Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Druckversion +- Crystals-DSA-Foren (https://www.crystals-dsa-foren.de) +-- Forum: DSA 1 - Die Schicksalsklinge DOS 1992 (https://www.crystals-dsa-foren.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Thorwaler Reiseberichte (https://www.crystals-dsa-foren.de/forumdisplay.php?fid=16) +--- Thema: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern (/showthread.php?tid=503) |
Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Nimeros - 21.06.2007 Hallo Mitstreiter! Ich will dann auch mal erzählen, wie es meiner neuen Gruppe so geht und sie erstmal vorstellen: Larena (Gauklerin, Rahja) Timerion (Krieger, Travia) Florin (Zwerg, Ingerimm) Baradur (Magier, Travia) Sasaron (Druide, Tsa) Meliniel (Waldelfe, Peraine) Da ich bemerkt habe, dass die Erzählweise aus der Sicht eines Helden besonders gut ankommt, werde ich mich auch mal auf diese Weise versuchen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich es auch so gut hinbekomme, wie meine Vorgänger... Es ist Windstag, der 23.Praios und ich, Sasaron, ein junger Druide, der auf der Suche nach Abenteuern auf einige freundliche Gesellen gestoßen ist, möchte euch berichten, was sich in den letzten Tagen zugetragen hat. Meine Reise führte mich in einen kleinen Tempel in Thorwal, wo ich meine Vorräte auffüllen wollte und mich bei den Tempeldienern nach Neuigkeiten in Thorwal erkunden wollte. Scheinbar war ich mit meiner Idee nicht allein, tummelten sich doch eine Vielzahl von Wanderern, Abenteurern und einfachen Bauern in den weiten Hallen des Traviatempels. Nun gut, ich bin ein Druide, das klingt sehr mythisch, gefährlich und weise, aber meine Reisen haben sich bislang auf kurze Ausflüge in die Wälder um Thorwal beschränkt. Wenn ich recht überlege muss ich ganz schön dämlich ausgesehen haben, mit meinem billigen Hemd, einem dämlichen Wirselkraut im Rucksack und einem kleinen Dolch an meinem Gürtel. Beim Anblick der vielen mutigen Gesellen in diesem Raum, wurde ich beinahe neidisch. Doch genau in diesem Moment trat ein junger Krieger auf mich zu. Er trug ein schönes Schwert und einen Lederharnisch, war groß gewachsen und wirkte trotz seiner imposanten Statur sehr freundlich. Er stellte sich mir als Timerion vor und hatte gleich eine ganze Reihe an weiteren Abenteurern hinter sich. Eine hübsche Gauklerin namens Larena, einen grimmigen Magier, der sich mir als Baradur vorstellte, sowie einen fröhlich grinsenden Zwerg mit dem lustigen Namen Florin und einer rätselhaften Waldelfe, die mir als Meliniel vorgestellt wurde. Sie waren auf der Suche nach einem Mitstreiter, denn sie hatten von einem verschollenen Schwert gehört und allerlei Gerüchte um einen baldigen Orkeinfall würden in der Stadt die Runde machen. Ich fühlte mich geehrt, dass diese stattlichen Erscheinungen ausgerechnet mich in ihre Gruppe aufnehmen wollten und willigte sofort ein, bereit die größten Drachen des Svelttals zu jagen und das größte Orkheer ganz Aventuriens aufzuhalten. Ich fühlte mich stark und gewappnet für jede Schandtat, doch zuvor galt es eine viel bedeutendere Aufgabe zu erledigen. Florin zupfte bereits aufgeregt an meinem Hemd und winkte mit einem leeren Bierkrug. Das fing ja gut an, ein Zwerg fordert mich zum Trinken heraus! Ehe ich es mich versah, fanden wir uns in einer Taverne namens Drachenschiff ein. Der Wirt hatte die sechs Krüge vor uns aufgetischt, da hatten wir noch garnicht