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Fußball-WM 2018 in Russland
Den Zwölfen zum Gruße!

Nun der fünfte Teil zu Fußballdeutschland. Bei Nichtgefallen einfach weiterblättern.

Die deutsche Fußballnationalmannschaft hat in den letzten 12 Jahren gezeigt, dass sie - getragen auf einer Euphoriewelle - in Europa und weltweit oben mitspielen kann. Nach einem langen Tief kam ein mutmachendes Hoch - mit dem Höhepunkt der WM 2014. Dabei war nüchtern betrachtet nicht alles Gold, was glänzt, und zwischendurch gab es immer wieder Spiele, die Nervosität oder Planlosigkeit zeigten, sowie Reaktionen auf die Presse, die überempfindlich wirkten.

Das typische Problem einer Weltmeistermannschaft ist, dass die Spieler in den Jahren danach eine gewisse Immunität gegen Kritik besitzen. Auch dem Trainer - sofern er nicht wechselt - wird es schwerfallen, eine erfolgreiche Truppe auseinanderzureißen oder einen wohlgedienten Spieler, mit dem es doch bis an die Spitze gereicht hat, auszusortieren.

Das steht aber einem der wichtigsten Rezepte für Erfolg im Weg: Veränderung, Wandel, Erneuerung. Einst schnelle Läufer werden technisch versierter und erfahrener, sie können den nachrückenden Spielern mentalen Halt geben, statt Dynamik Ruhe und Nervenkraft ausstrahlen, am Ende als Joker denn in der Startelf ihr bestes geben. Dafür muss man die Reife besitzen, zu ertragen, dass alle Augen plötzlich auf neue Stars gerichtet sind, dass man vielleicht am Ende ein wenig belächelt wird, wenn man in die Jahre gekommen ist (als Fußballer: über 30). Lukas Podolski hat einst entscheidende WM-Tore geschossen - am Ende kannte man ihn eher als lustigen Vogel. Wenn man das nicht will, kann man auf der Höhe des Ruhmes zurücktreten - so wie Philipp Lahm.

Die Generation der U-21 EM 2009 ersetzte 2010 einen Teil des EM-2008-Kaders. Wechsel und Mut zur Verjüngerung gab es also schon da. Beachtlich auch, dass die kurzfristigen Ausfälle René Adlers und Michael Ballacks verkraftet wurden. Gleichzeitig gab Löw seinen Stammspielern eine Chance, selbst wenn diese ein Formtief hatten.

"Vertrainert" (oder "vercoacht") lautete das Urteil bei der EM 2012. Nach der offiziellen Lesart für die Fußballgeschichte wollte Löw schlauer als die schlauesten sein und verzockte sich durch zu viele Experimente beim Halbfinale.

Bei der EM 2016 setzte sich wieder Löws Festhaltem an Bewährtem durch. Tragisch wurde das für Schweinsteiger, dessen Formkurve nach unten zeigte und der einen wenig ruhmreichen Abschied nahm.

Löw möchte sicherlich frischen, offensiven Fußball spielen lassen, nur: Dafür braucht man junge Leute. Das geht nur mit ständigem Auffrischen, am besten Schritt für Schritt, denn große Schnitte erzeugen Unruhe. Die nächsten zwei Generationen stehen spätestens seit letztem Jahr in den Startlöchern: Confed Cup 2017 und U-21 EM 2017. Aus diesen 2-3 Mannschaften nicht eine geformt zu haben, zu lange - wie bei anderen Länderauswahlen zuvor - an den Weltmeistern festgehalten zu haben, das ist Joachim Löw vorzuwerfen.

Nach einem Jahr ohne Niederlage waren die schlechten Testspielergebnisse 2018 ein Warnsignal. Sicherlich nicht sehr durchdringend in Weltmeister-Fußballdeutschland, wo Kritik bereits kränkend wirkt und man ja bekanntlich eine Turniermannschaft hat, die immer, so zumindest die Legende, grottig in Freundschaftsspielen auftritt und dann, wenn's drauf ankommt, so richtig aufdreht. Mit so einem Glauben kann einen natürlich nichts auf die Realität vorbereiten. Es hätte dann umso mehr Mut eines Trainers erfordert, die Nationalmannschaft kurzfristig stark zu verjüngen und der zweiten Reihe eine erste Chance zu geben.

