24.07.2013, 15:49
Der Pfad führte über einen schmalen Grat auf eine kleine Anhöhe, die von Nebel umhüllt war. Schon von Weitem aus waren grölende Stimmen zu hören. Offensichtlich handelte es sich um das Hauptquartier der Räuberbande. Mindestens ein Dutzend dieser fiesen Zeitgefährten hatte sich um ein Feuer herum versammelt und war gerade dabei, sich mit Premer Feuer zu begießen. Wäre es jetzt zu einem Kampf gekommen, hätten wir keine Chance gehabt. Zu alledem sorgte Isidor für eine gewaltige Schrecksekunde: Er hatte sich wohl auf Grund des Regens und der Kälte über die letzten Tage eine Erkältung zugezogen und es juckte ihn gewaltig, einfach mal drauf los zu nießen. Wir hielten den Atem an. Zum Glück konnte ihn Bjaki mit einem Würgegriff in letzter Sekunde davon abhalten.
Im flackernden Schein des Feuers spähten meine Augen das Lager nach Schwachstellen aus, während indes meine Rechte zum Köcher griff und einen Pfeil hervorzog. Ich spannte die Sehne und legte an. Jetzt galt es nur noch, eine günstige Gelegenheit abzuwarten. Einer der finsteren Gesellen verabschiedete sich zum Austreten: Da war sie, unsere Chance. Als er im Dunklen war, feuerte ich ab. Blattschuss. Nach einiger Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, begab sich ein anderer auf die Suche nach ihm. Augenblicklich folgte er seinem Kameraden in Borons Reich. Insgesamt noch vier weitere Räuber konnte ich auf diese Weise zur Strecke bringen, ehe wir bemerkt wurden. „Attacke“, schrie einer von ihnen, und fuchtelte dabei mit seinem Rapier in unsere Richtung. „Angriff“, entgegnete ich und zog erneut einen Pfeil. Mit voller Wucht stürzten wir uns in die Schlacht. Isidor stach einen dieser finsteren Gefährten mit seinem Giftdolch nieder, sodass wir schnell in Überzahl waren. Jetzt klirrten Säbel und Äxte, ehe ich nach langer Zeit mit einem gezielten Schuss den letzten von ihnen erledigte. Der Kampf zog sich bis zur Morgendämmerung. Wir hatten gesiegt! Das, was noch gestern unmöglich schien, ist eingetreten.
Erschöpft fielen wir allesamt auf den Boden. Lornir stand jedoch ziemlich rasch wieder auf und hielt uns an, die Toten zu verbrennen. Ich beschloss, die Gruppe einen Tag hier übernachten zu lassen, damit wir wieder halbwegs regenerieren können. Es steht uns schließlich noch der gesamte Abstieg nach Orkgard bevor.
Während Aelil die Wunden von Bjaki, Isidor und Lornir versorgte - die drei hat es am stärksten getroffen, gesellte sich Svanja zu mir ans Lagerfeuer. „Du hast uns gerettet“, brachte sie mir wortkarg entgegen. „Wir alle haben dafür gesorgt, dass wir noch leben“, erwiderte ich. „Wie du die Räuber erlegt hast, war beeindruckend. Ich hatte noch nie solche Präzision gesehen“, beharrte sie auf ihrem Kompliment. „Ob Mensch oder Tier, bei der Jagd gibt es wenig Unterschiede. Jeder hat einen verwundbaren Punkt, den du kennen und treffen musst.“ -„Und woher kennst du die verwundbaren Punkte von Menschen?“ - „Ich musste sie lernen. In der Wildnis hast du es nicht mit wilden Tieren allein zu tun, wie du dich ja heute selbst überzeugen konntest.“ - „Wie dem auch sei, ich bin jedenfalls froh, dass du unsere Gruppe anführst.“ Zum Glück hörte sie auf, weitere Fragen zu stellen. Ich hoffte, mit dem Betreten von Thorwal meine Vergangenheit fürs Erste einmal vergessen zu können, aber da habe ich mich wohl getäuscht.
Im flackernden Schein des Feuers spähten meine Augen das Lager nach Schwachstellen aus, während indes meine Rechte zum Köcher griff und einen Pfeil hervorzog. Ich spannte die Sehne und legte an. Jetzt galt es nur noch, eine günstige Gelegenheit abzuwarten. Einer der finsteren Gesellen verabschiedete sich zum Austreten: Da war sie, unsere Chance. Als er im Dunklen war, feuerte ich ab. Blattschuss. Nach einiger Zeit, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, begab sich ein anderer auf die Suche nach ihm. Augenblicklich folgte er seinem Kameraden in Borons Reich. Insgesamt noch vier weitere Räuber konnte ich auf diese Weise zur Strecke bringen, ehe wir bemerkt wurden. „Attacke“, schrie einer von ihnen, und fuchtelte dabei mit seinem Rapier in unsere Richtung. „Angriff“, entgegnete ich und zog erneut einen Pfeil. Mit voller Wucht stürzten wir uns in die Schlacht. Isidor stach einen dieser finsteren Gefährten mit seinem Giftdolch nieder, sodass wir schnell in Überzahl waren. Jetzt klirrten Säbel und Äxte, ehe ich nach langer Zeit mit einem gezielten Schuss den letzten von ihnen erledigte. Der Kampf zog sich bis zur Morgendämmerung. Wir hatten gesiegt! Das, was noch gestern unmöglich schien, ist eingetreten.
Erschöpft fielen wir allesamt auf den Boden. Lornir stand jedoch ziemlich rasch wieder auf und hielt uns an, die Toten zu verbrennen. Ich beschloss, die Gruppe einen Tag hier übernachten zu lassen, damit wir wieder halbwegs regenerieren können. Es steht uns schließlich noch der gesamte Abstieg nach Orkgard bevor.
Während Aelil die Wunden von Bjaki, Isidor und Lornir versorgte - die drei hat es am stärksten getroffen, gesellte sich Svanja zu mir ans Lagerfeuer. „Du hast uns gerettet“, brachte sie mir wortkarg entgegen. „Wir alle haben dafür gesorgt, dass wir noch leben“, erwiderte ich. „Wie du die Räuber erlegt hast, war beeindruckend. Ich hatte noch nie solche Präzision gesehen“, beharrte sie auf ihrem Kompliment. „Ob Mensch oder Tier, bei der Jagd gibt es wenig Unterschiede. Jeder hat einen verwundbaren Punkt, den du kennen und treffen musst.“ -„Und woher kennst du die verwundbaren Punkte von Menschen?“ - „Ich musste sie lernen. In der Wildnis hast du es nicht mit wilden Tieren allein zu tun, wie du dich ja heute selbst überzeugen konntest.“ - „Wie dem auch sei, ich bin jedenfalls froh, dass du unsere Gruppe anführst.“ Zum Glück hörte sie auf, weitere Fragen zu stellen. Ich hoffte, mit dem Betreten von Thorwal meine Vergangenheit fürs Erste einmal vergessen zu können, aber da habe ich mich wohl getäuscht.