A bedtime horror story - Druckversion +- Crystals-DSA-Foren (https://www.crystals-dsa-foren.de) +-- Forum: DSA 1 - Die Schicksalsklinge DOS 1992 (https://www.crystals-dsa-foren.de/forumdisplay.php?fid=6) +--- Forum: Thorwaler Reiseberichte (https://www.crystals-dsa-foren.de/forumdisplay.php?fid=16) +--- Thema: A bedtime horror story (/showthread.php?tid=4896) |
A bedtime horror story - Brand Weinson - 27.01.2015 Den Zwölfen zum Gruße! Da ich schon seit Jahren dieses Forum durchstöbere und es von der ersten Sekunde an schon liebe, hab ich mich dazu entschlossen euch, die eine Würfelprobe auf NLT Wissen nie verpatzen, eine kleine Geschichte über eine Nacht meiner Helden zu erzählen. Es ist nicht viel zu erzählen, aber... - naja, das werdet ihr ja hoffentlich selber lesen. Ich bitte meine wenig aventurischen Namen zu entschuldigen. Nachtrag: Wie viel man über so ein, an sich kurzes, Nächtlein schreiben kann. Vieles auch nicht noma durchgelesen und bla. Die Länge hat inzwischen, wenn ich das richtig überblicke, noch den Zusatz "über" verdient A late night horror story - Teil 1 Nach einem „netten“ Gespräch mit einer Wache, wusste ich nach einem Blick in die Gesichter meiner Mitstreiter sofort, dass ich nicht der Einzige war, der diese Nacht noch bereitwillig ein paar Meilen durch die Wildnis laufen würde. Kaum außer Hörweite der Wache beschlossen wir einstimmig, dieses ganze - offensichtlich moralisch verkommene - Nest auch außer Sichtweite zu bringen. Wir verließen das Dorf gen Westen. Der Weg an der Küste war nicht beschwerlich doch offensichtlich auch nicht in gutem Zustand. Die Zeit verging und ehe wir es uns versahen, sahen wir auch nichts mehr von dem von uns ungeliebten Dorf. Boobara und Imbarella fingen nun auch wieder an Witze über die Anderen und mich zu reißen. Der Grund war freilich wie immer die unausgewogene Tragebelastung der Gruppe. Just als die Dämmerung über uns hereinbrach, entdeckte ich auch eine, dem Anschein nach verlassene, Herberge. Da es schon spät war kehrten wir ohne Umschweife auch in den alten Gemäuern ein. Dem verwildertem Garten nach wurde dieses Gebäude schon seit geraumer Zeit nicht mehr genutzt. Der erste Eindruck wurde jedoch sogleich widerlegt. Diverse Reste von Nahrung, zurückgelassene Decken und sogar ein einzelner Stiefel war im Hauptraum im Fackelschein zu erkennen. Eine grobe Erkundung des Herbergsinneren wies allerdings auf keinerlei Gefahren hin, also teilte ich die Wache für die Nacht ein, aß und trank mit den anderen, während Spack ein Lied auf seiner Laute zum Besten gab. (Wieder dachte ich bei mir, wie sehr Spack seinem Namen Ehre machte. Dieser Schmächtige Elf mit seiner mehr als damenhaften Erscheinung und der Stimme eines Thorwalers im Stimmbruch...) Zeitnah schliefen wir auch schon alle friedlich. Nach einigen Stunden weckte mich Spack zu meiner Wache. Es sei soweit alles ruhig gewesen teilte er mir mit während er sich hinlegte, ich aufstand und meine Glieder streckte. Ich drehte eine Runde im Raum und setzte mich anschließend auf den, zur Wachstation erhobenen, Schemel. Schon war alles wie von Spack beschrieben - still. Nur Spack nicht, dessen spitze Ohren vom beben des eigenen Schnarchens Wackelten. So verging einige Zeit bis ein neues Geräusch zum gewohnten Krach hinzustieß und als mir das klar wurde schreckte ich hoch. War das ein kratzen? Ich beschloss die anderen zu wecken. Als die Geräusche nicht aufhörten machten wir uns auf die Suche nach der Quelle. Die Treppe ins Untergeschoss knarrten furchtbar. Unten angekommen flüsterte Blondee nur: „Küche.