Mit dem diesjährigen Vorrundenaus ist man noch meilenweit vom Tiefpunkt 2000 entfernt, als man den Nachwuchs vernachlässigt und unglaublich lange an alternden Stars festgehalten hatte. Um dem lange Zeit soliden, aber wenig attraktiven Rumpelfußball zu entkommen, mit dem man letzten Endes mangels Entwicklung in einer Sackgasse angekommen war, vernachlässigte Löw "alte deutsche Tugenden": Es fehlte insbesondere in den letzten Jahren jemand für die Standards. Die Abwehr war immer wieder wackelig.

Jetzt wäre die Zeit, eine Kombination aus den zwei Welten zu suchen, eine flexible Mannschaft, ein vielseitiges Team. "Der Star ist die Mannschaft", das Motto für die EM 1996, als man keinen richtig großen Namen unter den Spielern dabei hatte, aber die beste Truppe als Ganzes, wäre ein interessantes Leitmotiv, über das es sich lohnen könnte nachzudenken. Damals gelang die Mischung aus entthronten Weltmeistern und unbekannten Namen.

Es wäre auch eine Gelegenheit, echte Charakterstärke und Souveränität zu zeigen: Weitermachen, wenn die Gunst des Publikums verloren ist, die eigenen Fehler ehrlich zu analysieren, sich noch einmal neu erfinden, nach Rückschlägen wieder zurückkommen. Der Unterschied zwischen einem Gewinner und einem Verlierer besteht darin, dass der Gewinner einmal mehr aufsteht, als er zu Boden geworfen wurde.

Dabei kann das unangenehme Vorrundenaus sogar in eine sinnvolle Begründung für den Wandel umgemünzt werden: Es musste neu gedacht werden, weil es so offensichtlich nicht mehr weiterging.

Ob Löw das Zeug zu einer starken Veränderung hat? Möglich ist es. Die Chance hat er auf jeden Fall.
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Frankreich hats tatsächlich doch nochmal geschafft und auch die Urus nach Hause geschickt. Diesmal nicht mit einem guten Tag, aber mit einem Glückstag. Uruguay mußte zu sehr gegen das Schicksal und sich selbst kämpfen. Tat das auch bravorös, es hat trotzdem nicht sollen sein. Wie heißt es so schön? Erst hatten sie kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu. Cavani hat den Urus doch arg gefehlt, mit ihm hätte das Spiel ein ganz anderes Gesicht bekommen, denke ich.


(04.07.2018, 12:41)Luigi schrieb: https://mediathekviewweb.de/#query=england%20komplette

Bei der ARD gibts die kompletten Spiele in der Mediathek. Beim Zweiten -sieht man besser- nicht.
Meine Güte, bei so 8-9 Milliarden Euro GEZ, da muss man schon sparen!

Ja, die ARD-Mediathek ist gefühlt besser sortiert, aber die Deutschlandspiele finde ich da auch nicht. Die will der DFB vermutlich erst zu DVDs verwursten.



@Kunar: so sehr ich deine Ausführungen schätze und auch in vielem mit ihnen konform gehe, so sehr muß ich in mindestens einem Punkt widersprechen.

(02.07.2018, 08:15)Kunar schrieb: Also Schluss mit dem Drama! Akzeptieren wir, dass wir normal sind.

Bloß nicht! Das fehlte noch... wir sind doch nicht normal! -  :think:  -   :D
Im Ernst, klar sind "wir" auch Menschen und keine Außerirdischen. Aber "normal" macht erstens keinen Spaß und zweitens gewinnt es keine Weltmeisterschaften.

(05.07.2018, 22:32)Kunar schrieb: Nach einem Jahr ohne Niederlage waren die schlechten Testspielergebnisse 2018 ein Warnsignal. Sicherlich nicht sehr durchdringend in Weltmeister-Fußballdeutschland, wo Kritik bereits kränkend wirkt und man ja bekanntlich eine Turniermannschaft hat, die immer, so zumindest die Legende, grottig in Freundschaftsspielen auftritt und dann, wenn's drauf ankommt, so richtig aufdreht. Mit so einem Glauben kann einen natürlich nichts auf die Realität vorbereiten.

