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DRM in DSA-Computerspielen
#41
(20.02.2013, 22:00)Asderan schrieb: Aber Windows und Google verwendest du schon, oder? :pfeif:
Nein, Windows verwende ich seit Jahren nicht mehr. (Manchmal installiere ich XP in einer virtuellen Maschine.) Wenn Du mit Google die Suchmaschine meinst, ja die verwende ich.

Ansonsten zieht das Beispiel mit Deinem Nachbarn nicht. Ich weiß, ganz genau, was mich an Valve/Steam stört. Dein Nachbar hat eher eine diffuse (wenn auch nicht ganz falsche) Vorstellung vom Internet.
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#42
(20.02.2013, 22:00)Asderan schrieb: Aber Windows und Google verwendest du schon, oder? :pfeif:

Ich kann zwar nicht für Rabenaas sprechen, aber da ich seiner Meinung bin, kann ich sagen, dass ich weder Windows noch Google verwende, sondern Linux und Duckduckgo.
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#43
(20.02.2013, 21:37)Rabenaas schrieb: Was soll ich noch sagen? Satinavs Ketten habe ich wegen Steam auch vorbeigehen lassen. Ich fand's ein wenig schade, aber manchmal muss man zwischen Pest und Cholera wählen.
ja ich habe mir die steam version auch nicht geholt, aber einige Zeit später kam ja glücklicherweise die englicsche Version auf GOG.


Und was Steam selber betrifft so sehe ich es nicht ganz so verbissen wie rabanas, aber er hat generell Recht.
1. Es kann nicht sein, dass Steam so sensible Daten sammelt und die weiter sendet. Will man das nicht hat man nur die Moglichkeit auf Steam zu verzichten. Und rechtliche Schritte sind auch nur sehr begrenzt möglich, sensible Daten die verschickt wurden bleiben das auch. Und wenn man gegen sonstige "Quatsch" den Steam mit einem Macht (begründete) rechtliche Schritte unternehmen will, so darf man nicht vergessen, das ein Rechtsstreit viel Geld,Zeit und vorallem Nerven kosten kannn.

2. Der Loader von Steam ist der letzte Sch***, ich sehe ihn genau wie rabenaas als Potentialen Trojaner und davon mal abgesehen macht er das Spielen der Spiele sehr kompleziert:
-man kann sich nicht aussuchen wohin die Spiele installiert werden
-es ist immer eine Internetverbindung nötig (wer vom Offline Modus noch nie gehört hat, der hat ein Problem. Auserdem funktioniert er nicht bei allen Spielen)
-man MUSS die Spiele über Steam starten

Edit:
kurz gesagt ist Steam einfach mit vielen Zwängen und wenig rechten verbunden
"Mut ist der Zauber, der Träume Wirklichkeit werden lässt"

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#44
(20.02.2013, 22:09)Rabenaas schrieb: Nein, Windows verwende ich seit Jahren nicht mehr. (Manchmal installiere ich XP in einer virtuellen Maschine.)

Ok. konsequent.

(20.02.2013, 22:09)Rabenaas schrieb: Ansonsten zieht das Beispiel mit Deinem Nachbarn nicht. Ich weiß, ganz genau, was mich an Valve/Steam stört. Dein Nachbar hat eher eine diffuse (wenn auch nicht ganz falsche) Vorstellung vom Internet.

Stimmt selbstverständlich.
Erinnert mich ja auch nur daran. ;)


Mir ist ansonsten ja auch lieber, jemand hinterfragt etwas, als dass er alles stumpf hinnimmt/konsumiert.
In welchem Ausmaß und mit welcher Inbrunst man sowas tut, muss wohl jeder selber wissen.
Deswegen hör ich jetzt auf gegen deine sehr respektable Meinung an zu argumentieren. :bigsmile:
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#45
(21.02.2013, 07:25)tommy schrieb: 2. Der Loader von Steam ist der letzte Sch***, ich sehe ihn genau wie rabenaas als Potentialen Trojaner und davon mal abgesehen macht er das Spielen der Spiele sehr kompleziert:
-man kann sich nicht aussuchen wohin die Spiele installiert werden
-es ist immer eine Internetverbindung nötig (wer vom Offline Modus noch nie gehört hat, der hat ein Problem. Auserdem funktioniert er nicht bei allen Spielen)
-man MUSS die Spiele über Steam starten

Wenn ich mich gerade recht entsinne, kann man den Speicherort mittlerweile ändern. Ich hab da letztens irgendso eine Funktion gesehen.