“ Mit wachsamen Blick und Dolch bewaffnet betrat ich als Ersten den verstaubten Raum in dem ein heilloses durcheinander herrschte. Niemand war zu sehen, die Geräusche aber lauter. Nach genauerem hinsehen fiel mir eine Klappe in der Mitte des Raumes auf. Von unterhalb schien der Krach zu kommen. Im Staub entdeckte ich nun auch Spuren die eindeutig Richtung Falltür führten. Warum war uns das nicht schon vorher aufgefallen?! „Schmuggler?“, fragte Imbarella einsilbig. „Ratten! Wirklich laute Ratten?!“, erwiderte Zubera, hörte sich aber nicht an als ob sie ihre eigenen Worte glauben würde. Boobara, fest entschlossen die Sache zu klären, machte ein verächtliches Geräusch schubste mich zur Seite, öffnete die Klappe und sprang kurzerhand hinunter. „Mut hat sie ja wirklich“, sagte Blondee als wir Boobara ins Unbekannte folgten. Fortsetzung folgt ggf. RE: A bedtime horror story - Crystal - 27.01.2015 (27.01.2015, 06:50)Brand Weinson schrieb: .... Hallo und willkommen Brand. Auf Heldennamen schauen wir nicht, aber es wäre schön, wenn du aus dem "ggf." ein "auf jeden Fall" machen könntest. RE: A bedtime horror story - Brand Weinson - 27.01.2015 Vielen Dank! Da jemand auch mehr will, kommt auch mehr Teil 2 Im vermeintlichen Schmugglerversteck angekommen brauchten wir nur wenig Zeit um uns zu orientieren und es Boobara gleichzutun die Waffe zu zücken, denn mehrere ekelhaft aussehende Zombies waren schon auf ihrem langsamen, schlurfenden Weg uns anzugreifen. Noch immer voller Tatendrang schlug Boobara mit einem lächeln im Gesicht auf einen der Zombies ein, der daraufhin auch - diesmal wohl für immer - leblos umfiel. Zwar schlug ich den zweiten nieder, doch der Gestank des Zombies lies meine Gesichtszüge entgleisen, was Boobara lauthals zum Lachen brachte. „Du bist doch den Gassen der Großstadt entsprungen, Shlyme! Da sollte es doch schlimmer stinken als diese paar Gesellen hier es tun!“, witzelte Boobara über mich während auch dem dritten Zombie von ihr der Kopf abgeschlagen wurde. Nun ungestört, schauten wir uns um und gingen als wir nichts entdeckten, durch die einzige Tür im Raum. Hier war es kühl, um genau zu sein, bitterkalt. Die Wände flimmerten bläulich. Ungläubig darüber dass das schon alles gewesen sein soll, schaute ich mich genauer um. Schließlich mussten unsere halb verrotteten Freunde doch einen Ursprung haben. Letztendlich wurde ich auch fündig. Zwei Geheimtüren vermochte ich zu entdeckten. Hinter Tür Nummer Eins fanden wir eine Truhe - wahrscheinlich das ehemalige Versteck des Wirts. In der Truhe war nichts von Wert. „Was ist nur aus der guten alten Zeit geworden, in denen hunderte von Dukaten und Schmuckstücke in Geheimtruhen versteckt wurden?