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RE: Die Rate Ecke - Dablau - 04.10.2015

(04.10.2015, 16:46)Rabenaas schrieb: a) Ein älterer Junggeselle.
Ja, hat heute aber meist noch eine zusätzliche Wertung. Die war früher anders.

(04.10.2015, 18:28)Rabenaas schrieb: Wartet mal, Hexe = Hagazussa = Zaunreiterin. Hat wohl was mit Zäunen zu tun.
Vllt. hat Stolz was mit Stilzchen a la Rumpelstilzchen zu tun? Oder mit Gestalt? Wo kommt das her? :think:
Hag = Hecke (Grundstücksbegrenzung) ist richtig.
Stolz wirklich nix mit Hochmut zu tun, sondern eher mit "gestellt", ist Sinne von gesellschaftliche Stellung. Zumindest ziemlich richtig.

Ich will aber noch den Unterschied in der Wertung zwischen früher und heute wissen.


RE: Die Rate Ecke - Dablau - 06.10.2015

Eigentlich wollte ich noch wissen, das der Hagestolz ursprünglich ein unfreiwilliger Junggeselle war, in der späteren Bedeutung eher ein Eigenbrötler der freiwillig alleine ist.


Wikipedia schrieb:Etymologie und Begriffsgeschichte

Zu dieser umgangssprachlichen, von der ursprünglichen Bedeutung abweichenden Verwendung verführt das Grundwort stolz, das jedoch nichts mit Stolz im Sinne von Hochmut zu tun hat, sondern eine sprachliche Abschleifung des mittelhochdeutschen stalt ist. Dabei handelt es sich um die mittelhochdeutsche Vergangenheitsform des Verbs stellen, stalt, gestalt (vergleiche die Begriffe Anstalt und Gestalt).

Das Bestimmungswort hag bezeichnet ursprünglich einen kleinen, durch eine Hecke umfriedeten und abgetrennten Bereich auf einem Grundstück, sekundär eine Hecke, ein Gebüsch oder auch einen Hain.

Hagestolz - sehr selten auch in der weiblichen Form Hagestolzin oder Hagestolze - weist in seiner Bedeutung tief in das altgermanische Rechtsverständnis zurück; eine Entsprechung findet sich beispielsweise in dem altnordischen Begriff hagustalda.

Die ursprüngliche Bedeutung liegt im Dunkeln: Die moderne Forschung geht davon aus, dass es wohl nicht Hörige oder Tagelöhner, sondern die beim Erbe leer ausgegangenen jüngeren Brüder - in sehr seltenen Fällen auch die Schwestern - eines freien Hoferben waren: Nach dem sehr rigoros gehandhabten Erstgeburtsrecht in weiten Teilen des heutigen Deutschlands waren diese Personen nicht mehr als die Dienstleute ihrer Brüder.

Demnach bezeichnet hagestalt ein kleines, in einem entfernten Winkel eines Grundbesitzes erbautes und mit einer Hecke umfriedetes Anwesen, meist eine Hütte, das der Bewohner vom Hoferben zur Verfügung gestellt bekam. Dieses Gehege war so bescheiden, dass der Inhaber in der Regel keine eigene Familie gründen konnte. Noch bis in die Neuzeit hieß eine solche Junggesellen-Wohnstatt auf einem Gutsbetrieb im Paderborner Land Hagestelle.

Später übertrug sich das Wort auf den Besitzer eines solchen Anwesens und wurde seit dem Hochmittelalter für einen unverheirateten Mann allgemein, noch später speziell für einen Junggesellen jenseits der 50 benutzt.


Rabenaas war mit Hag und Gestalt schon ganz nah dran, und darf deshalb die nächste Frage stellen.


RE: Die Rate Ecke - Rabenaas - 08.10.2015

Was ist denn mit "Arschleder" gemeint?


RE: Die Rate Ecke - Alpha Zen - 08.10.2015

Der hintere Teil von Conans Lendenschurz.


RE: Die Rate Ecke - Asgrimm - 08.10.2015

Ganz sicher ein Fußball. "Das Arschleder ist schon wieder ins Tor gegangen!" habe ich schon oft gehört.:D


RE: Die Rate Ecke - Boneman - 08.10.2015

Eine sehr wenig vornehme Bezeichnung für ein sehr vornehmes Klopapier.


RE: Die Rate Ecke - Rabenaas - 08.10.2015

Nein und nein. Übrigens schlüpft der Gouvernator bald zum dritten mal in seinen Schurz.

EDIT: und nein


RE: Die Rate Ecke - Alrik Alrikson - 08.10.2015

Ein Ledergürtel (wegen Prügelstrafe)?


RE: Die Rate Ecke - Mazana - 09.10.2015

Das Teil beim American-Football (das Spiel, wo die das Ei werfen und sich immer ineinander knäulen), dass die Kerle vorne vor ihrem "wichtigsten" Teil baumeln haben? Sowas schlappert ja auch auf dem Hintern rum :D


RE: Die Rate Ecke - Dablau - 09.10.2015

Verstärkter Hosenboden (z. B. für Diensthosen von Beamten oder für Politiker um Probleme auszusitzen)?


RE: Die Rate Ecke - Alpha Zen - 09.10.2015

Vlt. tatsächlich ein Stück Tierhaut/Leder, das aus dem Hinterteil eines Tieres gemacht wird, weil nur das besondere Eigenschaften hat?

Aber ich glaube eher, es ist ein Gebrauchsgegenstand.


RE: Die Rate Ecke - Rabenaas - 09.10.2015

Kein Suspensorium. Die Dinger sind zumindest in letzter Zeit aus Plastik. Wenn man alle letzten Posts zusammennimmt, dann ist man schon ein gutes Stück weiter.


RE: Die Rate Ecke - Mazana - 09.10.2015

Vielleicht ist das Arschleder ja gar nicht aus Leder? Ist vielleicht das Sitzpolster in der Radlerhose gemeint?

Sonst fällt mir noch der verstärkte Teil bei Reitern ein.


RE: Die Rate Ecke - Alrik Alrikson - 09.10.2015

Oder schlicht und einfach eine Lederhose?


RE: Die Rate Ecke - Rabenaas - 09.10.2015

Ist ja nicht zu fassen. Ich dachte, das wäre nach einem oder höchstens zwei Anläufen gelöst. Das Arschleder wird sogar besungen.


RE: Die Rate Ecke - Mazana - 09.10.2015

Gut Ding will Weile haben, Rabenaas :D

Handelt es sich vielleicht eine Peitsche?


RE: Die Rate Ecke - Hendrik - 09.10.2015

Das Arschleder ist eine traditionelle Schutzbekleidung für Bergleute. Da diese gelegentlich über irgendwelche Rampen in die Tiefe rutschen, haben sie eine dicke Lederschürze, die das Hinterteil vor Abrieb und Überhitzung schützen soll.
EDIT: Lieder übers Leder habe ich aber bisher noch nicht gehört. Gibts vermutlich nur im Erzgebirge.


RE: Die Rate Ecke - Rabenaas - 09.10.2015

Das Steigerlied Hendrik ist dran.


RE: Die Rate Ecke - Hendrik - 11.10.2015

Und dann auch noch das Bergarbeiterlied schlechthin ... vielleicht habe ich bisher nur eine verkürzte Version gehört. *schäm*

Wie auch immer, nun kommt eine Schätzfrage:
Wie viele Häftlinge befanden sich beim berühmten Sturm auf die Bastille in dem Gefängnis?
Bonus: Und wie viele Wärter?


RE: Die Rate Ecke - Rabenaas - 11.10.2015

Hm, der Marquis de Sade. Einer? :D