Im Gegenteil! Es heißt nicht umsonst: der Glaube versetzt Berge. Die Welt wird so, wie wir sie uns vorstellen.
Wir haben eine Turniermannschaft. In der Regel. Das ist belegbar und hat auch Gründe. Und das wird sich durch so eine Ausnahme wie bei dieser WM auch nicht ändern.  
Ohne Selbstvertrauen gewinnt man keine Turniere. Und nur deshalb darauf zu verzichten, um Verwechslungen mit dessen Zwillingsgeschwister "Arroganz" zu vermeiden, halte ich für überflüssig.
Vielmehr denke ich, hat genau das den deutschen Spielern bei der WM gefehlt. Sie schienen mir in allen 3 Vorrundenspielen (mit Ausnahme der zweiten Halbzeit gegen Schweden) mental blockiert gewesen zu sein. Als würden sie keine Fehler machen wollen, und dabei viel zuviel nachdenken. Entweder durch äußere Einflüsse herbeigeführt (Medien, privates, was auch immer) oder womöglich durch taktische Vorgaben des Trainers (zu sehr "Fehlervermeidung" gefordert, zB). So oder so kreide ich deshalb das jämmerliche Ausscheiden auch Jogi Löw an. Denn genau dafür ist er zuständig: die Köpfe der Spieler frei zu bekommen und sie mit breiter Brust aufspielen zu lassen. Daß dafür eventuell auch ein Spieler Marke "Schweinsteiger" gefehlt hat, der das Heft in die Hand hätte nehmen können, ändert daran nicht viel.

Ein weiterer, gewichtiger Punkt ist das ewige Verändern der Aufstellungen. Damit hat es Löw eindeutig übertrieben, schon seit Jahren. Die Vorstellung, daß man ja aus einem fast grenzenlosen Spielerpool schöpfen und jederzeit jedwede Position ersetzen könne, ist ja weder schlecht, noch unbegründet. Es muß dennoch mehr Konstanz in einem Team herrschen, um überhaupt erstmal ein Team zu haben!
Das dauernde pochen und schauen auf momentane Formkurven einzelner Spieler und daraus resultierend die Besetzung zu verändern ist mehr als kontraproduktiv. Wäre Löw zB mit dem kompletten ConfedCup-Team zur WM gefahren, würden wir sie jetzt noch spielen sehen. Ja, dessen bin ich mir ziemlich sicher.
Löw weitermachen zu lassen, löst Zwiespalt bei mir aus. Sicher hat er die Chance verdient. Ob er fähig ist, etwaige Fehler seinerseits zu erkennen und abzustellen, wird sich zeigen.

Ach, und was die Möglichkeiten zu Veränderungen angeht (trotz/wegen Glauben und Selbstvertrauen)...
Der Grund, weshalb die nicht nur gegeben, sondern quasi selbsterfüllend sein werden, liegt in der deutschen Mentalität: die Dinge, die angepackt werden, ernst zu nehmen. Um der Dinge willen.
Das führt zu außenstehender Wahrnehmung von zB Pünktlichkeit, Einsatz, Fleiß, aber evtl auch von Humorlosigkeit, Überheblichkeit, Arroganz. Alles nur Wahrnehmungen im Auge des Betrachters. Das ist weniger Hinderungsgrund, als eher Vorraussetzung, um Weltmeister zu werden.  ;)

Was übrigens nicht heißen soll, daß mir das gänzlich egal wäre. Allzu abgehobene Starallüren und Gehabe sind mir auch zuwider, bei anderen, wie bei unseren Spielern. Um diesem Problem zu begegnen, könnte man zB zwecks Respektbezeugung eine Mannschaftliche Verbeugung vor dem Gegner einführen. Ähnlich wie bei asiatischen Kampfsportarten. Ob's mehr bringen würde in den Köpfen, als das shake Hands, weiß ich nicht. Nur so ne Idee.  

Soviel mal zu meiner Sicht der Dinge, während mein Tipp bei BRA-BEL (1:6) knapp verfehlt wurde. Endstand 1:2, Brasilien hats dann doch nochmal spannend gemacht.
Wow, FRA-BEL dürfte doch aber ein echter Kracher werden. 2 Offensivteams mit anfälliger Abwehr - wenn das nicht Tore verspricht, weiß ich's auch nicht. :)
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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Den Zwölfen zum Gruße!

Frankreich schmeißt nach Argentinien mit Uruguay gleich die nächste südamerikanische Mannschaft raus. Die Urus waren - geschwächt durch die Verletzung der Hälfte ihres kongenialen Stürmer-Duos - vorne zu harmlos, um etwas zu reißen. Die Franzosen eine knallharte Truppe, wenn es darauf ankommt: Der Freistoß zum 1:0 wunderbar verwandelt. Beim 2:0 sah der uruguayanische Torwart sehr alt aus. Eine mit einiger Bissigkeit geführte Partie, bei der die Franzosen sowohl eine Standardsituation als auch einen schnellen Konter in ein Tor ummünzen konnte. Ich gönne ihnen das Halbfinale aus ganzem Herzen. So eine Mannschaft möchte man bei der WM sehen!