“, fragte ich mich selbst. „Wir könnten ja die gefühlten 4000 Unzen momentan unnützes Zeug dort lagern. Aber Imbarella und ich tragen das schon für euch schmächtige Zauber- und Diebeswichtel“, sagte Boobara, die keine Gelegenheit ungenutzt lies die körperliche Überlegenheit der beiden zu erwähnen. Nun ja, Tür zwei wollte auch noch durchschritten werden. Die Hoffnung auf mehr Beute und der Entdeckung des in diesen Gewölben innewohnenden Geheimnisses, schritten wir einen kurzen Gang entlang, an dessen Ende nur noch mehr untote Knochen auf uns warteten. Ruck zuck lagen die einzelnen Knochen des Skeletts das uns angegriffen hatte auch schon wieder in der Ecke aus der sie gekommen waren. So eine Streitaxt ist eben doch kein Spielzeug... Am Ende des Raumes war erneut eine Tür, die zwar verschlossen war, jedoch kein Hindernis für meinesgleichen darstellte. Ein gewundener Gang verbarg sich dahinter, den wir sogleich erkundeten. Vor einer abermals verschlossenen Tür war der Gang mit einer ekelhaften klebenden Flüssigkeit bedeckt. Wir versuchten alle dies eklige etwas zu umgehen, Blondee blieb jedoch eine gefühlte Ewigkeit kleben und bedurfte unsere nicht ganz gewaltlosen Hilfe. Ein paar schrammen für Blondee später schauten wir in den von uns entdeckten Raum. In der einen Ecke sah ich eine Truhe bei der ich gleich ein Kribbeln verspürte, in der anderen Ecke sah mich dagegen eine Mumie an. Untote konnte ich noch nie leiden, blieb ihr lieber fern und warf einen Wurfstern. Blondee stocherte mit ihrem Rapier in der Mumie herum, auch wenn es so aussah, als ob man darauf getrost verzichten könnte. Die Wirkung unserer beiden Waffen war gelinde gesagt vernachlässigbar, also blieb es wieder an Imbarella und Boobara hängen. Imbarella gewohnt kühl und aufmerksam holte weit aus mit ihrer Streitaxt. Boobara immer noch freudig lächelnd ebenfalls. Eine Orknase später war der Spuk auch schon wieder vorbei. „Hier laufen aber viele Untote herum“, bemerkte Zubera, runzelte die Stirn und rieb sich am Kinn. „An reinen Zufall kann ich da nicht glauben“, fügte sie hinzu. Ich warf zusammen mit Boobara einen Blick in die Truhe. Bevor ich überhaupt erkannte was mich daraus angeblitzt hatte, rief Boobara schon: „Meines!“ „Das Buttermesser überlasse ich dir mit Freuden, aber das Wurfmesser nehme ich“, erwiderte ich. Der Enttäuschung der Zwergin über die schlechte Beute war mir mehr wert als ein ganzer Sack Dukaten. Wieder auf dem Gang mussten wir erneut am klebrigen Glibber vorbei. Diesmal ging aber alles gut. Am Ende des Ganges wieder eine Tür. Wer braucht denn so viele Türen?!? Zufrieden hörte ich das Klicken des Schlosses als es aufsprang. Wieder ein Gang - wieder eine Tür. Ich versuchte mich geschlagene zehn Minuten am Schloss, aber vermochte es nicht zu öffnen. Peinlich berührt führte ich uns ins Dunkel des vor uns liegenden Ganges. Ein Klappern, ein metallischer Ton. Schon war ein herumirrendes Skelett vor mir zu sehen welches genauso schnell in die Flucht geschlagen wurde wie sein Vorgänger. „Muskeln fehlen den Gestalten hier, oder wie würdet ihr dieses schwache Auftreten erklären?“ Keiner antwortete Boobara, die die gruselig anmutende Statue am ende des Flures erst jetzt bemerkte. Wir wollten uns das Ding genauer anschauen und als wir wenige schritte davon entfernt waren, gab plötzlich der Boden unter unseren Füßen nach. RE: A bedtime horror story - Brand Weinson - 28.01.2015 jetz zur Wand aus Text. Tatsächlich eine Kurzgeschichte geworden Teil 3 Wir fanden uns in einem recht kleinen Raum wieder. Der Fall war nicht sonderlich tief, reichte aber für ein paar ordentliche Schrammen und blaue Flecken sowie ausgeprägtes Fluchen meinerseits. Der Rest der Gruppe kam zum Glück ebenfalls glimpflich davon. Auf den zweiten Blich sah unser neuer Aufenthaltsort aus wie eine Gefängniszelle, doch zu einer Gefängniszelle hätte auch eine anständige Tür zur Verhinderung von Ausbrüchen gehört. Das Schloss sah aus als hätte man es auch ohne Dietrich knacken können. Alle hatten sich von dem Sturz erholt und da wir keine Chance hatten wieder nach oben zu klettern, knackte ich das Teil und es ging in die uns aufgezwungene Richtung weiter.
