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Bedingungsloses Grundeinkommen
Und NRW-"Bildungs"-Minister Pinkwart versucht weiterhin verzweifelt, von den Steuererleichterungen für gewisse Hoteliers abzulenken. Inzwischen versucht er dies mit einem erneuten Vorstoß für das von den Liberalen favorisiert "Bürgergeld". Klingt wie BGE, ist aber eigentlich das genaue Gegenteil, da "Arbeit" (man achte mal auf die typische Betonung) stärker belohnt, und "Faulheit" mit Abzügen bestraft werden soll. Also eigentlich alles wie gehabt, nur dass das diesmal Finanzamt auszahlt. Zukunftsstandort eben.

P.S.: Hartz IV wirkt lesenswert :D
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Tja, wie war das so schön formuliert im verlinkten Kommentar von Herrn Liebermann:
Zitat: [der alte] den Lebensstandard sichernden Sozialstaat [...], der nur Ersatzleistungen gewährt und den Erwerbstätigen höher stellt als den Bürger.
Great people care.
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Es gibt Abhilfe für alle BGE-Gegner: Auf der Webseite Grundeinkommen? Nein danke! gibt es ein Formular, in das man seine Daten eintragen kann. Als Folge wird man nach der Einführung eines BGEs garantiert von der Auszahlung ausgeschlossen, braucht sich also keine Sorgen mehr darüber zu machen, Opfer dieses wahnsinnigen Unfugs zu werden. :up:
Great people care.
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Arbeitsagenturen kontrollieren Schulzeugnisse von Kindern von Hartz-IV-Empfängern und drängen sie zu Ausbildung

spiegel.de schrieb:Der Berufsberater sorge sich um Franziskas Zukunft, es sei der Zeitpunkt, über eine Ausbildung nachzudenken, schrieb er ihr im vergangenen Herbst. [...] Franziska müsse "alle Möglichkeiten zur Beendigung oder Verringerung ihrer Hilfebedürftigkeit ausschöpfen", schrieb ihr der Berater im März.
Bei einem Notenschnitt von 1,6!
spiegel.de schrieb:"Es existiert keine gesetzliche Verpflichtung der Eltern, der Arbeitsagentur die Schulzeugnisse ihrer Kinder vorzulegen" [...]
Aus diesem Grunde gebe die Arbeitsagentur an die Jobcenter Empfehlungen aus, wie auf die Eltern auf andere Weise Druck ausgeübt werden könne [...]: "Sollte der Jugendliche (...) nicht zu einer freiwilligen Selbstauskunft bereit sein", sei die "Einschaltung des Psychologischen Dienstes" in Betracht zu ziehen.
Und am Ende der wichtigste Absatz überhaupt:
spiegel.de schrieb:Es sind Praktiken wie diese, die Jenny daran zweifeln lassen, dass sie es wirklich schaffen kann. Dass sie sich ein besseres Leben erarbeiten kann, wenn sie sich nur anstrengt. Die Realschul-Absolventin fühlt sich abgestempelt und allein gelassen. Während ihre Mitschüler die Freiheit nach der Realschule in vollen Zügen genießen, hat sie die nächsten Termine beim Jobcenter im Hinterkopf.

Aber wie gut und beruhigend, dass es Hartz IV gibt! Un-fass-bar... :no:
Great people care.
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Zu dem Thema:
Ich kene 2 Studentinnen, die nach Abschluss des Studiums erstmal arbeitslos waren (kann ja passieren). Es hat bei beiden nicht einen Monat gedauert bis das Arbeitsamt Ihnen angeboten hat als Jobberater dort anzufangen...

Also Leute die noch nie richtig gearbeitet haben und arbeitslos sind sollen ab sofort andere Arbeitslose beraten und denen Sachen vorschreiben?!?! Da ist ja jede Selbsthilfegruppe tausend mal besser (will hier keine Selbsthilfegruppe schlecht machen, nicht falsch vertehen)!

Dazu haben die meisten Uniabsolventen doch höhere Ziele als im Jobcenter zu arbeiten...
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Die haben jetzt zwei positive Beispiele genannt, wo sich die Mädels um ihre Zukunft kümmern.
Der Bericht wäre bei Bild gelandet, wenn es zwei Beispiele gewesen wären, wo sich zwei Jugendliche mit Notendurchschnitt 4,x auf ihr Leben auf der Couch vorbereiten, weil sie durch ihr Elternhaus und die Umgebung keine andere Perspektive bekommen. Nur mit leicht anderer Schlagzeile. :rolleyes:

Und was hat der Beruf des Jobberaters mit großartig viel Erfahrung in anderen Berufen zu tun? Da wird ja nicht darüber beraten, wie man arbeitet, sondern was. Und das kann man auch mit wenig bis keiner Berufserfahrung.

