(08.06.2013, 11:13)aeyol schrieb: Falls die Entscheidung (oder Übergangslösung) zwischen "Einheitliche (flexible) Lösung für alle Questinformationen einbauen" oder "Gar keine Informationen einbauen" getroffen wird, würde ich erstere vorziehen. Wenn sich einem Entwickler die Gelegenheit eröffnet, eine Lösung einzubauen, die die Immersion besser unterstützt, wird er es sicher auch tun.
Dieses Extrem "gar keine Informationen" gibt es doch aber garnicht mehr oder? Der Standard ist ja bereits ein rudimentäres Questlog. Dementsprechend wird ja sicherlich auch das Remake deutlich verbessert. Die Frage nach dem dafür nötigen Aufwand stellt sich meiner Meinung nach eher weniger, selbst ältere und weniger komplexe RPGs boten häufiger die Möglichkeit Markierungen auf einer Karte selbst zu setzen. Klar es hängt eben davon ab, worauf man besonderen Wert legt, aber das wäre ein Punkt, den ich eher unter die Kategorie: große Wirkung, wenig Aufwand einordnen und dementsprechend gerade in einem RPG als Standard mittlerweile erwarten würde.
Das Grundproblem heutiger CRPGs sehe ich aber eher in deren generell steigenden Umfang. Je größer die Welt, umso schwieriger wird es zwangsläufig diese überhaupt glaubwürdig & sinnvoll zu füllen. Gerade große Open World Spiele wie Skyrim haben dieses Problem, da dadurch zu oft andere RPG Aspekte auf der Strecke bleiben (und damit meine ich nicht einmal diese unsäglichen Konsolenmenüs). Und von zu kleinem Budget/Manpower kann man in diesem Fall wohl eher nicht ausgehen. Zum Vergleich eines der besten RPGs Planescape Torment punktet hauptsächlich durch die Charaktere/Story/Quests, als durch die Spielmechanik bzw. Optik. Damit meine ich nicht, dass Planescape deshalb schon den Gipfel der RPGs darstellt, aber diese Aspekte sind für mich das, was ein RPG ausmachen sollte. Wenn dann der Rest auch noch stimmig/passend erscheint, wäre ich vollauf zufrieden. Evtl. kenne ich auch zu wenig der neueren RPGs, aber hinsichtlich der Geschichte/Handlung fallen mir nur relativ wenige aktuelle & ältere Beispiele ein, die mich diesbezüglich überzeugen konnten. Nicht das die Geschichte der NLT oder anderer älterer RPGs in der Mehrzahl wirklich herausragend wäre. Die wenigsten RPGs bieten wohl einen Plot, der über die hinlänglich bekannten Klischees hinausgeht. Eigentlich schade, dass sich anscheinend vor allem dieser Bereich in all den Jahren relativ wenig weiterentwickelt hat.
Ich favorisiere durchaus RPGs, in denen es abseits des Hauptstrangs viel zu entdecken & erkunden gibt, aber ein herausragendes RPG muss für mich eben noch mehr bieten, als nur eine grafisch, schöne große Welt (und gerade mit den heutigen Möglichkeiten, wäre da einfach mehr drin). Das Genre an sich, hat sich imo zu wenig weiterentwickelt. Letztendlich muss eben das Gesamtpaket stimmen, man kann nicht einen Aspekt besonders betonen/hervorheben, wenn man dann dafür andere ebenso wichtige Aspekte zu stark vernachlässigen muss. Dann lieber eine etwas kleinere Welt, in der auch andere Aspekte (Handlung, C&C, Charakterentwicklung, interessante & abwechslungsreiche Quests u.s.w.) nicht zu kurz kommen und die Immersion letztendlich dadurch insgesamt besser funktioniert (zumal doch gerade die heutigen visuellen Möglichkeiten das mittlerweile eigentlich eher begünstigen sollten). Man sollte diese Diskussion natürlich nicht nur auf Alt vs. Neu reduzieren. Es fällt nur auf, dass bestimmte Aspekte, die in früheren RPGs bereits vorhanden waren, heutzutage zum Teil fehlen oder wenn enthalten schon als extra erwähnenswertes Feature angepriesen werden. Da mich durchaus interessieren würde, welche grundsätzlichen Meinungen dazu existieren, würde ich für dieses Thema einen neuen Thread durchaus begrüßen (falls es nicht bereits einen passenden dafür geben sollte).