Willkommen sagen können. Das gibts auch nur in Thorwal! Morgens um elf ist die Taverne brechend voll! Nach der ersten Runde fühlte sich Larena bereits dazu ermuntert, eine kleine Akrobatik Nummer abzuziehen. Tatsächlich flogen schon nach dem ersten Spagat die Silbermünzen durch die Gegend und auch ich rüttelte an meinen Taschen, stellte aber fest, dass ich nicht einen billigen Dukaten dabei hatte. Florin, der die gesamte Zeit über nur etwas davon faselte, dass eine neue Heldengruppe ordentlich begossen werden muss, holte dafür die nächsten Münzen aus seiner Tasche. Allerdings nicht für Larena, sondern für die nächste Runde. Alles andere hätte mich auch gewundert... Plötzlich wurde wild die Tür aufgerissen und ein viel zu heller Lichtstrahl fiel in die von Rauch und Dunst durchzogene Tavernenlandschaft. Ein Thorwaler in prächtiger Montur berichtete von einem Auftrag. Der Hetman Tronde sucht Abenteuer, die sich auf eine gefährliche Reise begeben mögen. "Das ist genau das, was wir suchen", flüsterte Timerion mir ins Ohr und auch ich nippte zufrieden an meinem Bierhumpen. Florin nutzte die Gelegenheit für eine weitere Runde, während Larena vom ordentlich angeheizten Publikum zu einer Gesangsdarbietung animiert wurde. "Schön ist es hier", dachte ich bei mir und nahm einen großen Schluck. Am Anfang schmeckte das Zeug wirklich widerlich, aber inzwischen konnte man es durchaus trinken. Vor Meliniel hatte sich eine ganze Reihe an Krügen aufgebaut, die Gute hatte wohl keinen Durst heute, grübelte ich vor mich hin und nahm mir eins der übrig gebliebenen Hopfengetränke. Wie spät es wohl ist? In den Kneipen Thorwals spielt Zeit keine Rolle. Ständig kamen neue Gäste und trotzdem schien keiner zu gehen, also stürzte ich mich einfach mal ins Getümmel. Zuerst berichtete mir ein Matrose von einer Art Totenschiff...ein wunderliches Geschwafel! Dann war noch von einer Zwingfeste die Rede, sowie von Immanspielen und allerlei Käsetoast wurde verteilt. Irgendein Krauskopf wollte mir tatsächlich ein "E" verkaufen! Wieviel musste der getrunken haben, dachte ich! Oder hatte ich das womöglich alles nur geträumt? Es war mir, als hätte ich vor fünf Minuten erst ein Bier bestellt, als ich plötzlich in einem potthässlichen Schlafsaal in einer Herberge aufwachte. Meine Güte, war ich benebelt! Meliniel war auch da, sie stand am Fenster und schaute sich das muntere Treiben auf der Straße an. Hatte ich so lange geschlafen? Was war passiert? "Willkommen in unserer Gruppe!", schrie plötzlich ein Schatten in der Tür. Florin kam vollgepackt mit Ausrüstung in den Schlafsaal. "Wir waren bereits im Zeughaus und haben uns für die große Reise eingedeckt, außerdem haben wir in zwei Stunden einen Termin mit Meister Dramosch!". Ich verstand überhaupt nichts und muss ein äußerst verdutztes Gesicht gemacht haben, denn Florin erläuterte mir danach, was passiert war. Nach einigen Stunden in der Kneipe hätte ich nur noch auf der Theke gelegen und keinen Mucks von mir gegeben, also brachten mich die anderen in die Herberge, während sie sich beim Hetman den Auftrag abholten, einen Plausch mit Meister Dramosch hielten und die gesamte Ausrüstung besorgten. "Du hast dich wahrlich für einen Platz in unserer Gruppe empfohlen", lachte Florin, aber ich schüttelte nur den Kopf und kroch unter die Decke. Und gleich sollten wir in die Zwingfeste gehen...auch das noch! So, das wäre es erstmal für heute. Ich weiß, ich habe weit