29.02.2012, 01:04
(28.02.2012, 21:49)ConjurerDragon schrieb: Weder wäre das Christentum ohne Konstantin auf die Levante beschränkt geblieben - denn es hatte sich selbst unter schärfster Verfolgung bereits vor Konstantin weit über die Levante hinaus ausgedehnt und zwar auch nach Mitteleuropa (z. B. Lyon) oder Nordafrika (z. B. Karthago).
Wie ich schon sagte, sind einige vertreute Anhänger in ein paar Glaubensinseln für mich kein Beleg für eine wirksame Verbreitung . Dazu bedarf es schonmal wenigstens einen zweistelligen Anteil an der Bevölkerung und/oder wesentliche Einflüsse auf Gesellschaft/Kultur/Fortschritt. Und den sehe ich vor Konstantin eben nicht, bedingt nicht zuletzt auch durch die Verfolgung.
Was mit dem Christentum geschehen wäre, kann man am Beispiel des von Rabenass ins Spiel gebrachten Manichäismus als Zeitzeuge sehr schön sehen. Auch dieser hatte sich bis nach Flandern und nach China verbreitet und konnte sich in Europa trotz noch schärferer Verfolgung als bei den Christen bis ins 5. Jhd. halten. Bedeutung erlangete er jedoch nur in seinem Entstehungsgebiet in Persien sowie in Gebieten, in denen er als (Staats-)religion legitimiert wurde (bei den Uiguren). Ansonsten hat ihm die formal weite Verbreitung nicht genützt.