09.06.2012, 11:01
Den Zwölfen zum Gruße!
Der hat übrigens auch mal Zenit Sankt Petersburg trainiert. Ich habe jetzt nicht alle Personalverflechtungen nachrecherchiert (ich bin ja auch kein Reporter, der damit Geld verdient, während eines Spiels belanglose Fakten runterzuspulen), aber es würde mich nicht wundern, wenn er aus dieser Zeit schon viele Spieler kennen würde. Mit Guus Hiddink hatten die Russen ja bereits einen zwischenzeitlich recht erfolgreichen Trainer, mit dem Russland in den Relegationsspielen an Slowenien scheiterte. Zum Gruppenersten reichte es damals nicht, weil man beide Spiele gegen Deutschland verlor.
Vorsicht, da wirfst Du zwei Dinge durcheinander: Zum einen die Tschechen, die aus allen möglichen Vereinsmannschaften Europas kommen, zum anderen die Polen, die drei Dortmunder Spieler im Aufgebot haben. Bei den Polen wird das sogar als Vorteil gesehen, zumal Dortmund Meister und Pokalsieger ist. Immerhin sind diese drei dann auch eingespielt. Tschechien hat immerhin fünf Leute von Viktoria Pilsen, aber zum Beispiel auch einen Stürmer, der in Zypern (!) spielt...
Man darf das mit den verschiedenen Vereinen natürlich auch nicht überbewerten. Die Frage ist, wie oft man in dieser Zusammensetzung schon gespielt hat.
Immerhin fielen in den Spielen um den 3. Platz 2006 und 2010 vier bzw. fünf Tore und damit jeweils deutlich mehr als im eigentlichen Finale. Für die Ersatzspieler ist das immer eine Gelegenheit, um doch noch etwas Spielpraxis zu sammeln. Wenn man will, kann man also aus so einem Spiel noch richtig etwas herausholen. Mal ganz abgesehen davon, dass eine der im Halbfinale besiegten Mannschaften doch noch das Turnier mit einem gewonnenen Spiel beendet. Da haben wir einfach verschiedene Meinungen.
Dazu sollte man wissen, dass selbst die Rolle eines ewigen Statisten in Europa den kleinen Fußballländern deutlich mehr Geld in die Kasse spült als etwa die eines ernsthaften Kandidaten in Asien. Aus diesem Grund sind zahlreiche Länder, die noch "so gerade eben zum Teil" in Europa liegen, nach dem Zerfall des Ostblocks in die UEFA eingetreten und nicht in den asiatischen Verband.
Es hat seit 2006 zumindest einige wirklich torreiche und schön anzusehende Spiele gegeben. Das 4:1 gegen England und das 4:0 gegen Argentinien vor zwei Jahren waren beachtliche Leistungen. In der EM-Qualifikation gab es z.B. ein wunderschönes Tor gegen Belgien, das mit einer Ecke für Belgien begann und bei dem die deutschen Spieler wie besessen einmal quer übers Spielfeld rannten. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt bereits qualifiziert; eine Situation, in der in der Vergangenheit gerne mal etwas nachgelassen wurde. Oder im letzten Spiel des Jahres 2011 gegen die Niederlande: Das 3:0 war gerade in den letzten Spielzügen vor dem Tor wunderschön gespielt.
Allerdings, und da darf man sich keine Illusionen machen: Deutschland hat auch immer wieder erstaunliche Rückfälle gezeigt, bei dem vom begeisternden Fußball der letzten Jahre nichts zu sehen war. Auch die verlorenen Spiele gegen Frankreich und die Schweiz zeigen, dass die Mannschaft alles andere als perfekt ist. Insofern (Achtung, Ansage!) wäre aus meiner Sicht bereits ein Erreichen des Halbfinales als Erfolg zu werten. Und ein Vorrundenaus muss keiner sportlichen Bankrotterklärung gleichen.
Auch das Vorrundenaus 1984 sei nicht vergessen! Jedesmal trat danach der Trainer zurück.