Hier sah es nun wirklich aus wie in einem Kerker - verschiedenes Foltergerät und getrocknetes Blut. Eine Eiserne Jungfrau mit relativ frischem Blut und jemand der dieses gerade entfernte. Der reinliche, muskelbepackte, kleinwüchsige Kerkermeister mit Goldkettchen sah uns und richtete sich auf. Einen kurzen Moment lang dachte ich er wolle uns grüßen, doch zu meiner großen Enttäuschung rief er nur „Alarm!“, bevor er mit seiner peitsche auf uns zustürmte. Geschickt lies er sein Folterinstrument mehrfach auf Imbarella einschlagen die recht verzweifelt versuchte den Schlägen auszuweichen. Ich warf mein frisch erbeutetes Wurfmesser nach ihm, dem er aber mit Katzenhafter Schnelligkeit auswich. Sein Sprung zur Seite brachte ihn doch nur gefährlich nahe an Blondees Rapier. Diese nutzte die Gunst der Stunde und mit machte ihm mit einem schnellen Stoß den Garaus. Er war noch nicht in Borons Reich eingegangen, als Boobara anfing ihn abzutasten. Sie warf Imbarella ein kleines Fläschchen zu und entledigte den sterbenden seines protzigen Goldkettchens. Sein mit einem großen Totenkopf verziertem Gürtel beanspruchte Zubera - natürlich. „In der eisernen Jungfrau wäre dieses Todesächzen leiser... Immerhin mal etwas Gold“, murmelte die Zwergin wenig charmant während sie sich das Blut an unbefleckten stellen der Kleidung des Opfers von den Fingern wischte. Imbarella hatte währenddessen das kleine Fläschchen geleert und die schweren Platzwunden die ihr die Peitsche zugefügt hatte, waren wie weggewischt. Achtlos warf sie die nun leere Flasche in die Ecke - immerhin wurde ja schon ein Alarm ausgelöst. Ein klirrendes Geräusch war zu hören. Die Flasche flog jedoch scheinbar durch die Wand. Langsam fing ich an dieses Gewölbe zu hassen. Fallgruben, Untote, Zellen, Foltergerät und Wände die gar nicht da waren. Und dieser Folterwicht war garantiert nicht der Kopf der Truppe hier, soviel war sicher. Aus schlichter Abwesenheit anderer Möglichkeiten schritten wir durch diese Illusion einer Wand. Bis auf einen modrigen Geruch, waren keinerlei Besonderheiten im nächsten Raum und so gingen wir auch gleich den kleinen anschließenden Flur entlang. Dort wartete auch der Grund für den Moder. Zwei Zombies liefen unbeholfen auf uns zu und machten dabei stöhnende Laute. Die beiden bedauerlichen Gestalten waren freilich bald wieder ruhig. Wir konnten Imbarella trotzdem nur ungläubig anstarren. Die immer ernste, immer humorlose Hünin hatte doch allen ernstes „Moder Talking“ gesagt! Wir sammelten uns und forschten weiter. Wieder klebriger Schleim... Ich blieb kurz am Boden kleben und wollte mich an der Wand abstützen doch natürlich war es keine. Wieder nur eine Illusion. Wenig Elegant küsste ich Mutter Erde. Ich rappelte mich auf und wir durchschritten auch diese Illusion. Hier war der Raum plötzlich von beißendem Gestank erfüllt. Bräunlicher Nebel behinderte die Sicht, doch den Alchemisten