Nicht, dass ich dadurch diese Methoden gutheiße, die in dem Bericht genannt sind. Man kann alles übertreiben. Aber was wäre denn los, wenn die Arge die Jugendlichen ganz allein lassen würden?
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(28.07.2010, 13:24)Calesca schrieb: Und was hat der Beruf des Jobberaters mit großartig viel Erfahrung in anderen Berufen zu tun? Da wird ja nicht darüber beraten, wie man arbeitet, sondern was. Und das kann man auch mit wenig bis keiner Berufserfahrung.

Sorry aber ich erwarte, dass Menschen für Ihren Job ausgebildet werden, um direkt auf die Bedürfnisse der Kunden (in diesem Fall Arbeitslose) eingehen zu können.
Da reicht kein Wochenkurs zu, meiner Meinung nach. Die Leute sollen ordentlich behandelt werden und bei Problemen wieder in bessere Bahnen geleitet werden, damit Sie sich wieder im Arbeitsleben integrieren können.

Was die Erfahrungen beider Studentinnen waren ist das genaue Gegenteil. Sie mussten zu Schulungen, die Ihnen nichts bringt, nur deswegen, damit Sie Schulungen machen. Sie waren mit Menschen zusammen auf der Schulung dessen Nivreau viel geringer war. Damit war auch natürlich klar, dass das Niveau der Schulung geringer sein musste und Sie nichts gelernt haben.

Ich glaube einfach (lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen), dass die Jobberater einfach nicht kompetent genug sind.

Wenn ich Schuhe kaufen gehe (gestern :D ) werde ich gut beraten, freundliche behandelt und meine Probleme werden verstanden und ernst genommen. Ich bekomme das war ich möchte. Klar ich zahle auch dessen Gehalt ;)

Aber auf der anderen Seite bezahle ich mit meinen Steuern, meiner Sozialversicherung, den Steuern meines Arbeitgebers und meiner Mehrwertsteuer auch die Arge. Dementsprechend kann ich auch da Service erwarten, bzw. Verständnis und konkrete Hilfe!
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:think:
Keine Ahnung, wo deine Freundinnen da reingeraten sind, aber eigentlich ist das bei der Arge ein Ausbildungsberuf über drei Jahre.
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Nur dass man nach dem Studium ja schon ausgebildet ist. :D Bzw. sein sollte.... aber das ist ein anderes Thema.
Die Nennung des Studiengangs der zwei Damen wäre hilfreich, dann könnte man auch beurteilen, ob das Angebot gerechtfertigt war oder nicht.

Einem Informatiker oder einer Physikerin wird man das bestimmt nicht anbieten. ^^
Die der Götter Gunst verloren,
sind verfallen einer Macht -
Die sie führt zu fernen Toren,
und durch sie in ew'ge Nacht.
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Alphas Hinweis könnte sogar hinkommen. Jedenfalls habe ich ganz ähnliche Berichte über die Rekrutierung von Sachbearbeitern von Asylanträgen gehört.
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Waren Geisteswissenschaften ;)
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Ah, gleich so konkret? :D ;)

So abwegig finde ich das nun jedenfalls nicht unbedingt.
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Wie du schon angemerkt hast, sind die Geisteswissenschaften ein breites Feld...

Kunstgeschichtler oder Religionswissenschaftler möchte ich z.B. nicht im Arbeitsamt sitzen haben. Irgendwas mit "sozial" im Namen sollte es schon sein. :D
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?
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Und wenn da Sozial im Namen ist, dann ist doch klar, dass die Arge die sich schnappen will.
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Kein Sozial im Namen
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(28.07.2010, 13:24)Calesca schrieb: Nicht, dass ich dadurch diese Methoden gutheiße, die in dem Bericht genannt sind. Man kann alles übertreiben. Aber was wäre denn los, wenn die Arge die Jugendlichen ganz allein lassen würden?
Der Bericht erweckt nicht den Anschein, als würde es überhaupt um die Jugendlichen gehen. Genauso wenig wie es ganz allgemein bei Hartz IV um die Betroffenen zu gehen scheint... :think:
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Das ist teilweise aber auch die Schuld der Leute, die das System für sich missbrauchen.
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(29.07.2010, 11:23)Boneman schrieb: Genauso wenig wie es ganz allgemein bei Hartz IV um die Betroffenen zu gehen scheint... :think:
Es geht um beides: Die effektive Existenzsicherung für die Betroffenen und die Bewahrung der Allgemeinheit vor zu großen Belastungen durch zu leichtfertige Vergabe von Geldern an nicht wirklich Bedürftige. Da diese Ziele in Konflikt miteinander geraten können, muß ein Mittelweg gefunden werden. Daß der für die Betroffenen nicht immer angenehm sein kann, ist doch klar. Es geht eben nicht nur um sie und ihre Belange.