ausgeholt, aber das gehört wohl irgendwie zu einem Rollenspiel dazu. Wenns euch gefällt, poste ich demnächst, wie es weiter gegangen ist. Gruß Nimeros RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Crystal - 21.06.2007 Sehr gut, Nimeros. Deine Erzählweise hat viel Potential, bitte weitermachen. Kannst auch ruhig weit ausholen und fortlaufend posten. Kein Problem. RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Pergor - 22.06.2007 Crystal schrieb:Kannst auch ruhig weit ausholen und fortlaufend posten. Gerade das ist doch das Wünschenswerte daran. Die Kämpfe und der Spielverlauf sind bei jedem "Erzähler" identisch (oder ähnlich). Das wird mit der Zeit nicht spannender. Aber gerade so etwas, die Hintergrundgeschichten, das eigens Hinzugedichtete, eigene kleine Lebensgeschichten der Helden, das macht die einzelnen Erzählungen interessant und lesenswert. Funktioniert auch wohl am besten, wenn man speziell einen der Helden aussucht und aus dessen Perspektive schreibt (haben ja schon einige hier auf diese Art gemacht). Das finde ich auch hier ganz toll gemacht. Also von meiner Seite auch Wunsch auf mehr, ich werde mir jedenfalls alles, was (hoffentlich) noch folgt, durchlesen. RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Nimeros - 27.06.2007 Wie es weiter ging... Die letzten beiden Tage haben sich für mich wie Wochen angefühlt. Stunden voller Angst und Trauer aber auch voller Hoffnung und Mut! Wir sind in die Zwingfeste hinabgestiegen und ich war so schnell nüchtern, wie ein Zwerg nach einem Schluck Ziegenmilch. Nach nur wenigen Schritten wurden wir von zwei Räubern angegriffen und irgendwie wurde mir in diesem Moment klar, dass das hier alles kein Spiel ist, sondern purer Ernst. Die Zwingfeste, Thorwal, das Svelttal, Aventurien...das alles war mehr als ein friedliches Umherstreifen, Kräutersammeln und Faulenzen. Von diesem Moment an ging es nur noch ums Überleben und diese Erkenntnis versetzte mir einen wirklich schweren Schlag. Während des Kampfes stand ich nur da und konnte nichts tun, ich war wie gelähmt und sah zu, wie sich Florin und Timerion den Feinden entgegenstürzten. Larena und Meliniel griffen zu ihren Bögen und konnten die Räuber schnell in die Flucht schlagen, aber so recht freuen konnte ich mich darüber nicht. Ich hatte mein friedliches Thorwal verloren und das betrübte mein Herz viel stärker... Die Feste war größer als ich dachte. Zahlreiche Lagerräume, die teilweise hinter Geheimwänden versteckt lagen, erstreckten sich unter der Stadt. Florin entwendete einige Dukaten aus einem Opferstock, was mir doch sehr mißfiel, aber ich war darauf bedacht, erst einmal keinen Unfug anzustellen und der Gruppe zu folgen. Nachdem Larena etwas tollpatschig einen Alarm ausglöst hatte, kam es zu einem größeren Kampf, den wir allerdings auch sehr schnell für uns gewinnen entscheiden konnten. Im hinteren Teil der großen Halle führte eine Treppe weiter hinab und wir folgten ihr tiefer in das Gewölbe hinab. Die untere Etage brachte uns neue Erkenntnisse in Form einer sanften Prise Seeluft und einiger Piraten. Was genau hatte es mit dieser Zwingfeste auf sich? Irgendetwas stimmte nicht, das spürte ich genau! Hinter einer stabilen Tür lag ein großer Raum, in dem sich uns neben einem fetten, über dem Feuer drehenden Hasen auch ein etwas unangenehmerer Anblick bot. Mehr als ein halbes Dutzend Räuber schien uns bereits zu erwarten. Sie waren mit Schwertern, Rapieren und