09.06.2013, 19:43
(09.06.2013, 17:43)Sarzobal schrieb: [...] Was ich nicht gut finde sind Questmarker/Pfeile und dergleichen. Ich für meinen Teil kann auf sowas sehr gerne verzichten. Ist im Original-PnP und - seltsamerweise - auch im wirklichen Leben so. Wenn ich im wahren Leben in einer fremden Stadt ohne Navi einen Ort suche, wird mir der auch nicht mit einem Pfeil markiert. Da hilft dann nur Stadtplan, Hausnummern, Leute befragen etc.
Warum muss das dann in Computerspielen immer "einfacher" und "komfortabler" sein? Viele sind der Meinung dies wäre "Standard" und "Bedienerfreundlich", ich fass es als Gängelei auf.
Kann man so sehen, muss man nicht. Und ich wage mal zu behaupten, dass die Mehrheit das anders sieht. Warum haben heute viele Leute ein Navi? Bestimmt nicht, weil Sie die Herausforderung des ewigen Suchens und ewige rumfahren so toll fanden. So Ausrufezeichen über den Köpfen von Questgebern fand ich zwar auch schon immer etwas befremdlich, aber so ein leuchtender Kringel auf der Automap, der mir das Haus von XY angibt, finde ich schon toll. Außerdem war es - im Gegensatz zu Realität - in Schick ja nicht möglich Passanten nach dem Weg zu fragen. Von daher darf man getrost davon ausgehen, dass sich die Helden schon erkundigen und das dann auch ohne weiteres auf der Map angezeigt werden kann. Zumindest ist das meine Meinung.
(09.06.2013, 17:43)Sarzobal schrieb: Die Original-NLT hat (mit Ausnahme von Riva) den Spieler in den seltensten Fällen unterstützt. Meine Helden konnten - in modernen Spielen auch schon selten geworden - noch richtig sterben und wenn ich etwas total vermasselt habe war Game Over. Genauso ist es auch richtig. Seltsamerweise habe ich DSA1 + 2 damals als 13jähriger ohne Lösungsbuch, Onlinehilfen und dergleichen durchgespielt, einfach durch herumreisen, ausprobieren und dergleichen.
Und was genau ist daran so unattraktiv? Es soll ja ein Rollenspiel sein und mich herausfordern. Wenn ich wie ein Kleinkind durch das Spiel geführt werde verliert es für mich jeglichen Reiz. Hinweispfeile und dergleichen sollten dann zumindest im Fortgeschrittenen-Modus abschaltbar sein.
Nunja, früher hatten wir auch noch einen Kaiser, ob es wirklich besser war, lass ich jeden selbst beurteilen.
Natürlich will man in einem Spiel auch gefordert werden und ich finde es auch gut. allerdings ist dieses "Sterben und Game over" in Schick ja auch relativ ist, weil man einfach den letzten Spielstand nach dem Game Over Bildschirm geladen hat. In vielen modernen Spielen startet man nach einem Tod meist ja automatisch am letzten Spielstand oder an Punkt X. Im Endeffekt läuft es auf das Selbe hinaus (auch wenn ich persönlich die Variante mit Game Over Bildschirm bevorzuge - aber letztlich ist es nur Kosmetik).
Außerdem fand ich damals schon etwas nervig, dass man jedes Haus abklappern musste, weil bei über 90 % in Schick dann immer nur so ein Bild mit dem Aussage "Hau ab" kam. Ich Sternenschweif war das dann schon mal besser gelöst, wo dann einige Bewohner mit eigenen Namen irgendwas erzählten. Ebenfalls hat mich genervt, wenn ich den falschen Stadtausgang erwischt hatte, ich wieder durch die Stadt und den anderen Ausgang suchen musste.
Allerdings kannte man es damals ja auch noch nicht wirklich besser. Mitte der 90 er haben nur Visionäre von heuten Spielestandart träumen und vorstellen können.
Meine Meinung ist, dass ewiges Herumsuchen für mache durchaus eine spaßige Herausforderung ist, ich persönlich fand es - gerade in Schick - eher langweilig/nervig.
Und man muss auch gucken, ob man die Balance zwischen Herausforderunung Frust hinbekommt und dabei noch fair sein. Es gab ja ein paar Todesfallen oder Bergsteigertouren in der NLT, die ziemlich unvorhersehbar und daher m. E. unfair waren. Bei Jump und runs sieht man wenigstens, dass man gewagte Hüpfeinlagen, die erst im x Versuch gelingen - man sich über Abgründe und Feuer schwingen muss. Von Punkt A nach Punkt B auf der Weltkarte zu reisen und dann ohne irgendeine Vorwarnung die Meldung kommt "Held XY ist abgestürzt und tot" und verschwindet dann auch noch aus der Leiste, so dass man ihn nicht wiederbeleben kann, mag zwar realitätsnah sein und einige Hardcorefans haben, die gerade das random Death Ihrer Helfen toll fanden, ich gehöre da allerdings nicht zu.
(09.06.2013, 17:43)Sarzobal schrieb: Auch wenn hier gerne viel an der Original-Schicksalsklinge kritisiert wird, muss man doch bedenken dass es das spiel geschafft hat, dass auch noch 21 Jahre nach dem Release sich Leute in einem Online-Forum mit dem Spiel beschäftigen. Also muss im Orignial-Spiel ergo auch vieles richtig gemacht worden sein und es wäre mMn fatal, das Ursprüngliche in der jetzt erscheinenden Neuauflage zu verballhornen.
Ob im übrigen Spiele wie Diablo III oder Skyrim im Jahr 2030ff. noch eine derartige Fangemeinde vorzuweisen haben wie die NLT Stand heute: Das stelle ich mal einfach in den Raum ob dies realistisch ist oder nicht.
Natürlich hat die NLT vieles richtig gemacht, insbesondere für jene, die auch das pnp DSA gespielt haben. Aber halt auch so ist da halt eine Welt zu entdecken, ein Schnitzeljagd zur Rettung eines Landes. Ein Faktor ist halt auch die Lebenssimulation. Du musst für Nahrung und Wasser sorgen, im Winter für Warme Kleidung, die richtigen Heilkräuter für den Fall den Fälle dabei haben, deine Helden ausbilden, bestimmte Dinge tun zu können. Das hat schon ein paar Züge von den Sims oder Tamagotschi - die sich ja auch sehr große Beliebtheit erfreuen.
Zum Thema Kristallkugel: Ich glaube Diablo III wird es nicht schaffen, über Jahrzehnte diese Fangemeinschaft zu haben. Allerdings hat die Diablo II heute noch und trotz (aus heutiger Sicht) mieser Grafik finde ich Diablo II um vieles besser als den Nachfolger. Der war dann selbst mir zu weichgespült und zuviel Komfort und dafür dann im höchsten Schwierigkeitsgrad einfach nur unfair (gut, das ist jetzt besser). Aber der Reiz seinen Char zu entwickeln und sich dabei auch verskillen zu können, fehlt eben. Und DII war ja nun auch eher Komfortorientiertes Spiel und trotzdem herausfordernd und spaßig - auch wenn es nur "hack n slay" ist.
Bei Skyrim bleibt es abzuwarten. Es hat eine große Fan-Moddergemeinde und wird sich sicher noch einige Jahre großer Beliebtheit erfreuen.
Skyrim hat halt den Nachteil, dass es wahrscheinlich einen sehr ähnlich funktionieren Nachfolger geben wird (so waren ja auch Morrowwind und Oblivion ja schon von der Art her recht ähnlich).