Sicher gibt es immer wieder mal Negativberichte und sicher wird das Hartz IV Gesetz auch nicht überall optimal und hinreichend bürgerfreundlich umgesetzt. Das sind aber doch keine stichhaltigen Argumente gegen ein bedüftigkeitsbasiertes Existenzsicherungssystem an sich.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(29.07.2010, 12:05)Calesca schrieb: Das ist teilweise aber auch die Schuld der Leute, die das System für sich missbrauchen.
Wolltest du damit gerade sagen, dass die Bedürftigen sich nicht zu wundern brauchen, dass es nicht um sie geht? :D

Ich weiß, das ist ganz typisches Systemverhalten. Treten erste Anzeichen dafür auf, dass einzelne das System zu ihren Gunsten missbrauchen, werden die Selbstverteidigungsmechanismen aktiv. Wir kennen das ja schon: Die Erziehungssysteme sind so hart, dass sie die "Schlimmsten" einfangen, also sind sie zu hart für diese und für alle anderen erst recht.
So typisch wie kontraproduktiv.

Je mehr sich das ausweitet und je stärker kontrolliert wird, umso mehr Betroffene werden sich bevormundet und ungerecht behandelt fühlen und schließlich sich gegen das System wenden, das in ihren Augen feindlich geworden ist. Das heißt, entweder aussteigen, oder - falls sie das nicht können, weil z.B. ihr Überleben davon abhängt - betrügen, um sich dem System wenigstens überlegen zu fühlen. Das ist eine ganz sinnlose Spirale. Und die lässt sich nur von Seite des Systems durchbrechen!

(29.07.2010, 12:11)Zurgrimm schrieb: Sicher gibt es immer wieder mal Negativberichte und sicher wird das Hartz IV Gesetz auch nicht überall optimal und hinreichend bürgerfreundlich umgesetzt. Das sind aber doch keine stichhaltigen Argumente gegen ein bedüftigkeitsbasiertes Existenzsicherungssystem an sich.
Die wollte ich hier auch nicht anbringen. Das war eher Kritik der Kategorie "Wenn man es schon so machen will, dann sollte man es wenigstens gut machen" (siehe oben). :)

Natürlich geht es um beides. Leider ist es "naturgemäß" so, dass es immer welche geben wird, die einen persönlichen Vorteil erreichen wollen. Was ich kritisiere ist, dass gerade deshalb (wegen des "naturgemäß") das System nicht den Fokus verlieren darf. Diese Spirale gibt es immer, wenn man erst einmal anfängt, auf die Ausreißer zu gucken und versucht, diese einzufangen. Aber dann wundern, wenn es immer mehr werden... :think:
Great people care.
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(29.07.2010, 12:26)Boneman schrieb: Wolltest du damit gerade sagen, dass die Bedürftigen sich nicht zu wundern brauchen, dass es nicht um sie geht? :D

Nein, lediglich, dass sich niemand wundern braucht, dass man sich wehrt, wenn einzelne schwarze Schafe auf der Weide stehen.

Überleg doch mal im Kleinen:
Du gibst jeden Monat 10 Leute 10 Euro in die Hand, damit die sich jeden Tag tolle Brötchen kaufen können - bekommst dann aber mit, dass sich einer tolles Bier davon kauft.
Wirst du nicht darauf achten wollen, dass sich alle wirklich Brötchen kaufen und notfalls animieren wollen, auch ohne begründeten Verdacht, dass das auch so bleibt (oder besser wird, damit sie sich später vom eigenen Geld Brötchen kaufen können)? Oder gibst du einfach 100 Euro raus, egal was die dann letztendlich damit anstellen?
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