Die Anmerkung zu dem Offlinemodus verstehe ich nicht. Reine Singleplayerspiele konnte ich bisher immer ohne Internet starten. Nur einmalig zur Registrierung bzw. für den Download braucht man da Internet. Reine Multiplayertitel brauchen natürlich Internet. Wäre ja auch Schwachsinn sonst.

Und das man über Steam starten MUSS.... ja gut. ich MUSS auch über Windows starten. Ob ich jetzt meine Verknüpfung vom Desktop starte oder aus dem Steammenu, ist mir persönlich egal.

Viele andere Bedenken gegen Steam kann ich gut vestehen, aber die beiden ziehen für mich nicht so richtig.
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#46
(21.02.2013, 11:30)Asderan schrieb: Wenn ich mich gerade recht entsinne, kann man den Speicherort mittlerweile ändern. Ich hab da letztens irgendso eine Funktion gesehen.

Ja, ich habe bei mir alle Steam-Spiele, zusammen mit den anderen Spielen, auf einer separaten Partition. Ich weiß allerdings nicht, ob man das nachträglich ändern kann, oder nur direkt bei der Erst-Installation von Steam oder den Spielen.

Bei mir hat übrigens auch der Bequemlichkeits- und Faulheitsaspekt gegenüber den Datenschutz- und DRM-Bedenken gesiegt. Für mich ist Steam eine wunderbar einfache Art an eine Vielzahl an Spiele zu kommen, zum Teil auch vor dem eigentlichem Release. So hat man die Möglichkeit kleinere Entwickler und deren Spiele schon vor dem Release zu unterstützen und am Beta-Test teilzunehmen. (Trine, Torchlight, Oilrush, Don't Starve, ...) Und auch wenn die Spiele mal durch irgendwas weg sein sollten, das wäre für mich zwar ärgerlich aber, ... ich definiere mich nicht über die Spiele und kann auch sehr gut ohne sie leben oder ich suche mir Neue. Die meisten Spiele haben bei mir eine sehr geringe Haltbarkeit.
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Warnung! Geschichte kann zu Einsichten führen und verursacht Bewusstsein!
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#47
Ich hoffe die strickten Gegner von DRM haben kein Facebook-Profil - ansonsten würden Sie Ihre Argumentation ad absurdum führen ;)

Ich bin ein bissel Zwiegespalten. Grundsätzlich kann ich das Bedürfnis eines Kopierschutzes verstehen. Letztlich sind meines Empfindens nach Raubkopien Diebstahl. Weil es aber so einfach ist gibt es dafür kaum ein Unrechtsempfinden gibt. Kaum einer von uns käme auf die Idee im Laden ein Game, Film, CD oder was auch immer im Wert von 50,- EUR zu stehlen. Sich entsprechendes Material kostenlos über das Internet runterzuladen stößt dagegen auf sehr wenig Hemmungen (selbst ich muss gestehen, dass ich das schon mal getan habe, überwiegend roms für Emulatoren für snes und sega mega drive).

Es ist auch ein Jammer wenn kleinere (deutsche) Studios Ihren Laden dicht machen müssen. Drakensang hat mir z. B. sehr gut gefallen. Ob jetzt Raubkopien daran maßgeblichen Anteil hatten, vermag ich nicht zu sagen, dass hierdurch aber viele Einnahmen flöten gehen, kann ich schon verstehen.

Mit Steam habe ich z. B. grundsätzlich keine Probleme. Über mein Facebook-Profil ist vermutlich mehr über mich herauszubekommen, als über Steam. Ich finde die Komfortfunktionen gut und lebe halt gewissen Nutzungszwängen.

Anders sehe ich z. B. den Onlinzwang bei z. B. Diablo 3 oder Origin und ME 3. Nach langem Ringen bin ich aber beide male den Pakt mit dem Teufel eingegangen. Dass Daten von meinem PC versendet werden, ist ein ziemlicher Hammer. Aber nach ME 1 + 2 (die ich liebe, obwohl ich Shooter sonst hasse wie die Pest) konnte ich mich nicht dazu durchringen, ME 3 nicht zu kaufen, weil mir Origin gegen den Strich geht. (Kann aber jeden verstehen, da sich dagegen wehrt).

