02.08.2013, 11:55
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 02.08.2013, 11:55 von Fíonlaighrí.)
@Kjaskar
Finde ich schön, dass dir dieser Punkt am Herzen liegt. Geht mir ebenso.
Hilde Domin (1962)
Unaufhaltsam
Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige
eben noch
ungesprochene
Wort?
Wo das Wort vorbeifliegt
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf,
anzukommen.
Besser ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.
Am Ende ist das Wort,
immer
am Ende
das Wort.
Finde ich schön, dass dir dieser Punkt am Herzen liegt. Geht mir ebenso.
(02.08.2013, 07:54)Kjaskar schrieb: 4. Mal bis 10 zählen...Dazu fällt mir folgendes Gedicht ein. Ist zwar schon über 50 Jahre alt, aber aufgrund des Internets aktueller denn je:
Kommt eine Diskussion so richitg in Fahrt kommt es schnell dazu, dass unbedachte, verletztende Äusserungen veröffentlicht werden. Gerade in der vermeindlichen Anonymität des Internets neigen viele Menschen dazu Ihre Meinung über andere Hemmungslos zu äußern, ungeachtet der emotionalen Konsequenzen beim Gesprächspartner.
Hilde Domin (1962)
Unaufhaltsam
Das eigene Wort,
wer holt es zurück,
das lebendige
eben noch
ungesprochene
Wort?
Wo das Wort vorbeifliegt
verdorren die Gräser,
werden die Blätter gelb,
fällt Schnee.
Ein Vogel käme dir wieder.
Nicht dein Wort,
das eben noch ungesagte,
in deinen Mund.
Du schickst andere Worte
hinterdrein,
Worte mit bunten, weichen Federn.
Das Wort ist schneller,
das schwarze Wort.
Es kommt immer an,
es hört nicht auf,
anzukommen.
Besser ein Messer als ein Wort.
Ein Messer kann stumpf sein.
Ein Messer trifft oft
am Herzen vorbei.
Nicht das Wort.
Am Ende ist das Wort,
immer
am Ende
das Wort.