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Welches Essen habt ihr gehasst und ....
#21
Es gibt eine ganze Menge an Lebensmittlen, die mir nicht schmecken. Aber ein "Hassessen" in dem Sinne habe ich auch nicht. Das mag damit zusammenhängen, dass mir die einschlägigen Kindheitserfahrungen, die Mazana so anschaulich beschreibt, "fehlen". Ich bin nie oder nur sehr selten gezwungen worden, etwas zu essen, das mir absolut nicht schmeckte. Allenfalls probieren mußte man mal.

Was ich aber schon immer ganz besonders eklig fand, sind Erbsen. Da schüttelt mich schon der Anblick - wie Hasenköttel. Als ich als Kind mal bei meinen Großeltern zu Gast war, gab es dort extra "Erbsen und Wurzeln", weil das ein "Kindergemüse" sei. Ich fand sie schon immer scheußlich. Das war kein schöner Besuch. :no:

Erbsen sind für mich genauso schlimm wie matschige Rosinen in Kuchen. Die verderben mir da auch den ganzen Genuß und haben die dumme Eigenschaft, oft versteckt in äußerlich lecker aussehenden Kuchen aufzutauchen, ohne daß man es vorher sehen konnte. - Ich vermute, daß es in beiden Fällen eher die Konsistenz als der Geschmack ist. Aber so klar läßt sich das eben nicht trennen, wenn man sich erstmal davor ekelt.

Insgesamt erstaunt es mich immer zu lesen, bei wievielen Leuten sich der Geschmack so ändert. Meiner ist eigentlich ziemlich konstant geblieben. Was ich früher mochte, schmeckt mir immer noch. Und was ich früher nicht gerne gegessen habe, mag ich auch heute zumeist nicht. Natürlich stößt man hier und da mal auf neue Gerichte, die man "für sich entdeckt". Aber daß das etwas wäre, das ich früher explizit nicht mochte, erlebe ich selten bis nie.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#22
Um mal direkt anzuschließen: bei mir ist das ganz ähnlich - Veränderungen im Geschmack kenne ich praktisch nicht. Was übrigens nicht nur für Lebensmittel gilt.
Was einmal schmeckt, schmeckt immer. Was ekelig ist, bleibt das auch.

Es gibt (in gewisser Hinsicht) eine Ausnahme: Zwiebeln.
Das hat aber weniger mit dem Geschmack an sich, als vielmehr wohl mit dem Kaugefühl/-geräusch (evtl. auch mit der Optik) zu tun. Als Kind war es mir zuwider, beim Verschlingen eines lecker Klopses (gebratenes Hackfleisch/Frikadelle) auf ein Stück Zwiebel beißen zu müßen - was dazu führte, daß ich etwaige Zubereitungsvorgänge argwöhnisch beobachtete und/oder das "Kochpersonal" (Mutter, Oma, ect.) energisch und explizit befragte, ob des Vorhandenseins dieses genußzerstörenden Gemüses.
Heutzutage beiße ich gern in eine Zwiebel und es gibt kaum was leckereres als Zwiebelmettbrötchen mit extra fett frischen Zwiebeln drauf. Wobei der Ekel vor dem - hauptsächlich wohl Kaugeräusch - immer noch da ist, aber mental inzwischen irgendwie überschrieben wird mit dem Geschmack und der Erkenntnis eigener Erfahrung, eines der gesündesten Nahrungsmittel überhaupt zu sich zu nehmen. Medizin quasi.

Das funktioniert auch mit anderen Dingen, wie zum Beispiel Red Bull. Absolut eklig, das Zeug. Es schüttelt mich jedesmal tatsächlich (und völlig real) körperlich durch. Aber ich kenne nichts wirkungsvolleres, um Müdigkeit aus dem Körper zu kicken (während einer zähen Nachtschicht bspw.). Außer vielleicht noch Esspresso mit Grappa.

Wo es überhaupt nicht funktioniert, ist Kümmel. Damit kann man mich jagen. Mein Kryptonit. Ein einzelnes Duftmolekül davon im Raum und mir wird übel. Bei versehentlichem Kontakt mit einem Geschmacksnerv auf meiner Zunge kämpfe ich mit Brechreiz und Bauchschmerzen. Keine Chance, das Zeug geht gar nicht.
In Schnittlauch oder Kresse könnte ich mich dagegen reinsetzen. Waldmeister ist auch der Hit.


Erstaunt bin ich ja über die zahlreichen Abneigungen von Rosinen. Dachte immer, ich bin der einzigste Mensch auf Erden, der das Zeug nicht mag. Und wundere mich jetzt darüber, warum wir dennoch so oft dem Martyrium dieser Schrumpelköttel-Beißerei ausgesetzt werden. Nahrungsmittelkreatoren dieser Welt, lest bitte diesen Faden.