der an einem Tisch werkelte konnten wir trotzdem erkennen. Er uns Offenbar auch, denn auf eine Handbewegung seinerseits hin, kamen seine untoten Leibwächter aus der Tiefe des Raumes auf uns zu. Plötzlich waren wir umringt von mehreren Zombies und einer Mumie. Schon hörte ich den Alchemisten etwas in seinen Bart murmeln. Sein starrer, auf mich gerichteter Blick und sein Gefuchtel mit den Händen lies nichts gutes erahnen. Bis auf ein kleines Rauchwölkchen passierte jedoch nichts. Imbarella machte der Mumie zu schaffen und ich beschloss ihr zu helfen. Spack murmelte und fuchtelte nun seinerseits und das Ergebnis sah, zumindest für den Alchemisten, blendend aus. Der restliche Kampf ging sehr schnell von statten. Pfeile und frisch erbeutete Wurfmesser flogen. Ein Axthieb hier, ein Schlag auf untotes Fleisch dort. Schon wurde es still im Raum. Wir sahen uns um. Neben den Tischen die wohl für alchemistische Experimente bestimmt waren, waren auch zwei Truhen zu finden. Neben Heiltränken, Wunderkuren und anderen magischen Elixieren, waren auch allerlei Rezepte für verschiedene Tränke und Gifte zu finden die Zubera mit leuchtenden Augen an sich nahm. Allerhand alchemistenkram eben über den sich auch ausschließlich jemand jener Zunft freuen konnte. Zwischenzeitlich entdeckte ich zwischen den Truhen eine Geheimtür. Sofort machte ich mich auf die Such nach einem Öffnungsmechanismus. Ich fand nichts, die Bolzenfalle die ich auslöste aber ihr Ziel - mich. Blondee machte sich gleich daran meine schwere Wunde zu versorgen, schaffte es aber nur, es noch schlimmer zu machen. Erneut fluchend unterbrach ich ihre Metzgerarbeit und schubste sie weg von mir. Zubera bot mir an ihre Magie walten zu lassen, doch auf weitere Menschenversuche in diesem Raum hatte ich keine Lust mehr... Also trank ich einen der soeben erbeuteten Heiltränke. Vom anderen Ende des Raumes rief Spack uns zu. Wir sahen Spack mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Immer wieder ließ er spielerisch einen Arm in der Wand verschwinden. Er freute sich sichtlich über diesen Zaubertrick. Kurz musste ich wieder über seinen Namen nachdenken. Da meine Tür noch verschlossen und seine quasi nicht vorhanden war, beschlossen wir den weg des elfischen Gauklers zu beschreiten. Auf die Illusion folgte ein langer Gang in dem sich der Schein unserer Fackeln verlor. Ich bemerkte wieder den modrigen Geruch, wieder eine klebrige Flüssigkeit und nach ein paar Schritten waren tatsächlich zwei Zombies vor uns, wie es meine Nase schon prophezeit hatte. Ich lies, ganz Edelmann, Boobara und Imbarella und somit den Damen den Vortritt, welche sich schnell und effizient um die beiden kümmerten. „Wenigstens müssen wir nur noch die schon vorhandenen Zombies zu Boron zurückschicken. Den Oberdruiden haben wir ja schon erledigt“ sagte ich zu Blondee, welche zustimmend nickte. Bald machte der Gang einen Knick. Vor uns eine Treppe nach oben. Zur linken mal wieder eine Tür. Dieses Schloss war kein Problem - es flog auch kein Bolzen... Hinter der Tür verbarg sich eine Art Zellentrakt mit mit ketten versehenen Nischen abwechselnd zur Linken und zur Rechten. Kaum zwei Schritte gegangen musste Imbarella mit einem gewaltigen Schlag ihrer Streitaxt ein uns bedrohlich drohendem Skelett den Kopf von den Schultern schlagen. Wieder ein Paar Schritte weiter reihte sich ein weiterer Zombie in die reihe der geköpften ein. Ein Klappern linkerseits verriet das Skelett das sich soeben von seinen Ketten befreite. Boobara schlug freudig diesem Frevel gegen die Natur das unnatürliche leben aus dem „Leib“. Nun bemerkten wir auf der anderen Seite, in einer Nische am ende des Traktes, einen ausgemergelten Mann, der dort an die Wand gekettet war. Er brabbelte immer wieder: „Der Sphärenriss, der Spärenriss, nur noch wenige Stunden...