Pragmatisch gesehen, geben wir bei den meisten Arten den Kopierschutzes nicht mehr Daten weiter, als wir es im Internet ohnehin freiwillig für jeden einsehbar tun - seien es Social Networks, Foren, Blogs oder eigene Homepages.

Das heißt nicht, dass man jede DRM-Maßnahme unkritisch schlucken muss.
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#48
Aus Entwicklersicht gesprochen ist *funktionerendes* DRM eigentlich eine feine Sache. Wie Palas so schön sagt, die Hemmschwelle ist im Internet halt verdammt niedrig. Warum aber viele Entwicklerstudios pleite gehen, hat nur sehr am Rande mit Raubkopien zu tun. Spieleentwicklung funktioniert in etwa so:
- Entwickler hat gute Idee und macht einen Prototypen von einem Spiel
- Entwickler geht zu einem Publisher und macht den sog. "Pitch", also die Produktpräsentation
- Publisher gefällt die Idee, macht mit dem Entwickler einen Vertrag mit sog. "Recoupable Upfront"
- Entwickler entwickelt das Spiel
- Publisher vertreibt das fertige Spiel, Entwickler verdient theoretisch an jeder verkauften Kopie

Jetzt gibts da ein paar kleine Probleme:
* "Recoupable" bedeutet, dass der Entwickler das Geld für die Entwicklung nicht bezahlt bekommt, sonder dass das eigentlich nur ein zinsfreier Kredit des Publishers ist, bevor der Entwickler auch nur einen Cent sieht, muss dieses "Recoupable" von den Verkaufseinnahmen gedeckt werden.
* Je größer und "qualitativer" die Produktion ist, sog. "Triple-A", desto teurer ist sie auch, weil immer mehr Leute am Projekt mitarbeiten. Ich lass jetzt mal die Erkenntnisse des "Mythical Man Month" außen vor (Kurzfassung: Personal x 2 ist nicht gleich Leistung x 2, im schlimmsten Fall ist es Leistung x 0,8).
* Gleichzeitig nimmt sich der Publisher im Normalfall auch das Recht, sämtliche seiner Kosten *vor* dem Verdienst des Entwicklers abzuziehen - frei nach dem Motto "wer die Kohle hat, macht die Regeln".

Insgesamt bedeutet das im Normalfall, dass der Entwickler mit dem "Upfront" verdammt lange auskommen muss, der Publisher aber gleichzeitig kein Interesse hat, dass der Entwickler auch nur einen Cent mehr als seine tatsächlichen Kosten bekommt. Ein Rechenbeispiel:
Budget Drakensang XY: 4 Millionen Euro (und damit am ganz weit unteren Rand aktueller "Triple-A"-Produktionen)
Entwickler bekommt 40% von den Nettoeinnahmen, nach Recoup.
Spielpreis 49,99 im Handel
- 19% Mwst: 42 Euro
- 25% Händler: 31,5 Euro
- 25% Publisherkosten: 23,625 Euro
davon 40% für den Entwickler: 9,45 Euro

Gut. Theoretisch super. Praktisch müssen jetzt 4 Millionen / 9,45 Euro = 423280 Kopien des Spiels verkauft werden, BEVOR der Entwickler auch nur einen weiteren Cent aus den Verkäufen sieht. Und das ist noch bei einer sehr milchmädchenhaften Rechnung, da spreche ich noch nicht davon, dass zB der Publisher eine etwaige Werbekampagne, allgemeine Verwaltungskosten usw. auch noch vorher abzieht, und vor allem dass der Entwickler mit 40% einen echt guten Deal abgeschlossen hat ;). Ihr seht also, es ist nicht leicht, als Entwickler Geld nach der Entwicklung *nicht* pleite zu gehen, wenn das Spiel - aus welchen Gründen auch immer - sich nicht wirklich top verkauft.

Ob da DRM jetzt das Allheilmittel dagegen ist, lasse ich mal dahingestellt, frei nach dem Motto "hätte auch nur ein Prozent das Spiel überhaupt käuflich erworben, wäre keine Raubkopie möglich". Fehlendes DRM ist aber aus meiner Sicht sicher nicht für eine Entwicklerpleite verantwortlich, da geht es eher um die ... nennen wir es "Rahmenbedingungen der Branche" ;).
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#49
(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Ich hoffe die strickten Gegner von DRM haben kein Facebook-Profil - ansonsten würden Sie Ihre Argumentation ad absurdum führen ;)
Nein, wozu? Abgesehen davon, verfolgt FB jetzt Pseudonyme?

