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A Plague Tale - Pergor - 02.03.2024 Beide Teile, "Innocence" und "Requiem", habe ich mir mal gegeben und bin nun seit gestern durch. Die Spiele haben mich echt abgeholt. Frankreich zur Zeit des "Schwarzen Todes": Man schlüpft in die Rolle der jungen Amicia de Rune aus gut behütetem, adligen Haus. Nachdem der Familiensitz unerwartet von der Inquisition überfallen wird, müssen Amicia, selbst fast noch ein Kind, und ihr junger Bruder Hugo, die sich eigentlich völlig fremd sind, plötzlich auf sich allein gestellt fliehen und, der letzten Anweisung ihrer Mutter folgend, einen Arzt aufsuchen, der Hugo angeblich von seiner zu diesem Zeitpunkt nicht näher erklärten Krankheit heilen kann. So beginnt eine spannende Reise, in der die beiden Geschwister, die sich eigentlich gar nicht kennen, sowohl zueinander finden müssen, als sich auch gegen allerlei Unliebsamkeiten, wie der Pest und den damit einhergehenden tödlichen Rattenschwärmen und den immer wieder auftauchenden Soldaten der Inquisition, die in Wirklichkeit hinter Hugo her sind, behaupten müssen. In Sachen Gameplay kann das Spiel nicht großartig punkten, aber da liegt auch nicht sein Schwerpunkt. Es lebt von einer spannenden Geschichte voller tragischer und unerwarteter Wendungen und Schicksalsschläge. Aber auch von Szenen berührender Geschwisterliebe und moralischer Dilemmas. Das wahre Ausmaß von Hugos "Krankheit" und ihrer Verbindung zur Pest wird erst nach und nach offenbart und die oft auswegslos erscheinenden Situationen sorgen trotz aller Geschwisterbande, die im Laufe des Spiels immer stärker werden, durchaus auch für Konflikte zwischen Amicia und Hugo. Die schonungslose mittelalterliche Welt und die mit der Pest verbundenen erbarmungslosen und grausamen Zustände, die völlig unbeschönigt dargestellt werden, tun ihr übriges. Für Kinder nicht unbedingt geeignet, aber das spiegelt sich in der Altersfreigabe auch so wieder. Zum Gameplay: Da Amicia, anfangs mit nichts weiter als einer Steinschleuder ausgerüstet, gegen Soldaten der Inquisition oder Horden von todbringenden Ratten, die man nur durch Licht/Feuer fernhalten kann, nicht allzu viel ausrichten kann, und zudem ja auch noch ständig ihren wehrlosen kleinen Bruder an der Hand halten muss, besteht das Spiel hauptsächlich darin, sich durch die linear aufgebaute Spielwelt an Gegnern vorbei zu schleichen und möglichst jede offene Konfrontation zu vermeiden. Trifft man mal wieder auf Schwärme von Ratten, gilt es, sich mittels Feuer einen Weg frei zu räumen. Hierbei ist, vor allem im späteren Verlauf, immer mal wieder Kreativität gefragt. Aber Amicia erhält im Laufe des Spiels nach und nach neue alchimistische Zutaten und kann so ihr Repertoire an Tricks mit der Schleuder immer weiter ausbauen. Ein gegnerischer Soldat hält sich die Ratten mit einer Fackel fern? Kein Problem, Amicia schleudert ein "Extinguish"-Geschoss auf die Fackel, das Feuer erlischt und der arme Kerl fällt den Ratten zum Opfer. Kein Feuer in Sicht, um die Ratten fernzuhalten? Amicias "Ignifer"-Geschoss schafft Abhilfe. Der Weg mal wieder versperrt von Ratten? Das stinkende "Odoris"-Geschoss lockt die Ratten kurzzeitig weg zum gewünschten Ort. Und so weiter. Vieles wiederholt sich natürlich mit der Zeit, aber dennoch bleiben die verschiedenen Areale meist abwechslungsreich. Und oft gibt es auch nicht nur "den einen Weg", sondern theoretisch mehrere Möglichkeiten, vorwärts zu kommen. Zudem werden Amicia und Hugo unterwegs immer wieder von anderen Zufallsbekanntschaften begleitet, die ihrerseits auch wieder einzigartige Talente mitbringen, die vom Spieler genutzt werden können. Insgesamt bleibt der Schwierigkeitsgrad des Spiels auch sehr niedrig. In Sachen Gameplay ist man wenig gefordert und trotz vollständigem Fehlen eines HUDs (was aber sehr stimmungsvoll und immersiv ist, wie ich finde) findet man sich eigentlich immer schnell zurecht. Insgesamt sind beide Teile durchaus eine Empfehlung wert, wenn man mal etwas anderes erleben möchte. Bei mir standen zuletzt für Teil 1 etwa 10 Stunden auf der Spieluhr, im umfangreicheren zweiten Teil immerhin 20 Stunden. Aber das mag je nach Spielart etwas variieren. Das geht so jedenfalls völlig in Ordnung und länger hätten die Spiele auch nicht sein müssen. Ein etwaiger Wiederspielwert ist meiner Meinung nach nicht vorhanden. Ich habe die Spiele jedenfalls direkt wieder von der Festplatte geworfen, nachdem ich durch war. Aber das liegt, denke ich, in der Natur von Spielen dieser Art und soll nicht als Kritikpunkt verstanden werden. PS: Grafisch ist vor allem der zweite Teil schon eine Augenweide, wenn man die entsprechende Hardware mitbringen kann. RE: A Plague Tale - aeyol - 02.03.2024 Achja … das Setting hätte mich schon gereizt. Vielleicht sollte ich dem Spiel nochmal irgendwann eine zweite Chance geben. Ich bin leider damals schon im ersten Raum gescheitert und wurde immer wieder erwischt, als ich mich dort an der Inquisition vorbeischleichen sollte. Ich fürchte, Schleichspiele mit unausweichlichem Instant-Tod wenn man mal erwischt wird, sind nicht wirklich was für mich. Aber die Story reizt mich schon. Notfalls, wenn meine Geduld nicht reicht, schaue ich es mir mal als Let’s Play an. Das ist für mich gelegentlich eine Option, wenn ein Gameplay mir überhaupt nicht zusagt, ich das Spiel deshalb aber nicht komplett verpassen möchte. Die Spielzeit klingt für mich für so ein Spiel akzeptabel. RE: A Plague Tale - Pergor - 02.03.2024 (02.03.2024, 14:47)aeyol schrieb: Ich fürchte, Schleichspiele mit unausweichlichem Instant-Tod wenn man mal erwischt wird, sind nicht wirklich was für mich.Zum Glück bleibt das nicht so. Ganz zu Anfang hat Amicia ja ihre Ausrüstung noch nicht. Das ändert sich aber sehr schnell und dann bedeutet es auch nicht gleich den Tod, wenn man mal gesehen wird. Dann kann man immer noch kämpfen, abhauen oder sonstwas. Kämpfe kann man ohnehin nicht immer vermeiden. Aber man tut gut daran, es dort zu machen, wo es möglich ist. Gegner zu töten bringt einem keinen Vorteil, man verbrät nur Munition/Ressourcen. Allerdings ist letzteres eigentlich immer wohl ausreichend vorhanden, wenn man nicht allzu verschwenderisch damit umgeht. Dankenswerterweise sind die vielen Checkpoints auch sehr fair gesetzt. Wenn es mal schief geht, verliert man eigentlich nie mehr als 2-3 Minuten Spielfortschritt. |