(03.07.2018, 08:20)Kunar schrieb: Brasilien siegt wie erwartet gegen Mexiko, Neymar dreht langsam auf und ich frage mich, was den 6. brasilianischen Titel noch verhindern soll.
(...)
Brasilien halte ich für eine Nummer zu groß für die Belgier. Dafür sind sie zu nervös - auch wenn sie gestern noch einmal zurückgekommen sind. Die Brasilianer können einen Vorsprung besser verwalten.

Es freut mich immer wieder, wenn mein Pessimismus widerlegt wird. Ich gebe zu, dass ich mir einen großen Teil des Spiels vor Aufregung gar nicht angucken konnte. Aber das 1:0 nach einem Standard - großartig gemacht! Die Belgier hatten einige Änderungen in der Startaufstellung. Diesmal waren die Einwechselspieler, die das Achtelfinale noch gedreht hatten, von Anfang an dabei. Man munkelt ja von großen Mannschaften mit hervorragendem Kader, bei denen das gut geht - hier sah man es. Das 2:0 nach einer brasilianischen Ecke, ein Konter gespielt mit hohem Tempo, dazu der Abschluss unhaltbar in die Ecke - zum Zungeschnalzen! Die brasilianische Abwehr sah da, man verzeihe mir den hässlichen Ausdruck, ein wenig nach 2014 aus. Belgien wie schon gegen Japan konterstark und so schön laufend wie schon vor vier Jahren. Heute zeigten sie, was sie können. Der Anschlusstreffer Brasiliens machte es noch einmal spannend. Dass der belgische Torhüter am Ende noch einmal einen Schuss abwehrte, erinnerte mich an Deutschlands Viertelfinale gegen Frankreich vor vier Jahren.

Die Belgier sind so gut wie 1986 nicht mehr, als sie am Ende den 4. Platz belegten - das beste belgische Ergebnis überhaupt bei einer WM. Wer Brasilien schlägt, darf auch vom Finale träumen!

Damit steht nach der Hälfte des Viertelfinales schon fest, dass der nächste Weltmeister aus Europa kommen wird. Frankreich war bei der EM 2016 im Halbfinale, ansonsten ist es völlig durchmischt. An Frankreich und Belgien hatte ich schon bei der letzten WM meine helle Freude. Schade, dass nur eine der beiden Mannschaften ins Finale kommen kann; andererseits schön, dass garantiert eine im Finale stehen wird. Attraktiver schneller Offensivfußball, aus Standardsituationen etwas machen können, nur die Abwehr mal etwas wackelig - das kann in der Tat ein Fußballfest werden!
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Den Zwölfen zum Gruße!

England schlägt Schweden 2:0. Diesmal kein Tor durch Harry Kane, aber die Engländer wieder gut in Standards. Die Schweden hatten diesmal wohl eine Schippe zu wenig drauf, um mitzuhalten.

England damit zum ersten Mal seit 28 Jahren in einem WM-Halbfinale und seit 22 Jahren in einem Halbfinale überhaupt. Und diesmal sind nicht wie die letzten beiden Male die Deutschen im Weg, um die Party durch Elfmeterschießen zu verderben. Dass ausgerechnet Gareth Southgate, der einst den entscheidenden Elfmeter bei der EM 1996 verschoss, als Trainer die Engländer ins nächste Halbfinale führen würde... und es ist doch interessant, dass das nach der Zeit von Beckham und Rooney passiert, nach Blamablem 1:4 im Achtelfinale gegen Deutschland 2010, nach Vorrunden aus 2014 - und nach zuletzt einer Niederlage gegen Island bei der EM 2016. England ohne Superstar und anscheinend weniger arrogant als früher - das sieht man doch gerne.

Auch Schweden kann auf seine Leistung stolz sein: Es hat hat in der Quali die Niederlande und Italien hinter sich gelassen und ist ohne seinen Superstar Ibrahimovic weit gekommen. Ein sehr mutmachendes Motiv, das sich durch diese WM zieht.

Kroatien - Russland war ein absoluter Fußballkrimi, bei dem ich am Ende gar nicht mehr hingucken wollte. Die erste Halbzeit entgegen den Erwartungen wunderbar: Die Kroaten nach nervösen ersten Minuten mit guter Ballbehandlung. Die Russen standen zwar hinten dichtgedrängt, hatten dann aber eine absolut geniale Aktion, in der einer von ihnen den Ball ins Tor zimmerte. Die Kroatien griffen deutlich mehr an, es fehlte ihnen aber an Präzision beim Abschluss. Der Ausgleich kam dann durch eine Ecke, war aber verdient und tat dem Spiel gut. Die zweite Halbzeit hingegen war ein reines Gequäle, am Ende noch ein Bangen um den kroatischen Torwart, der sich offenbar einen Krampf im Bein zugezogen hatte. Die Russen wollten offensichtlich bewusst das Elfmeterschießen herbeiführen. In der ersten Hälfte der Verlängerung gelang Kroatien dann das 2:1 - aber sie sollten es nicht über die 2. Halbzeit hinaus retten. Die Russen kamen über eine Ecke noch einmal wieder. Der kroatische Torwart deutlich angeschlagen, aber man hatte ihn nicht ausgewechselt, denn er war schon im Achtelfinale der Elfmetertöter gewesen. Einmal kurz vor Schluss hielt er auch noch mit einer Glanztat.

