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Naturschutz in Selbstjustiz - ethisch gerechtfertigt?
(23.05.2012, 22:01)Rabenaas schrieb:
(22.05.2012, 23:38)Wolverine schrieb: Wenn man mal die Zuverlässigkeit als Merkmal heranzieht, ist unser Netz nicht veraltet. Wir wollen nur Dinge mit ihm machen, wofür es nie ausgelegt war. Das Netz der anderen Europäer wäre dafür wohl auch nicht geeigenet.
Siehst Du, das ist wieder so ein Fall, zu dem ich eigentlich nichts schreiben mag.
Nun hast Du trotzdem was geschrieben, vielleicht kannst Du mit meinen Anmerkungen ja etwas anfangen:

(23.05.2012, 22:01)Rabenaas schrieb: Das man etwas mit einer Sache anfangen will, für die sie nie ausgelegt war, ist mMn eine recht treffende Definition des Wortes "veraltet". Früher war eine Sache für einen Zweck geeignet, der Zweck hat sich geändert und jetzt ist sie ungeeignet.
Gut, wenn Du diese Defintion wählst, ist unser Stromnetz veraltet. Allerdings muss man konstatieren, dass es gemeinsam mit dem bisherigen Kraftwerkspark in der Lage wäre, uns noch auf unbestimmte Zeit mit Strom zu versorgen. Veraltet ist es nur deshalb, weil wir in einem energiewirtschaftlichen Experiment Teile unseres Kraftwerksparks durch neue Erzeugungsformen ersetzten wollen. Dafür ist es nicht geeignet. Daran schließt sich aus meiner Sicht die Frage an, wer nach dem Verursacherprinzip für die zusätzlichen Kapazitäten aufkommen muss: Und das wären dann die neuen Erzeugungsformen.

(23.05.2012, 22:01)Rabenaas schrieb: Du hast insofern Recht, als das Tschechische Stromnetz auch nicht wirklich geeignet ist, unseren Windstrom zu transportieren. Der Witz ist aber, dass es offensichtlich geeigneter ist. Zum zweiten Punkt suche ich dann einen Artikel, den ich vor Monaten gelesen habe, nämlich diesen. Sonst könnte der Strom durch unsere eigenen Leitungen fließen. Du hast (ich vermute unbeabsichtigt) ein Strohmannargument widerlegt.
Hmm, das wäre jetzt so ein Punkt, an dem ich mich frage, ob Du Dich genügend mit dem Sachverhalt auseinandergesetzt hast: Du erfährst, dass deutscher (Wind-)Strom über Tschechien nach Bayern transportiert wird und schließt daraus, dass das tschechische Netz geeigneter (=besser) ist als das deutsche. Ist das wirklich der einzig plausible Schluss, den man ziehen kann? Ich hätte jetzt als erstes gedacht, dass in dem Fall das deutsche Netz schon bis ans Limit ausgelastet ist, und man deshalb notgedrungen auf die tschechische Seite geht. Das sagt dann aber nichts mehr darüber aus, welches Netz wirklich besser ist, wenn das deutsche (fiktiv) 2000MW bietet und das tschechische 100MW, wird man ab 2100MW trotzdem beide voll ausnutzen. Ein Hinweis wäre es höchstens, wenn man statt des deutschen das tschechische nutzt, davon steht aber nichts in dem Artikel. Selbst dann müsste man noch bedenken, dass das tschechische schlicht billiger oder geographisch sinnvoller (östliches Norddeutschland -> Niederbayern) sein könnte, bevor man etwas über die Qualität an sich sagen könnte.
Und zuletzt müsste man noch schauen, ob wirklich der nach D zurückgeleitete Strom ausschlaggebend ist, oder ob der Löwenanteil meinetwegen in die Slowakei fließt. Insofern gebe ich Dir recht, der Artikel geizt hier mit Informationen.

(23.05.2012, 22:01)Rabenaas schrieb: Was hat das ganze jetzt gebracht? [...]
Beim eigentlichen Thema sind wir kein Stück voran gekommen.

Das weiss ich natürlich nicht, aber vielleicht findest Du in obigem Absatz Aspekte, die Du bisher nicht berücksichtigt hast. Ist dieser Artikel immer noch ein so eindeutiger Beleg für die Unterlegenheit des deutschen Stromnetztes .... ?
Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass man, basierend auf seiner vorgefertigten Meinung, solche Artikel sehr selektiv lesen kann, also nur auf Erklärungen und Erkenntnisse stößt, die zum eigenen Denkmodell passen und es stützen. Unter anderem deshalb diskutiere ich ganz gerne: um zu sehen, ob ich womöglich fundamentale Aspekte übersehen habe. (Und nein, ich würde das in so einem Fall nicht zwingend kundtun und erwarte es auch von keinem anderen ...)

(23.05.2012, 22:01)Rabenaas schrieb: Unsere Diskussionen kommen häufig an Punkte, an denen sie sich im Kreis drehen, oder wir völlig an einander vorbei diskutieren. Da das nicht unsere erste Diskussion ist, kommt diese Einsicht mittlerweile frühzeitig. Und ich hatte auch schon öfters das Gefühl, dass meine Kommentare etwas leichtfertig "abgebügelt" werden.
Ich kann Dir an der Stelle nur versichern, dass ich Deine Kommentare nicht leichtfertig "abbügele". Ich mache mir stets gedanken, was ich schreibe. Es kann natürlich passieren, dass ich, aufgrund von Erfahrungen und Erkenntnissen in Diskussionen an völlig anderer Stelle, schonmal zuweit vorgegreife, da ich die gleiche Diskussion nicht nocheinmal in aller Ausführlichkeit führen will und zu wissen glaube, worauf sie hinausläuft.

(23.05.2012, 22:01)Rabenaas schrieb: Vermutlich ist es einfach frustrierend, wenn man mit seiner Sichtweise absolut nicht zum anderen durchdringt.
Möglich. Ich habe damit weniger Probleme, ich habe zuviele Menschen erlebt, die selbst von den abstrusesten Sichtweisen völlig überzeugt sind, und sich durch nichts erschüttern lassen, so dass ich das inzwischen einfach hinnehme. Ich diskutiere, um mir andere Meinungen anzuhören, und drüber nachzudenken, sowie, um meine persönliche Meinung zu teilen. Vielleicht ist dem ein oder anderen hier schonmal ein Licht aufgegangen, hat sich ein bisher unerklärlicher Zusammenhang erschlossen, vielleicht auch mir, wer weiss?
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