Kurioserweise gab es früher (bis 1980), als es maximal zwei Vorrundengruppen gab, noch ein Spiel um Platz 3. Insofern hat das nichts mit der Größe des Turniers zu tun.
Zumal man auch bei der WM schon gesagt hat, dass bei 32 Mannschaften (und der kontinentalen Aufteilung) auch einige Nieten dabei sind. Und von der WM weiß man ja, wie elend das ist, wenn auch noch Gruppendritte weiterkommen.
(09.06.2012, 00:09)Crystal schrieb: Ja, die russischen "Turbos" haben ihre Visitenkarte hinterlassen. Sehr beeindruckend und effektiv, das hätte ich von einem <hüstel> niederländischen Trainer nicht erwartet.
Der hat übrigens auch mal Zenit Sankt Petersburg trainiert. Ich habe jetzt nicht alle Personalverflechtungen nachrecherchiert (ich bin ja auch kein Reporter, der damit Geld verdient, während eines Spiels belanglose Fakten runterzuspulen), aber es würde mich nicht wundern, wenn er aus dieser Zeit schon viele Spieler kennen würde. Mit Guus Hiddink hatten die Russen ja bereits einen zwischenzeitlich recht erfolgreichen Trainer, mit dem Russland in den Relegationsspielen an Slowenien scheiterte. Zum Gruppenersten reichte es damals nicht, weil man beide Spiele gegen Deutschland verlor.
(09.06.2012, 00:09)Crystal schrieb: Die Spieler kennen sich entsprechend und müssen sich nicht wie andere Nationalmannschaften, die aus bunt zusammengewürfelten Spielern bestehen, erst noch einspielen. Diesen Nachteil hat z.B. Tschechien, wo die besten Spieler nun mal nicht im Lande, sondern bei europäischen Spitzenclubs spielen (3 kommen ja von der Dortmunder Borussia).
Vorsicht, da wirfst Du zwei Dinge durcheinander: Zum einen die Tschechen, die aus allen möglichen Vereinsmannschaften Europas kommen, zum anderen die Polen, die drei Dortmunder Spieler im Aufgebot haben. Bei den Polen wird das sogar als Vorteil gesehen, zumal Dortmund Meister und Pokalsieger ist. Immerhin sind diese drei dann auch eingespielt. Tschechien hat immerhin fünf Leute von Viktoria Pilsen, aber zum Beispiel auch einen Stürmer, der in Zypern (!) spielt...
Man darf das mit den verschiedenen Vereinen natürlich auch nicht überbewerten. Die Frage ist, wie oft man in dieser Zusammensetzung schon gespielt hat.
(08.06.2012, 23:14)Kunar schrieb: 2. Kein Spiel um den 3. Platz
Das gibt es leider schon lange nicht mehr, was ich persönlich schade finde.
(09.06.2012, 00:09)Crystal schrieb: Finde ich bspw. gar nicht schade. Wenn man die letzten Jahre gesehen hat, auf welchem Level das "kleine" Finale abgehalten wurde von zwei enttäuschten Mannschaften, die nicht das Glück hatten, das große Finale zu erreichen, ist das aus meiner Sicht kein Verlust.
Immerhin fielen in den Spielen um den 3. Platz 2006 und 2010 vier bzw. fünf Tore und damit jeweils deutlich mehr als im eigentlichen Finale. Für die Ersatzspieler ist das immer eine Gelegenheit, um doch noch etwas Spielpraxis zu sammeln. Wenn man will, kann man also aus so einem Spiel noch richtig etwas herausholen. Mal ganz abgesehen davon, dass eine der im Halbfinale besiegten Mannschaften doch noch das Turnier mit einem gewonnenen Spiel beendet. Da haben wir einfach verschiedene Meinungen.