(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Letztlich sind meines Empfindens nach Raubkopien Diebstahl.


(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Es ist auch ein Jammer wenn kleinere (deutsche) Studios Ihren Laden dicht machen müssen. Drakensang hat mir z. B. sehr gut gefallen. Ob jetzt Raubkopien daran maßgeblichen Anteil hatten, vermag ich nicht zu sagen, dass hierdurch aber viele Einnahmen flöten gehen, kann ich schon verstehen.
RadonLabs ist daran gescheitert, dass Drakensang 3 nicht finanziert wurde. Dies wurde z.B. von dtp hier auf mangelnde internationale Nachfrage zurückgeführt. Ironischerweise hätten mehr Schwarzkopien u.U. mehr Interesse geweckt und RadonLabs gerettet. Aber das ist natürlich bloß Spekulation.

(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Mit Steam habe ich z. B. grundsätzlich keine Probleme. Über mein Facebook-Profil ist vermutlich mehr über mich herauszubekommen, als über Steam. Ich finde die Komfortfunktionen gut und lebe halt gewissen Nutzungszwängen.
Was mich aber derzeit noch mehr stört ist, dass man nicht genug darauf hingewiesen wird, dass man nicht die Software auf dem Datenträger erwirbt, sondern nur ein befristetes, jederzeit widerrufbares Nutzungsrecht.

(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Pragmatisch gesehen, geben wir bei den meisten Arten den Kopierschutzes nicht mehr Daten weiter, als wir es im Internet ohnehin freiwillig für jeden einsehbar tun - seien es Social Networks, Foren, Blogs oder eigene Homepages.
Falls wir das tun. Software, die nach Hause telefoniert, kann Dein Verhalten auf den Mausklick genau analysieren und mitprotokollieren. Das ist noch mal eine ganz andere Liga als FB.
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#50
(18.04.2013, 19:01)Rabenaas schrieb:
(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Pragmatisch gesehen, geben wir bei den meisten Arten den Kopierschutzes nicht mehr Daten weiter, als wir es im Internet ohnehin freiwillig für jeden einsehbar tun - seien es Social Networks, Foren, Blogs oder eigene Homepages.
Falls wir das tun. Software, die nach Hause telefoniert, kann Dein Verhalten auf den Mausklick genau analysieren und mitprotokollieren. Das ist noch mal eine ganz andere Liga als FB.
FB ist um einiges schärfer, da dort Kontaktdaten, Freundeslisten, Bilder, persönliche Nachrichten, etc. verwaltet werden. Was davon wie genutzt wird ist komplett undurchsichtig. Eine lokale Software lässt sich wenigstens noch untersuchen oder in ne Sandbox einsperren. Steam kann nicht meine eMails lesen, weil es dazu keine Zugriffsrechte hat, genausowenig meine Kontaktdaten, etc. Mausklicks sind uninteressant. Interessant ist was für Intressen eine Person hat und mit wem sie Verbindungen hat. Daraus lassen sich Persönlichkeitsprofile mit Kontaktdaten erstellen, die man auf dem Schwarzmarkt an Werbeagenturen verkaufen kann.
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#51
Naja, war's jetzt Origin oder der Steamclient, der die Festplatte durchwühlt scannt? Jedenfalls kann das mit jedem Update (erneut) eingeführt werden. Und wie ich Windows in Erinnerung habe, sind Rootkits technisch auch durchaus denkbar.
Ich wette, einige Werbeagenturen würde es brennend interessieren, wie Du auf bestimmte Spielsituationen reagierst. Aber egal. Ist beides Mist.
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#52
(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Ich hoffe die strickten Gegner von DRM haben kein Facebook-Profil - ansonsten würden Sie Ihre Argumentation ad absurdum führen ;)
Einen Facebook-Account habe ich nicht. Und ich gedenke auch nicht, mir einen anzulegen. Ich bin auch bei keinem Google-Dienst registriert. - Aber darum geht es bei meiner DRM-Ablehnung auch weniger. Datenschutzprobleme sind eigentlich nur mein zweites Bedenken. Das erste ist, daß ich das Spiel nie wirklich "sicher" habe, weil ich zum Spielen (bzw. zumindest späterem Neuinstallieren auf einem ganz anderne Rechner) immer von einem Dritten abhängig bin, den es dann noch geben kann oder eben auch nicht mehr.