“ Ich löste seine Ketten, doch der offensichtlich nicht mehr ganz zurechnungsfähige Mann machte keine Anstalten zu fliehen. Nach einem Augenblick wandten wir uns mit mulmigem Gefühl von ihm ab und öffneten die Tür am ende des Kerker. Natürlich war der anschließende Raum - oder Zelle - nicht ohne Untote die jetzt schon eingespielt zunichte gemacht wurden. Die Leiche eines jungen Wanderers lag in einer Ecke. Er wurde wohl im Schlaf überrascht. Überraschend war auch dass er nur einen Stiefel trug. Wir erbaten Borons Segen für den Toten und kehrten zurück zur noch verschlossenen Tür im Raum des Alchemisten - immerhin hatte ich noch eine Rechnung zu begleichen. Ein weiterer versuch die Tür zu öffnen war von Erfolg und durch einen weiteren Bolzen gekrönt. Auf möglichen Bolzenbeschuss war ich dieses mal vorbereitet und bekam nur einen mittelschweren Kratzer ab. Zumindest war die Tür nun offen, welche sich auch mit lautem Knarzen öffnete. Wir erkundeten das große Gewölbe und sahen uns, wie aus dem nichts, von drei Skeletten umstellt. Schnell griff ich nach meinem neuen Freund dem Wurfmesser. Die anderen fochten mit zwei der Skelette jeweils zu zweit, und da Imbarella alleine versuchte die ungewöhnlich guten Paraden des dritten Skeletts zu durchbrechen, warf ich mein Messer an den Schädel ihres Kampfpartners. Als ich in den Nahkampf überging, spürte ich am eigenen Leib, dass wenigstens dieser Gegner nicht aus Pappe war. Der Kampf dauerte erstaunlich lange, was zur Folge hatte, dass wir alle ein paar größere Schrammen davontrugen. Aus mehreren wunden blutend und mit schlechter werdender Laune zog ich mein Messer wieder aus dem Schädel des nun wieder toten untoten Skeletts und bat Zubera nun doch um magischen Beistand bei meiner Wundheilung. Sie lächelte nur süffisant und lies den Zauber wirken. Ich spürte wie die schlimmsten meiner Wunden anfingen sich zu schließen. „Danke, wenigstens verstehst DU 'was von deinem Handwerk“, sagte ich zu Zubera. Ein wütendes schnauben, vermutlich von Blondee, war zu hören. Nun konnte es wieder weiter gehen. Nach ein paar schritten sprang erneut ein Skelett hinter einem der Pfeiler hervor, welches alleine aber auch sofort wieder in Einzelteilen hinter dem gleichen zurückkehrte. Neben Knochen fanden wir in der hintersten Ecke auch eine Truhe, die eine auf samt gebettete seltsame Apparatur enthielt. Die Apparatur bestand aus mehreren Kristallen und leuchtete schwach violett. Boobara vermutete, dass man dieses Gerät bestimmt für so einige Dukaten verkaufen könnte und wollte es mitnehmen. Zubera zerschlug es jedoch bevor eine Diskussion aufkam. Als Folge verspürten wir alle einen stechenden Schmerz. Klappe zu, Apparat tot. Unweit von der Truhe ertasteten wir eine weitere nicht vorhandene Wand. Wenn man weiß wonach man suchen muss... Entschlossen schritten wir erneut ins Unbekannte. Wieder allen Erwartungen war hier niemand der uns ans Leder wollte. Nur ein Aufzug und eine Truhe. Die Truhe hatte ein kniffliges Schloss doch war schnell geknackt. Da hab ich als Kind in Thorwal schon bessere Technik überwunden. Der Inhalt war für Boobara und mich erneut eine Enttäuschung. Wieder ein Tränke und Rezepte. „Ein wahrer Schatz!