Bögen bewaffnet, wünschten uns zum Teufel, spuckten und keiften was das Zeug hält und stürmten wild gröhlend auf uns zu. Jetzt war ich gefragt! Bislang konnte ich mich hinter unseren Nahkämpfern zurückhalten, doch bei der großen Zahl an Gegnern, konnte ich mich garnicht so schnell umschauen, wie plötzlich ein Räuber vor mir stand. Ich schaute ihn wohl so entsetzt an, dass er noch Zeit für dumme Sprüche parat hatte: "Na, haben wir uns verlaufen? Wenig Kräuter hier unten, wie? Vielleicht solltest du mit deinem Wickelrock lieber wieder ins Kinderbettchen gehn!". So stand ich da, ließ mich beschimpfen und blickte verzweifelt um mich, während meine Kumpanen tapfer gegen die Räuber kämpften. Ich wurde wütend, richtig wütend, auf die Zwingfeste, auf mich selbst aber vor allem auf diesen stinkenden Räuber vor mir. Er schnitt mir grade eine fiese Grimasse, als ich plötzlich vor lauter Wut die Hände bewegte und wie aus einem Reflex heraus einen "Bösen Blick" auf ihn zauberte. Der Zauber hatte noch nie geklappt...wie auch? Ich hatte noch nie die Gelegenheit, ihn auszuprobieren... Der Räuber schüttelte sich kurz, schaute mich verblüfft an, schüttelte mir die Hand und lachte wieder: "Haha, Zeit für eine richtige Keilerei!". Mit einem wilden und extrem dämlichen Kampfschrei fuhr er plötzlich herum und stürzte sich neben Timerion mitten in die Schlacht gegen die anderen Räuber. Ich hatte es geschafft und freute mich wie ein Thorwaler nach einem gewonnenen Immanspiel! Die Räuber verloren mehr und mehr die Oberhand, einer fiel nach dem anderen den heftigen Schlägen zum Opfer, bis schließlich nur noch der verzauberte Schurke dastand. Ich wollte grade hingehen und ihm irgendetwas sagen, als es in seinen Augen blitzte. Er schrie auf, wirbelte sein Schwert durch die Luft und schlug auf Florin ein, der mit dem Rücken zu ihm stand. Der kleine Zwerg brach sofort zusammen! Die Wirkung des Zaubers hatte nachgelassen und der Räuber wohl endgültig seinen Verstand verloren. Timerion stürzte auf ihn zu, jedoch so ungeschickt, dass auch er einen Schlag abbekam und zu Boden taumelte. Ich stand direkt vor dem blutüberlaufenen Schurken, der in seiner Raserei mich zu seinem nächsten Opfer erkoren hatte. "Auf Wiedersehen, Aventurien! Das wars für Sasaron, den Druiden", flüsterte ich vor mich hin, doch plötzlich riss der Räuber die Augen auf, brabbelte irgendwas vor sich hin und brach schließlich vor meinen Füßen zusammen. Erst jetzt konnte ich den Pfeil in seinem Rücken sehen und Meliniel, die mit ihrem typischen, gefühlskalten Gesichtsausdruck den Bogen in der Hand hielt und so tat, als sei es das selbsverständlichste auf der Welt gewesen, diesen Mann zu erschießen. "Danke", rief ich, aber die kleine Waldelfin lief direkt zu den beiden bewusstlosen Kämpfern. "Wir müssen sie hier raus bringen", rief Baradur und ohne die weiteren Räume zu erkunden, schleppten wir die beiden Verletzten nach oben und aus der Zwingfeste heraus. Die Pause war dringend nötig, denn auch Larena blutete aus mehreren Wunden, hielt sich aber keuchend auf den Beinen. Wir gingen in die erstbeste Herberge, nahmen uns ein Zimmer und ich schlief auf der Stelle ein... RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - araffi - 27.06.2007 einfach super geschrieben RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Skar - 27.06.2007 Wunderbar spannend und lebendig geschrieben! Bitte viel viel mehr davon! Das liest sich ja wie ein