Dann kam es, wie die Russen es gewollt hatten: Elfmeterschießen zwischen zwei Mannschaften, die beide vorher eines gewonnen hatten. Und wie habe ich gebangt, dass die Kroaten das doch noch gewinnen. Dabei halfen ihnen letzten Endes eine Glanztat ihres Torwarts, ein ganz jämmerlich verschossener Elfer der Russen und ein gerade noch reingeflogener Ball der Kroaten. Mein lieber Scholli, wie ich ihnen das Halbfinale gönne - und es bedauere, dass es wieder Elfmeter richten mussten. Die müssen ja völlig kaputt sein! Andererseits: Wenn sie solche Nächte durchstehen, müssen sie inzwischen Nerven aus Stahl haben.

Russland hat sich als Gastgeber wacker geschlagen. Nach der EM 2008 kam nichts mehr von ihnen, sie waren eine oft belächelte Truppe - und bei der Heim-WM haben sie es schließlich in die Runde der besten 8 geschafft, eine respektable Leistung. Ich hoffe, dass ihnen das Inspiration für die Zukunft bringt. Auch Russland war besser ohne Superstars wie einst Arschawin (keine Verunglimpfung, der heißt wirklich so!)

Also, ich hätte ja am liebsten Belgien und Kroatien im Finale, weil die es beide noch nie waren. Wahrscheinlicher halte ich aber Frankreich - England. Den Engländern würde ich den zweiten Titel am wenigsten gönnen, aber das ist letzten Endes auf altem Fußballrivalitätsquatsch gegründet. Den Kroaten würde ich nach diesen Abnutzungskämpfen das Finale mehr wünschen.
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Spielfreier Tag, also eine gute Gelegenheit, um mit ein wenig Statistik aufzuwarten. Wann waren die vier Halbfinalisten das letzte Mal im Halbfinale?

- Frankreich: 2006 (zuvor: 1998, 1986, 1982, 1958)
- Kroatien: 1998
- England: 1990 (zuvor: 1966)
- Belgien: 1986

Man sieht daran recht gut, dass Frankreich der "üblichste" der vier Teilnehmer ist und Kroatien und Belgien voller Nostalgie an das eine Mal zurückdenken, als sie schon einmal so weit waren (und übrigens beide verloren).

Es ist das erste Mal seit der ersten WM 1930, dass weder Brasilien noch Deutschland unter den besten vier sind. Dass beide nicht unter den ersten beiden waren, gab es zuletzt 2006, daran kann man sich also noch erinnern. Das letzte Mal davor: 1978. Und ansonsten die drei Weltmeisterschaften vor dem Zweiten Weltkrieg.

Auch wenn ich zum Beispiel alle vier Halbfinalisten schon zu meinen Lebzeiten im Halbfinale erlebt habe, ist diese Kombination doch exotisch. Eine Mischung aus Nostalgie und Neuheit - schön!

Weniger schön ist, was ich ausgerechnet auf den Tag genau vier Jahre nach dem 7:1 gegen Brasilien am Rande mitbekomme: Man scheint sich aus Mesut Özil als den Sündenbock fürs Vorrundenaus zu einigen. Das ist ja nun wirklich erbärmlich. Mit solchen Äußerungen disqualifiziert (haha, Flachwitz) man sich selbst.

Eine souveräne Reaktion sähe so aus:
- Wir haben unterschätzt, wieviel Unruhe und Verunsicherung in der Mannschaft ein Foto mit dem türkischen Präsidenten erzeugen würde, wenn man nicht darüber spricht.
- Die Entscheidung haben wir gemeinsam getroffen und ich habe sie als Bundestrainer zu verantworten.
- Nach dem Urlaub werden wir reinen Tisch machen und mit allen reden, zu zweit, in Gruppen, mit der ganzen Mannschaft, bis das Thema mental verdaut ist.
- Es war weniger das Foto als vielmehr sein Umgang damit, das für Probleme gesorgt hat. Hier wäre Führung angebracht gewesen. Punkt verstanden, wir geloben Besserung.