“, sagte Zubera leise als sie die gefundenen Rezepte überflog. Der Blick zwischen Boobara und mir sprach mehr als tausend Worte. Letztendlich bestiegen wir nach kurzem Zögern den Aufzug. Der Weg nach oben fühlte sich quälend langsam an. Keiner sagte auch nur ein Wort. Die Anspannung war uns allen ins Gesicht geschrieben. Falls in der oberen Etage jemand auf uns wartete, wäre er bei dem Krach des mechanischen Aufzugs bestimmt nicht überrascht über unser Erscheinen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte unsere Fahrt ein Ende. Wir erblickten zwei Zauberer die an einem, offenbar mit frischem Blut gezeichneten Heptagramm, eine Beschwörung vornahmen. Über dem Zeichen sahen wir seltsame grünliche Nebelschwaden stehen, aus denen sich langsam halb konkrete Formen bildeten. Die Zauberer waren so vertieft in die Beschwörung, dass sie uns tatsächlich nicht bemerkt hatten, was aber ein guter Grund für die drei Mumien war die offenbar Leibwächter mimten. Einen winzigen Augenblick dachte ich darüber nach einfach wieder mit dem Aufzug nach unten zu fahren. Die Oberdruiden bei ihrer Beschwörung zu unterbrechen war aber viel zu verlockend nach dieser Nacht voll Zombies, Skeletten, normalen Leichen, Mumien, Geisteskranken, ekligem Schleim, noch ekligerem Foltergerät, Bolzenfallen, Folterwichtelchen und panschenden Alchemisten. Wir Stürmten also los und rissen die beiden Beschwörer aus ihrer Trance. Die Mumien blieben natürlich auch nicht untätig und stürmten wiederum auf uns los. Spack machte eine ausladende Geste und sagte seine Zauberformel um einen der überraschten Magier zu blenden. So außer Gefecht gesetzt wurde er nun von ihm, mit der nur den Elfen eigenen Präzision, mit Pfeilen gespickt. Der zweite Magier hatte ein ähnlich, für ihn durchaus gerechtes, düsteres Schicksal. Blondee zauberte einen Blitz, der es fraglich erscheinen lies, ob der getroffene jemals sein Augenlicht wiedererlangen würde. Kaum war der Kontrahent geblendet, war sein Herz auch mehrfach durch ihren Rapier punktiert. Die Leibwächter wurden von uns ebenfalls zügig und ohne zusätzliche Wunden gebannt. Spuk zu Ende. „Wenn das diesmal nicht die Chefs von dieser Hütte hier, waren dann will ich ein Stück Mumienbandage fressen!“, entfuhr es mir überschwänglich. „Wir schauen uns hier noch kurz um, dann suchen wir den Weg raus aus dieser Herberge für wahnsinnige Magier...“ Da der Raum bis auf das Heptagramm leer war klopften wir alle schnell die Wände ab und wurden tatsächlich schnell fündig. Wir hatten einen recht kleinen Raum gefunden der mit den beiden darin wartenden Mumien auch schon fast ausgefüllt war. Wieder wurde die nun erfahrene, gut geölte Mumienvernichtungsmaschinerie in gang gesetzt. Kleine Kratzer trugen wir diesmal davon. Die beute - mehrere Silberhalsketten und ein Silberner Streitkolben - trugen wir ebenfalls davon. Boobara schaute trotz der Beute die sie sich unter den Nagel gerissen hatte, inzwischen auch nicht mir so fröhlich wie zu beginn unserer