Buch RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Nimeros - 29.06.2007 Zu viel des Lobes! Vielleicht habe ich im Moment zu viele Kinderbücher für ein Seminar an der Uni gelesen, dann fällt einem das Schreiben etwas leichter. Aber weiter zur Geschichte: Am nächsten Morgen sprachen wir nicht sehr viel. Jeder musste erst einmal für sich selbst sein, seine Gefühle ordnen und über das Vergangene nachdenken. Vor allem Timerion, der sich bislang als heimlicher Gruppenführer etabliert hatte, schwieg den ganzen Morgen. Wir suchten etwas Ablenkung bei diesem Zwerg namens Gumbladsson oder so ähnlich, kauften einige Pfeile und neue Ausrüstung. Abends kehrten wir wieder in unserer Lieblingstaverne "Drachenschiff" ein. Der Gerstensaft floss zwar nicht so schnell wie damals, aber wir nutzten die Gelegenheit, um uns gegenseitig Mut zu machen. Die Gruppe wurde langsam aber sicher eine eingeschworene Gemeinschaft und wir ergänzten uns nicht schlecht, das muss ich schon sagen! Immerhin sollten wir Thorwal retten, da kann man sich doch nicht von ein paar Räubern aufhalten lassen! Gesagt, getan! Nach einer ruhigen Nacht brachen wir wieder in Dramoschs Kellergewölbe auf, stürzten geschwind die Treppen hinab und waren auf alles gefasst, was auch kommen mag. Sehr viel gab es allerdings nicht mehr zu erkunden. Einige Lagerräume mit uninteressantem Material waren auf den ersten Blick das Einzige hier unten. "Das kann doch nicht alles gewesen sein!", meckerte Larena und begann hektisch die Wände zu untersuchen. Tatsächlich entdeckte sie einen Geheimgang und eine versteckte Truhe mit über 100 Dukaten. "Das muss gefeiert werden!", gröhlte Florin und sprang verzückt im Kreis herum, doch Baradur unterbrach in harsch und zeigte auf eine Tür an der gegenüberliegenden Seite, die uns bei all der Aufregung bislang garnicht aufgefallen war. Sie schien beinahe in das Gewölbe hineingeschlagen worden zu sein und ich spürte, dass mit ihr etwas nicht stimmte. Etwas unheimliches lag dahinter... "Meister Dramosch wird zufrieden mit uns sein! Wir haben das Räuberlager ausgemistet. Was auch immer hinter dieser Tür liegt, es hat uns nicht zu interessieren!", befand Florin stolz. "Ich denke auch wir sollten umkehren, mit denen hier komme ich sowieso hier nicht weiter.", seufzte Larena und wedelte mit ihren Dietrichen in der Luft herum. Baradur fühlte wohl seinen Ehrgeiz geweckt, postierte sich vor der Tür, sprach einen Foramen und fluchs...die Tür war auf. Schulterzuckend und leise vor sich hin grinsend, lehnte sich der sonst so mürrische Magier an die Wand und blickte verstohlen in Larenas Richtung. Diese war ihrerseits so peinlich berührt, dass sie Baradur ihren Mut beweisen musste. "Nun denn, wenn sie schonmal offen ist...", sie räusperte sich kurz und trat dann mit stolzgeschwellter Brust durch den Torbogen. Baradur grinste immer breiter, während Florin vor seinem inneren Auge sein wohlverdientes Feierabend Bier hinfortfließen sah. "Beeilung! Beeilung!", rief er. "Je schneller wir hier fertig sind, desto schneller kommen wir wieder in unser Drachenschiff!!" RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - JackyD - 29.06.2007 Sehr gut! Gute Beschreibung der Charaktäre, ihren Gefühlen und deren Beweggründe für ihre Taten. Sehr malerisch. Bitte mehr. RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Nimeros - 23.07.2007 Ich habe leider lange nichts mehr von mir hören lassen, doch was in den