DOSbox und Linux

[Rabenaas]

Hallo Linuxuser,

dass unsere geliebte DOSbox unter Linux läuft, ist ja ein alter Hut. Aber manchmal gibt es Besonderheiten zu beachten, z.B. wenn man die DOSbox unter Umgehung von X in einer Console mit Framebuffer (fbdev) starten möchte.

Erster Fallstrick: Man muss in der dosbox.conf unter [sdl]

Code:

usescancodes=false

setzen, sonst kommt nur Buchstabensalat heraus, wenn man die Tastatur benutzt. (Sollte es einmal so weit sein, nicht verzagen. Man kommt immer noch mit Alt+F1 usw. raus. Das System reagiert dann nur etwas zäh und man gerät u.U. leicht in Panik, weil man in der DOSbox eingesperrt zu sein glaubt, denn...

Zweiter Fallstrick: Normalerweise startet die DOSbox im FB gar nicht mit dem Hinweis "SDL Init error:Unable to open mouse". Dann kann man sie aber doch überreden mit

Code:

SDL_NOMOUSE=1 dosbox

Eleganter ist es aber, wenn man dem User Leserechte auf /dev/input/mice o.ä. verschafft und gpm (den Konsolenmausdämon) startet.

Die Schicksalsklinge fühlt sich im Framebuffer genau so an, wie unter X gewohnt, verbraucht aber sehr viel weniger Ressourcen. Der Hinweis dürfte also vor allem Spieler auf embedded Systemen wie Raspberry Pi (ja, und Nerds) interessieren.


Mod-Edit: Inhaltliche Korrektur nach Autorenwunsch, siehe Beitrag #6.

[Hendrik]

Danke für den Beitrag, Rabe! Das mit dem Raspberry Pi klingt interessant, da wollte ich mir evtl. ein Autoradio mit zimmern ... mhhm, Schick mit dem Autoradio zocken, welche eine Versuchung beim Fahren *

Ach ja, und der "Konsolenmausdämon" darf in der nächsten P&P-Kampagne nicht fehlen!

* um alle Zweifel auszuräumen: Nein, nicht ernsthaft. Idealerweise unterbindet ein "driving mode" zuverlässig alle ablenkenden Fummeleien, wenn der Motor läuft.

[Rabenaas]

Nach der Ankündigung wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als regelmäßig bebilderte Projektupdates zu posten.

[wiese.hano]

Eleganter ist es aber, wenn man dem User Leserechte auf /etc/input/mice o.ä. verschafft und gpm (den Konsolenmausdämon) startet.

Ich habe auf meinem Raspberry Pi "gpm" über apt-get installiert, aber es gibt nach wie vor kein Verzeichnis "/etc/input", geschweige denn "/etc/input/mice". Was kann/muss ich da tun?

[HenneNWH]

@Rabenaas: Meinst Du nicht vielleicht "/dev/input/mice" ?
Unter Debian (Raspbian) muss der Benutzer nur zur Gruppe "input" hinzugefügt werden um Leserechte zu erhalten.
(Und vielleicht nochmal neu anmelden).

Edit: Gerade habe ich DOSBox erfolgreich unter Debian gestartet:

• Benutzer zur Gruppe "input" hinzufügen um Leserechte für die Maus zu bekommen,
  
• das Paket "fbset" installieren, damit SDL die Bildschirmauflösung einstellen kann und
  
• "usescancodes=false" in dosbox.conf eintragen/aktivieren
  

[Rabenaas]

@Rabenaas: Meinst Du nicht vielleicht "/dev/input/mice" ?

Ja, genau. Könnte das vielleicht ein Moderator im ersten Beitrag ändern, damit es weniger Verwirrung stiftet?

[wiese.hano]

• Benutzer zur Gruppe "input" hinzufügen um Leserechte für die Maus zu bekommen,
  
• das Paket "fbset" installieren, damit SDL die Bildschirmauflösung einstellen kann und
  
• "usescancodes=false" in dosbox.conf eintragen/aktivieren

Den Benutzer habe ich hinzugefügt, "fbset" war bereits installiert und die usescancodes-Einstellung habe ich vorgenommen. Trotzdem bekomme ich beim Starten von "dosbox" nur einen schwarzen Bildschirm, aus dem ich dann auch nicht wieder rauskomme (auch mit Alt+F1, Alt+F2, etc. nicht). Im Übrigen kann ich mich in der Situation auch per SSH nicht mehr auf den Raspberry Pi aufschalten. Dann heißt es Stecker von der Stromversorgung ziehen. Ich bin ratlos.

[HenneNWH]

Probiere mal "fullscreen=false" in der dosbox.conf.
Ich hatte gerade beim Umschalten in den Vollbildmodus das gleiche Problem.
Ich konnte meinen PI mit Sysrq und den Tasten "reisub" rebooten.
Also war noch nicht alles verloren.