Also: Bescheidenheit, Verantwortung, Offenheit, Kommunikation. Ob die noch kommen?
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(08.07.2018, 20:20)Kunar schrieb: Man scheint sich aus Mesut Özil als den Sündenbock fürs Vorrundenaus zu einigen. Das ist ja nun wirklich erbärmlich. Mit solchen Äußerungen disqualifiziert (haha, Flachwitz) man sich selbst.
Dem hat Herr Bierhoff durch sein Interview aber auch Vorschub geleistet.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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(08.07.2018, 20:20)Kunar schrieb: Man scheint sich aus Mesut Özil als den Sündenbock fürs Vorrundenaus zu einigen. Das ist ja nun wirklich erbärmlich. Mit solchen Äußerungen disqualifiziert (haha, Flachwitz) man sich selbst.

(09.07.2018, 17:59)Zurgrimm schrieb: Dem hat Herr Bierhoff durch sein Interview aber auch Vorschub geleistet.

Genau den meine ich auch! Das ist doch wirklich ein Trauerspiel.

Man erkennt die Qualität eines Managements daran, wie es reagiert, wenn es mal nicht so läuft. Mit solchen sich selbst absichernden Äußerungen demonstriert die Führung hier aber nichts als Schwäche. Gerade das "ja keine Fehler machen wollen" ist ja auf dem Platz schon hinreichend abgestraft worden - ein Spiegelbild des jetzigen Verhaltens.

Dabei ginge es natürlich anders. Dafür muss man raus aus der Komfortzone und vielleicht weniger glänzende und vielmehr unangenehme, zupackende Aufgaben in Angriff nehmen. Ich glaube tatsächlich, dass hier vor allem eine geistige Führung - souveräne Reaktion, ein offenes Ohr für die Gefühle der Spieler - gefragt wäre. Ich kenne es selbst aus anderen Kontexten. Da kann so etwas Berge versetzen.
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Kann mir mal wer erklären, wie Mesut Özil es geschafft haben soll, Schland aus der WM zu kegeln? Mit einem Foto?
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Klar. War ja nicht irgendein Foto. War ein Foto mit ihm. Erdorad oder wie er sich jetzt nennt. Seine Macht ist groß. Aber den Rest werden dir nur Magier oder Psychologen erklären können. ;)
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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Vielleicht kann man es so langsam auch mal gut sein lassen. Mein Gott, es ist doch bloß Fußball. Ist blöd gelaufen, aber davon geht doch die Welt nicht zugrunde. Ich hab mir auch mehr erhofft, aber das Thema ist doch gegessen. So langsam wird's langweilig, wie das alles immer und immer wieder neu aufgebauscht wird, sowohl seitens der Offiziellen, als auch von den Medien. Diese Erdogan-Geschichte fand ich auch nicht so prickelnd, aber wie lange wollen die das denn nun noch in Grund und Boden analysieren und bewerten? *gähn*

Da erfreue ich mich lieber den positiven Ereignissen des deutschen Sports. Zum Beispiel haben heute mit Angelique Kerber und Julia Görges (bestes Ergebnis ihrer Karriere) gleich zwei deutsche Damen den Einzug ins Halbfinale von Wimbledon geschafft. Das ist doch grandios. :)

Und mit dem deutschen Fußball befassen wir uns dann bei der EM 2020 wieder. Ist doch auch alles geklärt, Löw will weiter machen, soll er meinetwegen auch, und den Rest sehen wir dann.

