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zum Jubeln
(17.07.2011, 16:11)Boneman schrieb: Dass es in Deutschland keine Staatsreligion gibt und es "religionsmäßig neutral" ist, bedeutet nicht, dass Religion und Staat getrennt sind.
Doch, genau das verstehe ich darunter: daß es keine staatliche Bevorteilung oder Benachteilung von Angehörigen bestimmter Glaubensrichtungen gibt. Es gibt keine Machtprivilegien für bestimmte Religionen. Staatliche Macht leitet sich umgekehrt auch nicht aus religiöser ab.

Es gibt natürlich verschiedene "Stufen" von Säkularisierung. In der Türkei wird die Trennung noch viel intensiver betrieben, indem religiöse Symbole Staatsdienern im Dienst untersagt sind und selbst Private beim Eintritt in öffentliche Anstalten (z.B. Schule) solche nicht tragen dürfen.

(17.07.2011, 16:11)Boneman schrieb: sondern überhaupt, dass religiöse Meinungen/Handlungen/Motive auf das Staatsgeschehen Einfluss haben. Und das haben sie in nicht unerheblichem Ausmaß
Das müssen sie auch haben, weil die Religiosität der Menschen - und bzgl. der Bundesrepublik Deutschland die christiliche Religiosität - ein Faktum ist. Ebenso ist die Fundierung unserer Kultur und ethischen Anschauungen im Christentum ein Fakt. Das ist unabhängig davon, ob und was der einzelne glaubt. Der Staat muß seine Regelungen an der Realität orientieren bzw. von den Realitäten ausgehen. Das hat aber nichts mit Parteiname für eine bestimmte Religion zu tun. - Die Regelungen, die vordergründig das Christentum bevorzugen, bestehen nicht, weil der Staat dieser Religion besonders nahe stünde, sondern weil viele Menschen mehrheitlich hiervon geprägt sind (mögen sie nun gläubig sein oder nicht). Dabei bleiben aber immer Ausweichmöglichkeiten für Andersgläubige.

(17.07.2011, 16:11)Boneman schrieb: Aber dennoch: Am Beispiel mit dem Nudelsieb sehen wir, dass auch die religiöse Neutralität Probleme bringt.
Wenn man es damit zu weit treibt bzw. sie falsch versteht, ja. Ich bezweifle, daß der Nudelsiebträger vor dem deutschen Bundesverfassungsgericht damit durchgekommen wäre, wenn er eine Verletzung seiner Glaubensfreiheit geltend gemacht hätte, weil er auf dem Führerschein kein Foto mit Nudelsieb haben darf. Wissen kann ich es nicht, würde aber meinen, daß die höchsten deutschen Richter da sehr genau hingeschaut hätten. Wenn die Verwaltung das natürlich mit sich machen läßt und den Führerschein einfach erteilt, dann stellt sich diese Frage nicht mehr.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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Puh, ich hab jetzt die letzten 10 Post nicht mehr gelesen, man möge mir verzeihen. Trotzdem hätte ich eine einfache, wenn auch unaufrichtige (und dadurch geeignet für Politiker :evil: ) Lösung für den ganzen "Schmarrn" (und man möge mir auch die Wortwahl verzeihen):

Man erklärt (und so ein Bericht ist schnell gefäls.... äh geschrieben), dass das Nudelsieb nicht beim Autofahren, etc. getragen werden darf, da es den ergonomischen Ansprüchen nicht genügt und soweit verrutschen kann, bis es den Fahrer die Sicht nimmt. Und dies wäre natürlich eine nicht zumutbare Gefahrenquelle für sich und andere Verkehrsteilnehmer.*
Und wenn man das Nudelsieb beim Autofahren nicht tragen darf, wäre es auch unsinnig, es auf dem Führerschein abzubilden. Man will ja das Bild nicht künstlich verfälschen.
Daher muss der Herr Pastafarianist ein herkömliches Passbild verwenden.

Klappe zu, Affe tot! :D

*Natürlich werden auch nach und nach andere Kopfbedeckungen auf ihre ergonomischen Eigenschaften getestet. *zwinker zwinker*
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?
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Ad absurdum kann nur geführt werden, was absurd ist. Wenn der Staat keine eindeutige (Kopfschmuck erlaubt/nicht erlaubt) Entscheidung trifft, ist die Entscheidund zwangsläufig Willkür. Und in Konsequenz muss er mit der sich daraus ergebenden Absurdität leben.