Nächtlichen Erkundungstour. Diesmal entdeckten wir nichts bei unseren Untersuchungen und machten uns daher auf den Rückweg zum Aufzug. Eine Etage weiter unten gingen wir ohne Umwege oder Zwischenfälle zur Treppe die wir vorher entdeckt hatten. Erneut in der oberen Etage standen wir vor einer Wand. Hier musste es einen Geheimgang geben! Wer würde eine Treppe ohne erkennbares Ziel bauen? Nach kurzer Suche hatten wir die vermutete Geheimpassage auch schon gefunden. Der dahinter liegende Raum war bis auf vier Zombies komplett Kahl. Diese Zombies waren wirklich keine Bedrohung. Da ja sogar bei Boobara langsam die Lust auf Nahkampf schwand, warfen wir den vier faulenden Freunden freudig vielerlei Wurfwaffen entgegen. Ich hatte ja mein Wurfmesser und ein paar Wurfsterne. Spack schoss flott seine Pfeilchen und Blondee kramte irgendwo aus ihrer Reisehandtasche einen Speer.Kaum einen Meter vor mir blieb der letzte Kopf liegen. Langsam hatte nicht nur ich genug von diesem Ort, sondern auch meine Gruppenmitglieder. Wir gingen also zur einzigen Tür des Raumes in der Hoffnung dahinter einen Ausgang zu finden. Die Tür war verschlossen. Meine Finger ungeduldig, flink. Das Schloss, wie so gut wie immer, kein Problem. Wir gingen durch die Tür und blickten in eine Art Riss im Raum. Mir sackte das Herz in die Hose als ich merkte wie es mich anzog. „Haut ab!“, rief ich zu meinen Kameraden in der Hoffnung sie noch rechtzeitig warnen zu können. Es zog mich unaufhaltsam auf das bedrohliche Phänomen zu. Wie aus einer fernen Sphäre hörte ich Zubera schreien: „Diese verdammten Stümper!“ Mein Blick war ungewollt fixiert. Ich sah sonderbare schwarze blitze aus der tiefen Dunkelheit des Risses züngeln. Ein stechender Schmerz begann sich in meinem Körper auszubreiten. Mir war so als ob selbst meine Haare anfingen zu schmerzen. Mit jedem Schritt, den ich dem furchteinflößendem Riss näher kam, wurde der Schmerz intensiver. Spack war noch näher an der Anomalie und ich sah, ich schwöre es, wie er komplett verschwand! Panik! Verzweiflung! Schmerzen... Unvorstellbare Schmerzen... Und plötzlich rede ich mit einer alten Hexe mit Warze auf der Nase die mich ansieht, als wär' ich so was wie 'ne Kristallkugel... Ende Tja. Meine armen Helden sind alle gestorben. Da will man nach Jahren mal die NLT zocken und dann passiert mir DAS! Ich kannte es nur aus dem Forum. O wie viele Seiten gibt es dazu hier nur. Ich hoffe jemand hat mein Machwerk komplett gelesen. Und im Optimalfall, hat es sogar gefallen. Küss die Hand RE: A bedtime horror story - Crystal - 29.01.2015 Also für meine Begriffe sehr gut geschrieben und beschrieben, was in besagtem Dungeon passieren kann, wenn man sich vorher nicht genug informiert. Meinst du, dass du das Durchhaltevermögen mitbringst, diese ausführliche Schreibe in einem kompletten Reisebericht unterzubringen? RE: A bedtime horror story - Hendrik - 30.01.2015 Gut erzählte Geschichte, Brand. Und das unglückliche Ende macht sie um so interessanter. Die Namen der Charaktere sind zwar nicht besonders aventurisch, aber dafür witzig, was ja auch zum Erzählstil passt. Humorvolle Horrorgeschichten mit bösem Ende liest man nicht oft. Der Sphärenriss wird ja erst nach einer längeren realen Wartezeit ausgelöst. Wie kam es dazu? Hast du die Beiträge geschrieben, während im Hintergrund Schick lief? |