Ich persönlich drücke ja irgendwie den Belgiern ein bisschen die Daumen. Die haben schon lange einen guten Kader und blieben bei den letzten Turnieren immer ein bisschen unter den Erwartungen. Aber nach dem tollen Sieg gegen Brasilien ist vielleicht auch mehr möglich, auch wenn es speziell gegen Frankreich (die ich am stärksten einschätze) natürlich nicht einfach wird. Wenn ich mir jedenfalls eine der vier Mannschaften aussuchen müsste, der ich den Titel gönne, fiele meine Wahl klar auf Belgien.
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Frankreich - Belgien war ein würdiges Halbfinale. Irgendwie mag ich beide Mannschaften, auch wenn ich tendenziell eher dem Außenseiter die Daumen drücke. Die Belgier machten insbesondere in der ersten Halbzeit mehr Druck, aber die Franzosen standen hinten geordneter als etwa noch gegen Argentinien. Aus den Ecken vermochten die Belgier nichts zu machen. Glanzparaden der Torwarte gab es auf beiden Seiten. Da sah man mal wieder, was ein guter Torwart hinsichtlich Torchancen ausmachen kann! Die Franzosen dann anfangs der 2. Halbzeit mit einer guten Ecke - und drin ist er! Das war allerdings auch klasse gespielt. Später häuften sich Unsportlichkeiten auf beiden Seiten, einer der Franzosen hat wohl richtig einen mitbekommen und musste benommen das Spielfeld verlassen. Die Belgier kamen ab dem Rückstand immer wieder nach vorne und vergaben einige herrliche Chancen - insbesondere der hochgewachsene Fellaini war dem Verzweifeln nahe und brach schon fast in Tränen aus. Immer wieder wurden die Franzosen gefährlich bei Kontern, aber das zweite Tor wollte ihnen ebenfalls nicht gelingen. Am Ende schindeten sie noch ein wenig auf Zeit. Die Belgier natürlich todtraurig, dass sie das Finale verpassen, nachdem sie bereits Brasilien geschlagen hatten. Andererseits war es Frankreich 1986 auch so gegangen und dann holten sie wenigstens noch den dritten Platz - gegen Belgien.

Ich wünsche den Belgiern den dritten Platz. Lieber wäre mir natürlich gegen England, aber das muss ja erst ausgespielt werden.
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Diese Kroaten... unglaublich! Nach zweimal Elfmeterschießen gewinnen sie das dritte Spiel in der Verlängerung. England schockte durch ein frühes Tor, natürlich ein Standard, das können sie ja gerade sehr gut. Aber dass sich die Kroaten wirklich noch einmal zurückkämpfen würden... da rächte es sich für die Engländer, kein zweites Tor gemacht zu haben.

Kroatien ist damit jetzt schon so erfolgreich wie noch nie zuvor. Und auch Jugoslawien hat es zu seinen besten Zeiten ja nie über Platz vier hinaus geschafft (und auch kein anderer der Nachfolgestaaten).

Das Finale wird also dieselbe Paarung haben wie das Halbfinale vor 20 Jahren. Spannende Sache! Gönnen würde ich den Titel beiden Mannschaften. Auch wenn Frankreich vielleicht die härteren Brocken aus dem Weg räumen musste, hatte Kroatien gut zu kämpfen.

Belgien würde ich den dritten Platz gegen England gönnen. Interessant, dass das dieselbe Kombination wie in der Vorrunde ist. Ob da irgendwelche Spieler geschont werden oder keine Lust mehr haben? Belgien könnte eine neue Bestmarke setzen mit dem dritten Platz, England immerhin das beste Ergebnis seit 1996.

Übrigens ein weiteres Novum: Vier europäische Weltmeister hintereinander hat es auch nie zuvor gegeben.
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Das Spiel um Platz endete 2:0, war aber deutlich unterhaltsamer, als es das Ergebnis hergibt. Großchancen auf beiden Seiten, die in letzter Sekunde vergeben wurde oder - einmal durch den englischen Torhüter, einmal sensationell durch einen belgischen Abwehrspieler - doch noch verhindert wurden.

Statt üblicherweise den Reservisten einen Auftritt zu gönenn, trat Belgien mit der ersten Garnitur an. Sie wollten es wirklich wissen und hatten ja tatsächlich etwas zu gewinnen - das beste WM-Ergebnis aller Zeiten für ihr Land. Ausgerechnet der im Halbfinale gelbgesperrte Meunier schießt dann das erste Tor! Die Engländer waren stärker verändert in der Startaufstellung und wirkten deutlich weniger frisch. Belgien drückte und drückte in der ersten Halbzeit, aber ein weiteres Tor wollte trotz Ecken und Quasi-Festbeißen in der englischen Hälfte nicht fallen. In der zweiten Halbzeit schöpften die Engländer Hoffnung, erhöhten die Schlagzahl - und waren ihrerseits immer wieder kaum aus der belgischen Hälfte herauszubekommen. Es war eine helle Freude, den Belgiern bei ihren schnellen Kontern zuzusehen. Hazard, der ansonsten immer wieder überragend bei Zweikämpfen war, haute dann kurz vor Schluss noch das zweite Tor rein und machte damit den Deckel drauf.