unteren Ebenen der Zwingfeste geschah, kann einem auch leicht die Sprache verschlagen... Die Treppe hinter der alten Tür führte sehr tief hinab und ich hatte das Gefühl, wir würden uns inzwischen meilenweit unter Thorwal befinden, doch es ging immer tiefer und tiefer. Larena ging noch immer etwas peinlich berührt vorne weg durch einen längeren Gang. Hier unten war es kalt, dunkel und vor allem leer! Hier war schon vor langer Zeit niemand mehr, das war so sicher wie das Rülpsen in der Taverne! Die Räuber hatten niemals den Fuß in diese Tiefen gewagt und sie haben sicherlich auch nichts verpasst, denn das Einzige, was wir hier unten fanden war ein Loch, das noch tiefer hinab führte. Nachdem Timerion den beliebten "Wann höre ich das Steinchen aufkommen?"-Test durchgeführt hatte, wussten wir, dass unser Seil sicherlich nicht für diesen Abstieg reichen würde. So mutig unsere Gruppe sich bislang auch präsentiert, was ihre Höhenangst betrifft macht uns sicher keiner was vor! Bei Florin kann ich es ja noch verstehen, für ihn bildet ja schon eine Treppenstufe ein unangenehmes Hindernis, aber dass Larena als Gauklerin eine derartige Höhenangst an den Tag legt und der stolze Baradur sich beim Blick in das Loch erstmal an der nächsten Person festhalten musste, sorgte bei mir doch für ein großes Schmunzeln. Larena packte das Seil aus und reichte es erstmal nichtssagend weiter an Florin, der an Baradur, der an Timerion, der kurz zögerte, sich umdrehte und sagte: "Ich weiß nicht, ich hab eben auch was auf den Rücken bekommen und...naja, ich sollte nicht vorangehen!". Schulterzuckend nahm sich Meliniel das Seil, bracht es notdürftig am Rand fest und ließ es im Loch hinab, so dass wir wenigstens einige Meter sicher hinabsteigen konnten. Dann machte sie sich auf den Weg, gefolgt von den Hasenfüßen und mir als Nachhut. Tatsächlich gestaltete sich der Abstieg als sehr schwierig, aber wir landeten alle munter auf dem Boden der Tatsachen, der uns in Form eines Skeletts entgegenkam. Als Druide konnte mich der Anblick eines Untoten natürlich nicht erschrecken und auch die anderen reagierten wenig geschockt. Meliniel, die noch in vorderster Reihe stand, streckte den Feind schon mit einem Schlag nieder. Das gab uns Selbstvertrauen für den weiteren Weg, der uns an weiteren Skeletten vorbeibrachte und an ein herabgefallenes Mauerstück führte. "Seht ihr? Man kann drunter hindurch tauchen!", stellte Larena fest und hüpfte ins kühle Nass, während Florin erschrocken den spritzenden Wassertropfen auswich. Aber es blieb ihm keine Wahl, Larena war schon auf der anderen Seite und wir mussten ihr folgen. Das Stück war länger als wir dachten und Baradur musste zwischenzeitlich umkehren, weil ihm unterwegs die Luft ausging, doch wir erreichten sicher die andere Seite. Tatsächlich führte eine weitere Treppe noch tiefer in die Höhle. Was sollte uns dort wohl für ein Abschaum erwarten? Die unterste Ebene war, so enttäuschend das für den goldgierigen Teil unserer Gruppe auch sein mag, beinahe vollkommen leer! Riesige Hallen, in denen nur sinnloses Zeug zu finden war, dazu einige Skelette und ein Gang, der uns etwas seltsam vorkam. Schreie erklangen in der Dunkelheit, allerdings keine menschlichen Hilferufe, sondern die Schreie gepeinigter Seelen, Schreie des Todes! Wir gingen dennoch weiter und erblickten plötzlich eine große schwarze Gestalt. Ich konnte meinen Augen nicht glauben: ein Hesthot! Ein Dämon! Sowas