(09.06.2012, 00:09)Crystal schrieb: Theoretisch könnte die Qualifikation ganz wegfallen. Nationen wie Liechtenstein, Färöer Inseln, Andorra und San Marino schaffen es sowieso nie und da könnte man auch gleich die Endrunde abhalten. Als Vorbereitung müssten dann nur noch Freundschaftsspiele abgehalten werden, eben gegen solche Länder z.B..
Dazu sollte man wissen, dass selbst die Rolle eines ewigen Statisten in Europa den kleinen Fußballländern deutlich mehr Geld in die Kasse spült als etwa die eines ernsthaften Kandidaten in Asien. Aus diesem Grund sind zahlreiche Länder, die noch "so gerade eben zum Teil" in Europa liegen, nach dem Zerfall des Ostblocks in die UEFA eingetreten und nicht in den asiatischen Verband.
(09.06.2012, 00:09)Crystal schrieb: Ich wüsste nicht, dass es die letzten Jahre seit 2006 bei den Deutschen anders war.
Es hat seit 2006 zumindest einige wirklich torreiche und schön anzusehende Spiele gegeben. Das 4:1 gegen England und das 4:0 gegen Argentinien vor zwei Jahren waren beachtliche Leistungen. In der EM-Qualifikation gab es z.B. ein wunderschönes Tor gegen Belgien, das mit einer Ecke für Belgien begann und bei dem die deutschen Spieler wie besessen einmal quer übers Spielfeld rannten. Deutschland war zu diesem Zeitpunkt bereits qualifiziert; eine Situation, in der in der Vergangenheit gerne mal etwas nachgelassen wurde. Oder im letzten Spiel des Jahres 2011 gegen die Niederlande: Das 3:0 war gerade in den letzten Spielzügen vor dem Tor wunderschön gespielt.
Allerdings, und da darf man sich keine Illusionen machen: Deutschland hat auch immer wieder erstaunliche Rückfälle gezeigt, bei dem vom begeisternden Fußball der letzten Jahre nichts zu sehen war. Auch die verlorenen Spiele gegen Frankreich und die Schweiz zeigen, dass die Mannschaft alles andere als perfekt ist. Insofern (Achtung, Ansage!) wäre aus meiner Sicht bereits ein Erreichen des Halbfinales als Erfolg zu werten. Und ein Vorrundenaus muss keiner sportlichen Bankrotterklärung gleichen.
(09.06.2012, 08:45)Zurgrimm schrieb: Und ja, die EM-Pleiten von Deutschland 2000 und 2004 sind unvergessen. Aber das war eine andere Mannschaft mit anderen Trainern. Ein Scheitern in der Vorrunde erwarte ich diesmal eigentlich nicht; einen Gruppensieg aber ebensowenig.
Auch das Vorrundenaus 1984 sei nicht vergessen! Jedesmal trat danach der Trainer zurück.
(09.06.2012, 08:45)Zurgrimm schrieb: Zu 2.: Daß es kein Spiel um Platz 3 gibt, finde ich verkraftbar, solange es auch kein Achtelfinale gibt. Dann ist es eben das "kleinere" Turnier als die WM und wird zielorientierter ausgeführt.
Kurioserweise gab es früher (bis 1980), als es maximal zwei Vorrundengruppen gab, noch ein Spiel um Platz 3. Insofern hat das nichts mit der Größe des Turniers zu tun.
(09.06.2012, 08:45)Zurgrimm schrieb: Aber entweder man hat 32 gute Mannschaften für die Vorrunden (was bei 53 UEFA-Mitgliedern eben nicht wirklich drin ist) oder man sollte es bei 16 Teams belassen. Diese 24er Regelung ist so eine Wir-wollen-so-groß-sein-wie-die-WM-können-es-aber-nicht-Lösung.
Zumal man auch bei der WM schon gesagt hat, dass bei 32 Mannschaften (und der kontinentalen Aufteilung) auch einige Nieten dabei sind. Und von der WM weiß man ja, wie elend das ist, wenn auch noch Gruppendritte weiterkommen.
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