15.02.2013, 17:39
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.02.2013, 17:44 von Fíonlaighrí.)
Lornir führte uns in Richtung Westen. Schon von Weitem konnte man das laute Toben der Wellen vernehmen. Bjaki erklärte, dass dies der Golf von Prem sei. Wir kamen immer näher an die Klippen und dann sah ich es - das Meer. Zum ersten Mal in meinem Leben. Steil ging es bergab vor uns, Vorsicht war geboten. Von überall her hörte ich das Kreischen großer weißer Vögel. Die Luft roch salzig. Der Wind spülte im Wechsel kleine und große Wellen ans Land, die jeweils vor den Klippen, auf denen wir standen, brachen. Gen Süden ging es noch ein kleines Stück bergauf, wo die alte Zwingfeste herrlich über der Stadt thronte. In nördlicher Richtung standen mehrere Gebäude, die von Holzpfahlen eingekreist und palisadenartig befestigt waren. Wiederum war es Bjaki, der mir recht stolz erklärte, dass es sich bei diesen kreisförmigen Wehranlagen um Ottaskins handle - eine Wohn- und Wehrgemeinschaften, die typisch für Thorwaler sei. Zwei Gebäude innerhalb des Ottaskins stachen mir besonders ins Auge: Zum Einen ein großes, zweistöckiges Steinhaus mit einem noch höheren Turm - die berühmte Kartothek, wie diesmal zur Abwechslung nicht Bjaki kommentierte, sondern Lornir, sowie ein gewaltiges Langhaus. Vor dem Eingang hielten zwei Krieger der Hetskari Wache. Fein geschliffene und reich verzierte Orknasen hingen an ihren Gürteln, genauso wie dem Krieger in der Schänke. Im Vergleich zu diesen Kerlen sah Bjaki eher schmächtig aus. Lornir erklärte den beiden, dass wir wegen des Aufrufs kämen, woraufhin uns Einlass gewährt wurde. Einer der beiden Hetskari führte uns quer durch das Ottaskin, direkt auf das große Langhaus zu. Die Wache ließ uns kurz warten und verschwand allein in dem Gebäude. Ich nutzte die Zeit, um mich was umzusehen. Es wimmelte nur von Knechten und Mägden hier, offensichtlich gab es aufgrund von Garhelts Tod einiges zu tun. Ferner erblickte ich ein weiteres Langhaus und noch ein paar Gebäude, darunter ein Badehaus. Darauf hätte ich jetzt Lust! Aber meine Träumereien waren nur von kurzer Dauer, denn als ich noch mit meinen Gedanken umherschweifte, kam schon die Wache zurück und sagte uns, dass der Hetmann jetzt Zeit für uns habe und wir eintreten sollen.