(18.04.2013, 18:39)chrisfirefox schrieb: Aus Entwicklersicht gesprochen ist *funktionerendes* DRM eigentlich eine feine Sache.
Mag sein. Aber ein Entwickler, der mehr als nur den schnellen Euro machen, sondern ein Werk schaffen will, das einmal ein Klassiker sein könnte, den hartgesottene Nostaliger noch lieben werden, auch wenn die Spieleentwicklung längst die übernächste Stufe erreicht hat, der müsste DRM doch zweifelnd gegenüberstehen. Denn DRM bringt es allzuleicht mit sich, daß man das Spiel irgendwann nicht mehr spielen kann, weil die Plattform zu der man sich verbinden muß, nicht mehr existiert. Und das steht der Entwicklung zu einem Allzeit-Kultklassiker entgegen.

Und gerade von jemandem, der sich ein Remake der NLT vorgenommen hat, würde ich mir diesen Idealismus wünschen. ;)

(18.04.2013, 18:39)chrisfirefox schrieb: Ihr seht also, es ist nicht leicht, als Entwickler Geld nach der Entwicklung *nicht* pleite zu gehen, wenn das Spiel - aus welchen Gründen auch immer - sich nicht wirklich top verkauft.
Und es gehört ja zum traurigen Teil der NLT-Geschichte, daß die Schöpfer dieses "Evergreens" damit nicht reich geworden sind... Nur heute noch mehr als damals sollte ein (v.a. kleines) Entwicklerstudio vorher wissen, worauf es sich einläßt und keine zu riskanten Verträge abschließen. Ob sich ein Spiel top verkauft oder nicht, ist selten vorhersehbar. Es hängt aber auch nicht entscheidend von der Möglichkeit ab, es raubzukopieren, denke ich.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#53
(19.04.2013, 21:00)Zurgrimm schrieb:
(18.04.2013, 17:53)Palas schrieb: Ich hoffe die strickten Gegner von DRM haben kein Facebook-Profil - ansonsten würden Sie Ihre Argumentation ad absurdum führen ;)
Einen Facebook-Account habe ich nicht. Und ich gedenke auch nicht, mir einen anzulegen. Ich bin auch bei keinem Google-Dienst registriert. - Aber darum geht es bei meiner DRM-Ablehnung auch weniger. Datenschutzprobleme sind eigentlich nur mein zweites Bedenken. Das erste ist, daß ich das Spiel nie wirklich "sicher" habe, weil ich zum Spielen (bzw. zumindest späterem Neuinstallieren auf einem ganz anderne Rechner) immer von einem Dritten abhängig bin, den es dann noch geben kann oder eben auch nicht mehr.
:up:
"Mut ist der Zauber, der Träume Wirklichkeit werden lässt"

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#54
Zurgrimm, wie ich meinem Post schon sagte, es geht um *funktionierendes* DRM, eben solches, das eben genau diese Voraussetzungen erfüllt, dass es auf Jahrzehnte hinaus funktionstüchtig bleibt (oder ggf. durch den Entwickler rechtzeitig entfernt wird) - ich bezweifle, ob das irgendein derzeit verfügbares System gewährleistet.

Was mich allerdings etwas irritiert hat ist Rabenaas Video zum Thema "kopieren ist kein Diebstahl". Es ist natürlich richtig, dass man "nicht greifbare" Produkte wie Software oder auch "Know How" problemlos kopieren kann, und dass dann einfach "mehrere davon existieren". Das Problem ist dabei aber, dass dieses Know How und auch die entsprechende Arbeitszeit dahinter von irgend jemandem irgendwann mal bezahlt werden musste, folglich ist es aus meiner Sicht auch eine gute Idee, sich diese Arbeit von einem Kunden, der dieses Produkt nutzen möchte, bezahlen zu lassen. So funktionieren ungefähr 49% der Gesamtwirtschaft. 1% wird vermutlich bei der Open Source liegen, und die restlichen 50% sind die Banken - aber egal, off topic ;).

