31.01.2012, 12:39
(31.01.2012, 08:24)Malefitzfetz schrieb: Nein, eine geringe Geschwindigkeitsübertretung ist aber nur eine Ordnungswidrigkeit und keine Straftat.Dann nehmt halt das Fahren mit einem frisierten Mofa, das ist eine Straftat!
(31.01.2012, 08:24)Malefitzfetz schrieb: Ich habe kein Problem damit, wenn Raubkopieren geahndet wird. Es sollte sich nur im Rahmen, wie z.B. eine geringe Geschwindigkeitsübertretung halten.Ich verteidige hier lediglich das Konzept des geistigen Eigentums, nicht die derzeitige Strafverfolgung geschweige denn die geplanten amerikanischen Gesetze.
Und schon gar nicht sollte der Urheberschutz als Argument herhalten, Zensurinfrastrukturen im Internet aufzubauen.
(31.01.2012, 10:22)Asgrimm schrieb: Patente in der derzeitigen Form behindern in Summe mehr Innovationen als sie vorantreiben.Sehe ich aus meiner Erfahrung, gerade mit Patenten anders. Patente zwingen einen, die Idee möglichst schnell zu veröffentlichen um das Patent einreichen zu können. Ist es das, kann es jeder, dem es hilft lizensieren und keiner muss es nochmal entwickeln (was insbesondere in Summe für die Gesellschaft viel teurer würde)
Ist aber ok, denn irgendwie muss es geregelt sein.
(31.01.2012, 10:22)Asgrimm schrieb:Ähh, NEIN! Wenn es kein Urheberrecht mehr an Texten gibt, besagt dieser Satz nur noch, dass ich es war, der den Knopf an Kopierer/Drucker betätigt hat. Ihn selbst verfasst zu haben, kann ja nur ein Argument sein, wenn es das Alleinstellungsmerkmal des Urheber(rechts) noch gibt.(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: Nein, wieso? Wenn es keinerlei Urheberrecht gibt, ist jede Idee auf Papier ab Entstehung sofort gemeinfrei und kann von jedem frei verwendet werden, also auch von meinem Kommilitonen bei einer DA. Und wenn es eine rein theoretische Arbeit ist, ist das weiter kein Problem. Woher ich meine Ideen habe, ist unwichtig, da eh alles frei nutzbar ist. (Bei einer praktischen Arbeit müsste ich glaubhaft versichern, dass ich die Versuche selbst durchgeführt habe)Das WIESO würde ich mit dem Text, den du auf der ersten Seite Unterschreibst beantworten
Erst das Konzept des geistigen Eigentums macht den Ideenklau zu einem Betrug.
(31.01.2012, 10:22)Asgrimm schrieb: Das von dir beschriebene Beispiel des Diplomarbeitsbeispiel geht zum Glück in der Praxis nicht. Abgesehen davon wird wohl niemand so blöd sein eine DA zu stehlen, wenn er sie auch kaufen kann (Wenn es auffliegt, wird nämlich der Verkäufer, im Gegensatz zum Bestohlenen, mal leugnen). Man kann auch nicht DA X für Diplomarbeitsthema Y einreichen.Wieso sollte jemand so blöd sein, Geld zu bezahlen, für etwas, dass er kostenlos kriegt? Nebenbei kenn ich einen Fall, in dem eine fremde Diplomarbeit für die eigene ausgegeben wurde. Das geht schon!
(31.01.2012, 10:22)Asgrimm schrieb: Erschreckend ist schon, was unter den Vorwand von Urheberschutz betrieben wird.Wie gesagt, ich verteidige hier nicht die (z.T. bescheuerten) Gesetze, sondern das Konzept.
Wofür ein Gesetz gedacht wurde und wofür es letztendlich angewandt wird sind leider oft 2 Unterschiedliche Sachen.
Bsp: Mafia-Paragraph in Österreich
Einzige bis jetzt bekannte Anwendung war die Existenzvernichtung von Tierschützer durch einen Prozess, der sich ewig hingezogen hat...
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb:Meinst Du Guttenberg? Der hat doch blos abgeschrieben, und kein Paper gekidnappt?(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: ehh, nein wieso ? Habe bisher nicht mitbekommen, dass ein Adliger ein Paper geklaut hat?Genau genommen waren es Textfragmente aus 135 Papern nach letztem Kenntnisstand.
Ist im übrigen sehr amüsant anzuschauen, wie diejenigen, die gegen das Konzept des Urheberrechts sind (weil sie hemmungslos tauschen und kopieren wollen), am lautesten gegen Guttenberg geschrieen haben, obwohl er genau das getan hat, was sie propagieren. Da sieht man, wie sehr das instrumentaliisert wurde.
