28.06.2012, 09:17
(27.06.2012, 22:55)Kunar schrieb: Sorgen mache ich mir ob der Nachricht von der deutschen Mannschaft, dass man Elfmeterschießen nicht besonders trainiert habe. Es ist ja schön, dass man ein Spiel in der regulären Spielzeit gewinnen will, aber man muss doch mit allem rechnen!Naja, Elmeterschießen sind in erster Linie Nervensache. Entspannt treffen da wohl die allermeisten Spieler, nur ob sie es in der Situation können, das ist die große Frage. Und das kann man eben nicht trainieren. Die Engländer haben Elfmeterschießen trainiert und trotzdem gegen Italien verloren. Vielleicht kann so ein Training ein Bißchen etwas bringen, aber wahrscheinlich kann man die Trainingseinheit (von denen es zwischen den Spielen ja nur begrenzt viele gibt) am Ende nutzbringender auf etwas anderes verwenden.
(27.06.2012, 22:55)Kunar schrieb: Das ist richtig. Andererseits hatte Deutschland vor dem letzten Spiel auch noch nie gegen Griechenland bei einem Turnier gewonnen... und Spanien übrigens auch noch nie gegen Frankreich.Ersteres ist allerdings kaum ein passender Vergleich, da die Mannschaften noch nie in einem Turnier gegeneinander gespielt hatten. Letzteres ist richtig, allerdings ist die Erfolgssträhne der Spanier seit 2008 auch eine fußballhistorische Neuigkeit. So groß war Spanien fußballerisch noch nie. Sind sie früher häufig gerade in großen Turnnieren gescheitert, gelten sie heute als (nahezu?) unbezwingbar. Das ist also eine ganz neue Situation mit einem "neuen Spanien". Diese Evolutionsstufe hat die deutsche Mannschaft wohl noch nicht ganz erreicht, auch wenn sie seit ein paar Jahren wirklich mal wieder einen Höhenflug hat.
(27.06.2012, 22:55)Kunar schrieb: Da Spanien aber soeben das andere Halbfinale gewonnen hat, sind beide möglichen Finalbegegnungen Hochkaräter.Spanien hat das Halbfinale gewonnen, aber das Spiel gilt (statistisch) als unentschieden.
(27.06.2012, 22:55)Kunar schrieb: Portugal hat Spanien heute besser im Griff gehabt als alle anderen Mannschaften vorher. Die Spanier haben zwei Großchancen fahrlässig vergeben. Auf der anderen Seite fehlte bei Portugal die nötige Präzision auf den letzten MeternPortugal hat es wie schon Italien und Kroatien - allerdings noch ein stück effektiver - geschafft, die Spanier nicht in ihr Kurzpaßspiel kommen zu lassen. Sie haben eine sehr große kämpferische und eine gute taktische Leistung (Laufwege erahnen und zustellen) gezeigt. Aber sie konnten wie alle Mannschaften gegen Spanien vorher auch kaum ein eigenes, kontrolliertes Spiel nach vorne aufbauen. Alle Kräfte waren damit gebunden, die Spanier von der Aufnahme ihres Spiels anzuhalten und ihnen nicht zuviel Ballbesitz zu überlassen. Eine eigene Spiekontrolle konnte aber zu keinem Zeitpunkt erlangt werden. In der Konsequenz gab es auf beiden Seiten nur sehr wenige Torchancen. Die Spanier hatten am Ende aber eindeutig mehr Kraftreserven. Im Elfmeterschießen hatten die Spanier sicherlich viel Glück. Sowohl bei dem Lattenschuß des Portugiesen, als auch bei dem finalen Treffer, der vom Innenpfosten ins Tor gegangen ist, ging es ja um Zentimeter.
Es hat sich aber mal wieder gezeigt, daß man mit einer großen Kraftanstrengung Spanien vom Gewinnen abhalten kann. Ein eigener Sieg gegen Spanien braucht aber wohl noch mehr. Und das kann wohl nur eine gehörige Portion Glück sein, daß man selbst aus irgendeiner Situation (einem Konter, einer Standardsituation) dann doch mal ein Tor erzielt.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."