Die Engländer waren am Ende immerhin so gut wie seit 28 Jahren nicht mehr, die Belgier feierten den Trost des dritten Platzes und des besten WM-Ergebnisses Belgiens überhaupt. Die Engländer können immer noch den Torschützenkönig stellen und hatten eine extrem junge Mannschaft, wobei diverse englische U-Mannschaften 2017 Europa- und Weltmeisterschaften gewonnen haben. England könnte also in Zukunft wieder stärker werden - wenn das Zusammenschmieden einer Mannschaft gelingt. Wer hätte das noch vor zwei Jahren gedacht, nachdem sie so desolat gegen Island bei der EM ausgeschieden waren? Das knapp verlorene Halbfinale wird die Belgier vielleicht noch eine Weile ärgern, aber sie sind in den letzten vier Jahren als Mannschaft gereift. Wer weiß, was aus ihnen bei der nächsten EM wird?
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(15.07.2018, 09:55)Kunar schrieb: England könnte also in Zukunft wieder stärker werden - wenn das Zusammenschmieden einer Mannschaft gelingt.
Ja, zumal sie jetzt erstmals seit langem (bzw. solange ich denken kann) einen wirklich guten Torwart haben. Zudem haben sie (wahrscheinlich) in diesem Turnier die traumatöse Angst vor dem Elfmeterschießen überwunden. Beides kann nur für eine bessere Zukunft der Three Lions sprechen.
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Bienvenue en club, Monsieur Deschamps. Als dritter neben Beckenbauer und Zagallo Weltmeister als Spieler und als Trainer. :up:
Zum NLT-Wiki: http://nlt-wiki.crystals-dsa-foren.de/doku.php , Zum Drakensang-Wiki: http://drakensang-wiki.crystals-dsa-foren.de/doku.php
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Also, von diesem Finale hatte ich weniger erwartet. So viele Tore!

Ärgerlich, dass es eine Reihe von umstrittenen Schiedsrichterentscheidungen gab, die alle zu Ungunsten Kroatiens ausfielen - darunter die beiden in der ersten Halbzeit, die zu den französischen Treffern führten. So konnten sie Franzosen zwischendurch entspannen und die Kroaten mussten sich extra abrackern. Später war da noch der unterbrochene Konter und die nicht gegebene Ecke.

Kurios, dass sich dieses "Ball dem Torwart zurückgeben", über das ich mich immer wieder während der WM geärgert habe, endlich einmal gerächt hat. So ist Kroatien nicht völlig abgeschlagen untergegangen.

Insgesamt waren die Franzosen aber die routinierte Mannschaft, die mit zwei Glanztoren in der zweiten Halbzeit den Sieg klarmachten. Kroatien hat sich sicherlich viele Sympathien auf der Welt erspielt - und alleine mit dem Finaleinzug bereits den größten WM-Erfolg seiner Geschichte erzielt.

Es ist ja bereits beachtlich, dass sie nach dreimal Verlängerung und zweimal Elfmeterschießen noch so kämpfen konnten. Aber auf der anderen Seite hat Frankreich gegen Argentinien, Portugal-Bezwinger Uruguay und Brasilien-Bezwinger Belgien alles in der regulären Spielzeit klar gemacht. Das muss man auch erst einmal schaffen.

Und jetzt krame ich natürlich alte Beiträge von mir heraus, in denen ich im Rückblick Recht gehabt habe:

(04.07.2014, 19:13)Kunar schrieb: Bewegend übrigens die weinenden Franzosen. Sie sind keine unsympathische Mannschaft und ich glaube, da geht noch einiges bei ihnen. Sie waren ein absolut würdiger Gegner, aber es kann eben nur einer weiterkommen.

(13.08.2014, 23:55)Kunar schrieb: Frankreich und Belgien haben junge Mannschaften, die noch reifen können. Da ist alles drin.

Genau deswegen freue ich mich so über das Abschneiden der beiden Mannschaften bei dieser WM. Ebenso wie Kroatien haben sie nicht "den einen Star", auf den das ganze Spiel ausgerichtet ist, sondern sie funktionieren als Mannschaft. Solche Länderauswahlen möchte ich vorne sehen.

Der französische Didier Deschamps hat Großartiges geleistet. Er hat die Mannschaft innerhalb von sechs Jahren zu ihrem ersten Titel geführt, dabei im ersten Versuch einmal knapp gegen den späteren Weltmeister verloren, danach im zweiten gegen den Weltmeister gewonnen, aber das Finale verloren. Dass er insbesondere diese Niederlage vor zwei Jahren aufgearbeitet hat, rechne ich ihm hoch an.

(02.06.2016, 08:09)Kunar schrieb: Das ist auch die typische Meister-Problematik: Man hält an den alten Stars fest, bis sie wirklich kläglich scheitern.

Möge es den Franzosen in vier Jahren besser ergehen! Mit Mbappé haben sie allerdings auch jemanden, der dann erst 21 (!) Jahre alt sein wird.
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