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb:wenn Du den Zusammenhang der beiden Sachen nicht durchblickst: Zunächst werden Innovation mit maximalem Aufwand geheimgehalten, v.a. da wo es möglich ist (Verbesserung der Produktionsmethode etc), alle anderen Verbesserung an Produkten z.B. würden anschließend parallel von allen Konkurenten mit hohem Aufwand durchleuchtet, um sie selbst umsetzen zu können. Ab dann wird es hemmungslos kopiert werden.(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: Und in diesem Fall würde es am sinnvollsten sein, eigene Innovationen mit maximalem Aufwand zu schützen. Die Entwicklung käme quälend langsam voran, weil jeder jeden Fortschritt parallel selbst erzielen müsste, anstelle die Lizenz für solche Patente einfach erwerben zu können, die ihm weiterhelfen.Das ist lustig. Eben schriebst Du noch, jeder würde alles sofort kopieren, und jetzt gibt es gar keinen Informationsfluss mehr?
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb: Der Erfinder hätte nur noch ein relativ kurzes Zeitfenster, um eine Innovation zu Geld zu machen. Wieso sollte er seine Idee nicht schnellstmöglich verkaufen? Sein Kunde spart dadurch Entwicklungskosten. Das würde auch gegen das Problem mit den Trivialpatenten helfen.Kein Kunde würde für so etwas Geld ausgeben, wenn er davon ausgehen kann, dass es in kurzer Zeit eh geleakt wird, wodurch er es umsonst bekommt.
Viel effizienter wäre ein umfangreiches Spionage- und Bestechungssystem, um alle Neuerungen auf einmal zur Hand zu haben. Überlege mal, wer davon profitieren würde!
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb:Anhand des Wortes "Lizenzen" sollte Dir auffallen, dass hier sehr wohl mit dem Konzept des geistigen Eigentums gearbeitet wird! Nur mit anderen Regeln ! Du willst aber doch dieses Prinzip samt den Patenten abschaffen?(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: Nein, wieso? Wenn es keinerlei Urheberrecht gibt, ist jede Idee auf Papier ab Entstehung sofort gemeinfrei und kann von jedem frei verwendet werden, also auch von meinem Kommilitonen bei einer DA.Wenn es gemeinfrei ist, kann ich es kopieren, und mir damit die Wände tapezieren. Wenn ich behaupte, ich hätte es geschrieben, wäre ich ein Lügner und Betrüger. Dieser feine Unterscheidung wird von diversen Open Source- und CC-Lizenzen vorexerziert.
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb:Sehe ich nicht so, für mich ist das Recht jedes Individuums auf seine Integrität heilig. Was ich erschaffe, kann ich auch wieder vernichten. Wenn ich jemandem gegen Geld eine Ansicht oder temporäre Benutzung ermöglicht habe, hat dieser daraus in der Zukunft keinerlei Rechte. (Anders sieht es aus, wenn ich Fotographien etc. dauerhaft verkauft habe, die kann ich nicht zurückfordern)(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: Nun ich finde schon, dass ein Künstler zu Lebzeiten das Recht hat, zu entscheiden, was mit seinen Werken passiert.Und ich denke, sobald er es veröffentlicht hat, teilt er es mit der Öffentlichkeit. Diese hat dann auch gewisse Rechte.
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb:Sensorische Deprivation heist eigentlich Entzug von Sinneseindrücken! Im Laserlaber rauscht, summt und fiebt es aber!(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: Wenn man monatelang in abgeschotteten Laserlabors hockt, und der einzige Gewinn ein Paper ist, denkt man anders drüber als vorher ...Ja, monatelang kein Sonnenlicht. Man trägt blaue Schutzbrillen, durch die man nichts sieht. Das einzige Geräusch ist das Summen der Vakuumpumpen. Ein klassischer Fall von sensorischer Deprivation.
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb:Ja, dann nimm das Fahren eines frisierten Mofas -> Straftat, keine Toleranz! Trotzdem ein Kavaliersdelikt. "Schadet ja keinem ... "(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: Nun, auch die geringfüge Geschwindigkeitsübertretung halten die meisten Menschen für gerechtfertigt. Schadet schließlich auch niemandem. Trotzdem ist es ein Gesetzesverstoß.Hier schließe ich mich Malefitzfetz an, mit dem Hinweis, dass der Gesetzgeber sogar extra eine Toleranz eingabaut hat.
(31.01.2012, 10:53)Rabenaas schrieb:(31.01.2012, 01:51)Wolverine schrieb: Aber ein großes Problem ist doch, dass die Menschen offenbar viel Geld für das Tauschen ausgeben, indem sie Premiumaccounts bei Sharehostern kaufen, Geld, was dann den Künstlern und Vertreibern fehlt.Nein, es ist ein ganz, ganz kleines Problem. Ich vermute, dass kein Promille der Internetsurfer so einen Account bezahlt hat. Und selbst dann ist es per se nicht schlimm, für einen besonders schnellen Zugang "zur Cloud" zu bezahlen. Apple's iStore zeigt, dass legale Angebote durchaus konkurrenzfähig sein können, wenn sie nur wollen.
Angesichts der Umsätze (NICHT der Gewinne), die diese Hoster machen, würde ich mir das mit dem kleinen Problem nochmal überlegen! Denn über diese Umsätze ermöglichen sie ja erst dem Rest das kostenlose Mitmachen!
(Nebenbei kenne ich inzwischen fast mehr Leute mit Premiumaccounts als ohne)