09.01.2012, 13:17
(09.01.2012, 13:00)Drako Ashgorod schrieb: Wer die Karten direkt auf den Tisch legt, dem wird zwar aus Gewohnheit erstmal nicht gegleubt, aber er bekommt eher eine zweite Chance, als die Salamiverkäufer...Es kommt aber halt ganz darauf an, was man da alles im Keller hat, das man auf den Tisch legen könnte bzw. müßte. Es kann schon klüger sein, manches für sich zu behalten. Dummerweise weiß man das zumeist erst hinterher.
Hätte Herr Wulff gleich von sich aus gesagt, daß er einen Journalisten am Telefon 'bedroht' hat, dann wäre das sicherlich unklug gewesen. Der Veröffentlichung des Mailboxtranskripts aber noch zu widersprechen, wo er sich schon denken konnte, daß der Wortlaut nicht geheim zu halten sein würde und nur einen Tag nach seinem Interview, in dem er sich als Vorreiter der Transparenz zu geben versucht hat... das war vielleicht nicht mehr unbedingt so klug.
Und falls Herr zu Guttenberg einen Ghostwriter hatte, ist es vielleicht auch besser für ihn, das nicht öffentlich zuzugeben, sondern es beim (fahrlässigen oder bewußten) Abschreiben zu belassen. Denn ich denke nicht, daß er ein Comeback haben könnte, wenn herauskäme, daß er seine Doktorarbeit insgesamt von jemand anderem hat schreiben lassen.
Ob also das "reinen Tisch Machen", die Salamitaktik oder gar das sich Ausschweigen die taktisch beste Variante ist, kann situationsabhängig sehr verschieden sein.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."