Was ich im Grunde besonders gern mag, ist Gemüse. Also so bei uns verbreitete Sorten wie Erbsen, Mohrrüben, Tomaten, Blumenkohl, Kohlrabi oder Radieschen. So'n Zeug direkt im Garten frisch gerupft, kurz unter fließend Wasser gehalten und herzhaft reingebissen... herrlich. Mais, Paprika oder Gemüsegurken auch.
Schlimm finde ich immer, wenn man es verdirbt, um es mal mit Smeagols Worten zu sagen. Erhitzen schmälert den Genuß ganz erheblich. Und wenn, dann bitte richtig durch kochen, bis es von allein auf der Zunge zergeht. Bei "bissfestem", warmem Gemüse wirds gruselig. Dann besser gleich wieder kalt werden lassen.

Gut, gilt nicht für alles. Kartoffeln, Spargel oder Rosenkohl, Sauerkraut, Rotkohl, Bohnen oder Spinat schmecken auch warm.
Genau wie Pilze. Pfifferlinge und Steinpilze sind der Bringer.


Meine Früchte-Highlights sind Birnen, Blaubeeren, Erdbeeren und so rote Stachelbeeren (wuchsen immer in Omas Garten). Wassermelonen, Kirschen, Kiwis, Granatäpfel, Ananas oder Bananen sind auch recht lecker. Und so eine japanische Apfelbirne, Nashi heißt sie glaub ich.
Mango dagegen mag ich nicht. Ist mir ein Rätsel, wieso ausgerechnet die als "Königin der Früchte" bezeichnet wird. Muß auf einen Übersetzungsfehler beim Erstkontakt mit Eingeborenen zurückzuführen sein.
Achja, und Oliven sind fast so schlimm wie Kümmel. Bäh!


Was mag ich denn außerdem nicht...
- Gin schmeckt wie Rasierwasser. Einmal probiert, fasse ich nie wieder an.
- Warme Milch mit Honig. Würg.
- Anis
- Zimt
- Milchreis. Womöglich mit Zimt.

Wenn ich es mir recht überlege, ist - abgesehen von Kümmel und Oliven - ein Christstollen so ziemlich das ekligste, was man in unseren Breiten für gewöhnlich an Nahrungsmitteln kaufen kann. Wenn man Pech hat, sind da Anisplocken, Rosinen und Zimt zusammen drin. Aber andererseits... bevor ich mich an Sachen wie Affenhirn auf Eis, Widderaugen oder Schlangenzungen wagen würde, würgte ich lieber so'n Stollen in mich rein. Oder knusperte ein paar geröstete Ameisen.
Egal, wie tief man die Messlatte des menschlichen Verstandes setzt - jeden Tag kommt jemand und marschiert aufrecht gehend darunter hindurch.
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#23
(31.12.2016, 11:48)Tobi schrieb: Wo es überhaupt nicht funktioniert, ist Kümmel. Damit kann man mich jagen. Mein Kryptonit. Ein einzelnes Duftmolekül davon im Raum und mir wird übel.
Mit Kümmel habe ich überhaupt kein Problem, das ist für mich ein Gewürz wie jedes andere. Diese starke Empfindlichkeit schon gegen den Geruch kenne ich aber von etwas anderem: Essig. Ich weiß nicht weshalb, aber ich kann den Geruch von Essig partout nicht ausstehen. Normalerweise ist das aber ja auch kein "Essen", deshalb hatte ich es oben nicht erwähnt. Aber Saucen, die nach Essig schmecken, könnte/würde ich jedenfalls nicht essen.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#24
Ich verstehe eure Abneigung gegen Rosinen überhaupt nicht - ich esse sie sehr gerne. Z.B. im Napfkuchen oder Kaiserschmarrn; aber auch einfach so.

Gin mag ich auch nicht, bei Whisky schüttelt es mich.

Kümmel finde ich ein schönes Gewürz für viele Kohlsorten.

Zwiebelmett finde ich auch sehr lecker. In der Türkei werden gute Freunde, die zu Besuch kommen sogar mit Zwiebel und Brot begrüßt (weil es gut für den Kreislauf ist und bei der Wärme dort ....).

Milchreis mit Zucker und Zimt finde ich super lecker. Und Oliven, die ich früher nicht mochte und sogar von jeder Pizza runterpulte, esse ich jetzt schon mal mit :)
Tut es eigentlich einer Zahl weh, wenn sie gerundet wird?
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#25
Ziegenkäse können wir für mich offiziell von der Liste streichen. Aus irgendeinem Grund hab ich mich nochmal herangewagt und den sehr eigenen Geschmack schätzen gelernt. Ziegenkäse in Verbindung mit Honig und Nüssen hat mich Geschmacklich erst letztens umgehauen. Wirklich köstliche Geschichte...
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