(17.07.2011, 17:35)Edvard schrieb: *Natürlich werden auch nach und nach andere Kopfbedeckungen auf ihre ergonomischen Eigenschaften getestet. *zwinker zwinker*
Schon geschehen. Sikhs dürfen beim Motorradfahren sogar auf den Helm verzichten.
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(17.07.2011, 17:45)Rabenaas schrieb: Ad absurdum kann nur geführt werden, was absurd ist.
Nein, richtig angewendet ist die österreichische Regelung nicht absurd, sondern erfüllt einen bestimmten Zweck - sowohl hinsichtlich der Regel, als auch hinsichtlich der Ausnahme. Nur wenn die Regelungen falsch anwendet, so daß es jedem freisteht, sich auf die Ausnahme zu berufen, dann - und erst dann - wird es absurd, die Regel als zwingendes Recht aufrechtzuerhalten.

(17.07.2011, 17:45)Rabenaas schrieb: Wenn der Staat keine eindeutige (Kopfschmuck erlaubt/nicht erlaubt) Entscheidung trifft, ist die Entscheidund zwangsläufig Willkür. Und in Konsequenz muss er mit der sich daraus ergebenden Absurdität leben.
Was ist an einem Regel-Ausnahme-Prinzip Willkür? Regel: Kopfbedeckungen nicht erlaubt. Ausnahme: Kopfbedeckungen aus Glaubensgründen erlaubt.

Regel-Ausnahme-Situationen gibt es doch ganz viele: Du mußt Dein Einkommen versteuern, es sei denn Du spendest einen Betrag für einen wohltätigen Zweck. Das ist auch ein Regel-Ausnahme-Prinzip, das nicht willkürlich ist. Wenn ich jetzt aber zuließe, jede Ausgabe oder Geldübertragung als Spende zu deklarieren, dann würde die Regel, daß Du Dein Einkommen versteuern mußt, ad absurdum geführt. Denn dann könnte jeder es z.B. sich selbst oder seinem Lebenspartner spenden.

Die Abgrenzung, wann ein Fall die Ausnahmekriterien erfüllt, mag nicht immer leicht sein (und bei religiösen Fragen ist sie es sicher nicht), willkürlich muß sie deshalb noch lange nicht sein. Es kommt nur darauf an, daß die Entscheidung darüber nach sachlichen, nachvollziehbaren Kriterien getroffen und alle Umstände des jeweiligen Falles berücksichtigt werden.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(17.07.2011, 18:00)Zurgrimm schrieb: Die Abgrenzung, wann ein Fall die Ausnahmekriterien erfüllt, mag nicht immer leicht sein (und bei religiösen Fragen ist sie es sicher nicht), willkürlich muß sie deshalb noch lange nicht sein. Es kommt nur darauf an, daß die Entscheidung darüber nach sachlichen, nachvollziehbaren Kriterien getroffen und alle Umstände des jeweiligen Falles berücksichtigt werden.

Das ist der springende Punkt. Man kann Regeln aufstellen. Man kann Ausnahmen bestimmen. Wobei "Ausnahme machen" nur heißt, dass man eine einfachere durch eine neue und kompliziertere Regel ersetzt.

Das Problem liegt darin, dass das Gesetz auf Fakten basiert, und Religion auf Glaube. Da treffen einfach zwei unvereinbare Welten auf einander. Es ist noch keinem gelungen, Religion so zu definieren, dass es einen Konsens über diese Definition gäbe.
Es gibt aber eine konsensfähige Definition von Gemeinnützigkeit. Für Religion gibt es wo etwas nicht. (Ein ähnliches Problem ist die Frage nach der Definition von Leben.)

