeister meines Druiden geraten zu sein und entfloh. Eine Straße weiter stand sogleich ein weiterer Heiler. Gottlob, der Kerl ist teuer, dann taugt er wenigstens was. Denkste. Und weil ich es nicht fassen konnte und einen weiteren Heilversuch über meinen Thorwaler ergehen ließ, spielte das Schicksal Echo und rief erneut: Denkste. Offen gestanden, vermutete ich an dieser Stelle beinahe schon einen Bug. Doch das ist der Mann, der mir meinen Glauben an solide Programmierkunst im allgemeinen und an den Berufszweig der Heiler im speziellen zurückgab:
Perainidan Bulker!
Erst mit einer Gurkentruppe lernte ich die Zaubertrankkisten zu schätzen und gäbe es in der NLT das Dungeon-Master-Prinzip (man wird gut darin, indem man es übt und tut), wäre mein Magier inzwischen eine international anerkannte Koryphäe des Balsam Salabunde. Mich überkam regelrechter Stolz, als meine Helden schließlich den Räuberpulk der zweiten Etage besiegten. Sogar ein gewisser Held bekam einen einzelnen Zwingtanzzauber unter Aufopferung seiner gesamten Astralenergie hin. Die gewonnenen Erfahrungspunkte sind mir besonders lieb, denn wenn die Helden eines nötig haben, ist es ein ordentlicher Stufenaufstieg. Nicht wahr, Herr Druide? Nur die Kriegerin muss etwas länger warten; sie schlug sich am vorletzten Gegner selbst bewusstlos.
Das ist der Stand: Eine Woche Spielzeit ist um, Meister Dramoschs Auftrag ist erledigt, ich plane, es nun mit den unteren Bereichen der Feste aufzunehmen und werde erstmal richtig schön einkaufen gehen.