hatte ich auch noch nie gesehen. Auch Florin ging es nicht viel besser, denn er stand nur da und konnte sich kaum rühren vor Angst. Meliniel jedoch schien überhaupt keine Angst zu spüren und sie fasziniert mich immer mehr. Fern von ihrer Heimat, den Wäldern und der Natur strebt sie mit uns beinahe wortlos durch diese verfallene Ruine und rettet uns immer wieder das Leben. Auch jetzt war sie die Erste, die sich wieder fassen konnte und einen Fulminictus auf den Gegner schleuderte. Timerion stürzte sich dem Hesthot entgegen, schlug mit seiner Waffe aber beinahe durch ihn hindurch! "Zur Seite, du Narr! Er ist nur mit magischen Waffen zu bekämpfen!", schrie Baradur und wirbelte mit seinem Zauberstab durch die Luft. So imposant und fürchterlich der Dämon auch sein mochte, er fiel so schnell zusammen wie ein Auelf nach einem Hylailer Feuer! Nach wenigen Schlägen von Baradur war es um den von Meliniels Fulminictus geschwächten Hesthot geschehen. Doch auch hinter ihm gab es für uns nichts mehr zu holen, so dass wir enttäuscht diese Ebene verliesen und wieder nach oben gingen. Tatsächlich gab es hier eine Art "Ausgang", ein schmaler Schacht führte nach oben. Egal wo er auch rauskommen mochte, das war unsere einzige Chance. Hah, ihr hättet dieses verplüffte Gesicht sehen sollen! Ein Schmied öffnete plötzlich eine Klappe über uns und blickte uns erstaunt an. "Hallo, wir sind von der hiesigen Bergmannsgesellschaft Meister Dramoschs und reinigen ihren Keller von Ungeziefer!", scherzte Florin und brachte den überraschten Schmied schnell zum Lachen. So wenig der kleine Florin bislang auch im Kampf von sich gezeigt hat, allein wegen solchen Momenten ist er enorm wichtig für die Gruppe. Der Schmied half uns aus dem Loch, gab uns erstmal etwas zu trinken und wir erzählten ihm die gesamte Geschichte. Er war ein Freund Meister Dramoschs und deshalb äußerst amüsiert uns zuzuhören. Nach einer Nacht, die für Meliniel sicherlich schlimmer war, als die ganzen Ebenen der Zwingfeste zusammen, da auch sie nicht um den einen oder anderen Schluck herum kam, sagte der Schmied uns Auf Wiedersehen und wir befanden uns wieder in Thorwal, meinem Thorwal, dass ich so sehr ins Herz geschlossen habe. Aber wie lange werde ich es wohl noch meine Heimat nennen können? Der Auftrag des Hetmans hing über mir wie ein Mengbilar-Schwert. Die Chance, endlich etwas Besonderes zu tun, stand dem Verlassen meiner Heimat gegenüber. Was solls, Sasaron? Irgendwann musst auch du deinen Weg finden. Genau in diesem Moment packte mir Timerion auf die Schulter und sagte: "Na, alter Freund! Wir haben schon ganz schön was erlebt, aber das hier ist erst der Anfang! Lass uns Aventurien zeigen, was wir auf dem Kasten haben!". Und in diesem Moment wusste ich, in dieser Gruppe bist du richtig! RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Brina - 03.08.2007 Wirklich toll geschrieben! Ich hoffe es geht hier noch weiter, das Ende ist ja noch offen? Wird Sasaron Thorwal verlassen? Wird der kleine Zwerg endlich zeigen können, das er doch gar nicht so klein ist? Was ist mi der Waldelfin? Warum ist sie so mürrisch und nüchtern, wo doch Elfen eigentlich vor Verzücktheit nur so stortzen? Und wie entwickeln sich die anderen Gefährten? Ich bin gespannt und bekomme direkt Lust etwas über meine kleine Gruppe zu berichten. RE: Sasaron auf der Suche nach neuen Abenteuern - Crystal - 20.08.2007 Ich hoffe auch, dass das hier noch weitergeht. |