Dass Kriterien sachlich und nachvollziehbar sind, ist nicht alles. Was für einen katholischen Pfarrer sachlich und nachvollziehbar ist, muss das noch lange nicht für mich sein.
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Juchu, ich freue mich! Endlich, nach wochenlangen Hickhack, meine Virensoftware dazu gebracht, ordentlich Win7-kompatibel zu sein.
Aber irgendwas läuft doch falsch, wenn Avira sagt, es sei Win7-tauglich, aber dem Nutzer überlässt, in den Tiefen des Internets zu suchen, um dann etwas in der Registry zu ändern. Mahlzeit. Aber es funktioniert, juchu. :D
For what it's worth, I'm glad it's you. It was nice to be happy ... for a while.
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Hurra, ganz viel Wasser wurde gefunden. :jippie: Wasser ist der Beginn von neuem Leben. :up: Nur das daran kommen gestaltet sich etwas schwierig. ;)
Die neueste Entdeckung aus den Anfängen unseres Universums ist ein gewaltiges, dampfförmiges Wasservorkommen, das den Quasar APM08279+5255 umschließt.
Die dort entdeckte Wassermenge entspricht dem 140-billionenfachen des gesamten Meerwassers der Erde (!) und ist die größte und fernste, die jemals entdeckt wurde.
Der Quasar im Zentrum ist rund zwölf Milliarden Lichtjahre von uns entfernt :D - er entstand, als das Universum noch in den Kinderschuhen steckte.
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Diese Forschungsgelder hätte man besser in effektivere Entsalzungsanlagen für irdisches Meerwasser investiert.
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Chemiker :rolleyes:
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Man weiß nie, aber vielleicht wird ebendieses Reservoir uns irgendwie zunutzen sein ...
(auch wenn viele jetzt denken: Was kann uns das jetzt nützen? Wenn selbst das Licht mit c (!) 12 x 10^9 Jahre dorthin braucht ...)
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Meerwasserentsalzung hat soweit ich weiß nicht viel mit Chemie zu tun sondern funktioniert auf dem physikalischem Wege...
Auf der Erde gibt es (mit Blick auf Junis "nur das Drankommen gestaltet sich als etwas schwierig") mehr als genug Wasser für alle Menschen/Tiere/Pflanzen - das Problem ist nur, dass es größtenteils nicht verwertbar ist. Effizientere Methoden zur Entsalzung würden da viel eher helfen als ein Weltraumprogramm, dass mit X Milliarden Dollar unerreichbares Wasser findet.

Trotzdem ist Wasser im All natürlich interessant, wenn auch nichts komplett neues. Ist nicht einer der Jupitermonde angeblich mit Eis bedeckt?
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Du meinst bestimmt den Titan, das ist aber alles gefrorenes Methan. Striktes Rauchverbot.
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Auf den Hund gekommen, so zusagen.

Schlauer müder Hund !
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Wer kam eigentlich auf die bescheuerte Idee, diese typischen (nicht immer) lustigen Internetzvideos mit einem Kommentar zu versehen? Damit muss ja irgendwie Geld zu verdienen sein, denn die Kommentatoren klingen zumindest semiprofessionell. :wall:
Great people care.
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(28.07.2011, 23:02)Boneman schrieb: Wer kam eigentlich auf die bescheuerte Idee, diese typischen (nicht immer) lustigen Internetzvideos mit einem Kommentar zu versehen? Damit muss ja irgendwie Geld zu verdienen sein, denn die Kommentatoren klingen zumindest semiprofessionell. :wall:
Wie anders soll die Unzahl an Praktikanten beschäftigt werden, die bei Express, Bild und co arbeiten möchten? :pfeif:
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Der Mensch kam auf die Idee. Es gibt nichts womit man nicht sein Geld verdienen kann. Man darf sich nur nicht zu schade dafür sein. ;)
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Es ist warm, aber es weht ein kühler Wind, der nach heraufziehendem Gewitter riecht. Außerdem ist es ruhig, geradezu still. Ein schöner Abend. :)
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Juhu, ich habe mein Nachtitur an der Nachtschule bestanden! Damit bin ich jetzt stolzer Träger einer Wissensbazille:
   
Hallo, ich bin's - der Bart von Fidel Castro. Und mir ist total langweilich nie geschnitten wurde.
I'm a roleplayer. My dice are like my relationships: platonic and unlucky.
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Yeah, ich fühle mich Topfit und bin kerngesund! :jippie:
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(12.08.2011, 12:10)Finwean schrieb: Yeah, ich fühle mich Topfit und bin kerngesund! :jippie:

Ich auch! Und seltsam ... entleuchtet. Wissen ist Nacht!
Hallo, ich bin's - der Bart von Fidel Castro. Und mir ist total langweilich nie geschnitten wurde.
I'm a roleplayer. My dice are like my relationships: platonic and unlucky.
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