06.05.2013, 22:09
(06.05.2013, 16:19)IvanErtlov schrieb: (...)
2. Entspricht es einem guten DSA Spiel in diesem Sinne, wie ich es als Spieler von meinem Meister erwarte und wie ich es als Meister meinen Spielern zumuten würde?
(...)
Aus all diesen Überlegungen heraus ergeben sich gewisse Änderungen, die meisten davon werden dem Spiel in der Tat MEHR Tiefgang verleihen. Talente wie Betören und Abrichten haben z.B. eigene Quests spendiert bekommen. Aber die Reduktion der Hexen auf weiblich und der Druiden auf männlich entrspingt dem Punkt 2.
Ja, es gibt im DSA Setting männliche Hexen und weibliche Druiden. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass die DSA Redaktion schon zu Zeiten, die man aus heutiger Sicht als sexistisch und chauvinistisch domniert nennen könnte, einen konsequenten Egalitarismus betrieben hatte. Das war damals Pionierarbeit, die man anerkennen sollte. ABER in manchen Punkten ist die Realität am Spieltisch (und damit auch im CRPG) eine andere als die theoretisch mögliche Realität laut den Regelbüchern.
Eigentlich wollte ich mich ja nicht in diese Diskussion einmischen, aber jetzt werfe ich doch mal ein paar Dinge in den Raum.
Es ist natürlich das gute Recht eines Entwicklers, Dinge in seinem Spiel nach seinem Gusto zu regeln. Dennoch erscheint diese Einschränkung (trotz, teilweise sogar wegen der Begründung) auch irgendwie wie ein ziemlicher Akt von Meisterwillkür. Im Grunde schreibst du damit doch etwas vor, was sich ohnehin von selbst regeln würde. Gruppen, respektive Spieler, die genauso denken wie du, werden ohnehin keine Hexer und Druidinnen spielen, während die anderen die Freiheit der Geschlechterwahl (die sowohl in der alten Nordlandtrilogie als auch im Pen-and-Paper gegeben ist!) honorieren würden (eben weil der Originalsetzung entsprechend). Im Grunde kann man mit so einer Entscheidung doch nur verlieren, oder? Für Gleichgesinnte macht es keinen Unterschied und alle anderen fühlen sich eingeschränkt und bevormundet.
Und jetzt noch ein paar reine Pen-and-Paper-Spieler-Gedanken:
Der Vergleich mit den Amazonen hinkt auch, weil es genug andere Ritter-, Krieger- und Rondra-Orden gibt um männliche Pendants des Heldentypus "Götterfürchtiger Kämpfer" zu spielen. Aber was macht ein Spieler wie ich, dem der intuitive, gefühlsbetonte Zugang zur Magie und die Heimlichkeit gefällt, aber keine Frau spielen kann oder will? Druiden sind zu kopflastig (Leiteigenschaft Klugheit) und die Ablehnung von Metall macht Heimlichkeit mitunter schwierig. Magier fällt von vornherein flach. Was bleibt übrig? Elf, wenn man sich die Darstellung zutraut, oder Geode vom Zweig Diener Sumus, aber als Zwergenhippie fällt man in jedem Fall auf. Insofern bin ich bei solch einer alternativlosen Profession dankbar dafür, sie mit dem Geschlecht meiner Wahl spielen zu dürfen.