Pergors Blabla - Kostenpflichtig!!!

[Calesca]

Nein, er kriegt in der Nachfolge seiner Frau eine Sendung bei RTL2:
"Tatort Bibliothek - Schützt endlich unser geistiges Eigentum!"

So bleibt er wenigstens der Boulevardpresse erhalten.

Wie der trotz erdrückender Beweislast gegen ihn standhaft geblieben ist, und ohne mit der Wimper zu zucken noch zuletzt von seinen höchsten Ansprüchen an sich selbst geschwafelt hat: Respekt. Vollprofi.

Bei mir hat er es ja endgültig verschissen gehabt, als er meinte, er müsse nochmal in sein Werk reinschauen, um das nachvollziehen zu können.
Schuldigung, aber was ist das denn für eine Posse?!
Wie ein Strauss, der den Kopf einzieht und hofft, dass die doofen Leute da draußen doch nicht merken, was er da vollbracht hat.

Denn die Arbeit - für die er seinen Dr.-Titel gar nicht gebraucht hätte - die er gemacht hat, fand ich grundsolide.

Und was hat er Grundsolides gemacht?
Was hat er in seiner Amtszeit denn erreicht?

Es ist richtig, dass diese ominöse Plagiatsaffäre zunächst mal nichts mit seinen Qualifikationen in seinem Amt zu tun haben müssen, aber seine Integrität ist dahin und das wird auch noch dadurch verstärkt, dass er zunächst mal alles abgestritten und dann erst Stück für Stück, je mehr das ganze Betrugsausmaß publik gemacht wurde, immer mehr aus der Reserve kam und alles gestand.

Genau das ist es ja.
Der Herr von und zu hatte immer so viel Wert auf die großen Tugenden wie Ehrlichkeit gepocht - und am Ende kommt raus, dass er andere Maßstäbe für sich zieht, als er predigt.
Der Mann hätte doch die nächsten Jahre keine Rede mehr halten können, ohne dass ihm genau das aufs Butterbrot geschmiert worden wäre.

Nebenbei auch noch einen schönen Gruß an die Uni Bayreuth. Wenn die Plagiatsvorwürfe SO eindeutig sind (Guttenberg soll ja die gesamte Einleitung seiner Arbeit von einer Reporterin kopiert haben), wieso ist das niemanden schon vorher aufgefallen (gerade wenn man mein Beispiel und die Masse an kopierten Stellen berücksichtigt)? Bei ner Doktorarbeit könnte man eigentlich schon erwarten, dass da beim Korrigieren 2mal hingeschaut wird.

Jetzt machst du aber die Sache mit den zwei Schuhen.
Dass das Kontrollorgan versagt hat, macht es kein Stück besser, dass der Prüfling geschummelt hat, wo es nur ging.
Sicher hat die Uni Fehler gemacht, aber das relativiert doch kein Stück, dass derjenige, der die große Scheiße eigentlich gebaut hat, der Herr Guttenberg war. Es ist halt nur anfangs nicht aufgefallen.

Kann mir irgendjemand erklären, nach welchen Maßstäben die Gesellschaft (Medien, Öffentlichkeit, etc.) entschließt den einen zu "steinigen" und andere desinteressiert zu betrachten?

Und wo wurde es desinteressiert aufgenommen? So weit ich mich an die letzten Jahre erinnern kann, wurde bisher jeder Politiker wegen Fehltritten auseinander genommen.
Einige konnten bleiben, weil sie einfach besseres Katastrophen-Management hatte - dazu gehört unter anderem auch, sofort zuzugeben, dass man Mist gebaut hat und nicht abzuwarten, ob die Fehler am Ende eventuell doch nicht alle auffallen.
Andere mussten genauso gehen.
Und wenn jemand die Dinge, die ihn ausmachen (Ehrlichkeit und das Vertrauen des Volkes in diese Ehrlichkeit) dermaßen untergräbt, der hat halt andere Probleme als jemand, von dem eh jeder denkt, dass er eine Leiche im Keller vergraben hat.
Das Ehepaar Guttenberg hat so sehr an ihrem Bild in der Öffentlichkeit gearbeitet und hat sich dabei beinahe als Heilige hingestellt, dass der Fall halt von weiter Oben kam und deswegen auch tiefer ging.

Und jetzt mal ehrlich - was hat der Mann denn als Politiker geschafft? Außer, dass er seine Nase in jede Kamera gehalten und sich an die Bild verkauft hat?

Ich finde es absolut in Ordnung und eine logische Konsequenz der vergangenen Taten, dass er nun gegangen ist.