Wenn jemand im Zuge einer Open-Source-Lizenz auf seinen Anspruch verzichtet, die investierte Arbeitszeit bezahlt zu bekommen, ist das völlig in Ordnung. Wie aber sollen Unternehmen ihre Mitarbeiter für die Erstellung der Software, für die Erarbeitung des Know How oder was auch immer sonst bezahlen? Ein Beispiel: Nach der Argumentation des Liedes ist es ja überhaupt kein Problem, etwas zu Kopieren, sind ja danach zwei davon da. Das lässt sich ja problemlos auf Know How übertragen. Beispielsweise auf Know How deutscher Autobauer, wie sie ihre Autos zusammenstellen, welche Lieferanten sie verwenden, wie diese Lieferanten ihre Zwischenprodukte herstellen usw. D.h. man könnte das ja eigentlich öffentlich zur Verfügung stellen. zB in China. Ich glaube die Folgen davon sind einigermaßen klar, das "deutsche Wirtschaftswunder in der Krise" wäre relativ abrupt vorbei, auch wenn die Marken eine gewisse Strahlkraft haben, im Endeffekt entscheidet bei sehr vielen Käufern der Preis, wenn die Qualität vergleichbar ist.

So gesehen könnte man argumentieren, dass die gesamte technologiebasierte Wirtschaft auf dem "Kopierschutz" bzw. zumindest auf dem "Recht an Eigentum von Know How" beruht - was mittlerweile ein ziemlich großer Teil sein dürfte. Bitte nicht falsch verstehen, das ist kein Plädoyer für DRM und schon gar nicht für Softwarepatente, letztere halte ich für völlig ... naja, daneben. Wohl aber glaube ich, dass die technologiebasierte Wirtschaft sich komplett neue Verdienstwege suchen müsste, würde das Copyright komplett wegfallen.
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#55
(20.04.2013, 10:16)chrisfirefox schrieb: Zurgrimm, wie ich meinem Post schon sagte, es geht um *funktionierendes* DRM, eben solches, das eben genau diese Voraussetzungen erfüllt, dass es auf Jahrzehnte hinaus funktionstüchtig bleibt (oder ggf. durch den Entwickler rechtzeitig entfernt wird)
Letzteres weiß man als Käufer aber ja nicht vorher - oder kann sich zumindest nicht darauf verlassen. Daher würde ich in diesem Fall abwarten, bis dieser Zeitpunkt erreicht ist.

(20.04.2013, 10:16)chrisfirefox schrieb: ich bezweifle, ob das irgendein derzeit verfügbares System gewährleistet.
Das klingt für mich etwas nach der katholische, Pille-danach: Gäbe es eine, die mit 100%iger Sicherheit nicht abtreibt, sondern nur verhütet, wäre sie - in Vergewaltigungsfällen - nach Kirchenlehre erlaubt. Da es sie aber (wahrscheinlich) nicht gibt, sind alle verboten. [Ist umstritten, ich weiß. Aber so wurde zumindest argumentiert.]

Also Du wärest für DRM, wenn es funktionierte, aber Du glaubst nicht, daß es funktionierendes DRM gibt. Darf man also daraus schließen, daß Du gegen die Verwendung heute verfügbarer Formen von DRM für die Schick-HD bist? (Bis zum Release ist da ja kein völlig neuartiges System zu erwarten.)
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#56
Du darfst davon ausgehen, dass es eine DRM-freie Version von Schick HD im Handel zu erwerben geben wird. Die würde ich persönlich übrigens bevorzugen, weil ich schon einen Entwurf für das Schachteldesign gesehen habe, und ich gestehen muss: legggaaaa :)
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#57
(20.04.2013, 11:35)chrisfirefox schrieb: Du darfst davon ausgehen, dass es eine DRM-freie Version von Schick HD im Handel zu erwerben geben wird.
Na, das ist doch mal eine Aussage! :bigsmile:
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."
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#58
:ok:
Die der Götter Gunst verloren,
sind verfallen einer Macht -
Die sie führt zu fernen Toren,
und durch sie in ew'ge Nacht.
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#59
chrisfirefox schrieb:Du darfst davon ausgehen, dass es eine DRM-freie Version von Schick HD im Handel zu erwerben geben wird.
Coole Sache. :up:

(20.04.2013, 10:16)chrisfirefox schrieb: Was mich allerdings etwas irritiert hat ist Rabenaas Video zum Thema "kopieren ist kein Diebstahl". Es ist natürlich richtig, dass man "nicht greifbare" Produkte wie Software oder auch "Know How" problemlos kopieren kann, und dass dann einfach "mehrere davon existieren". Das Problem ist dabei aber, dass dieses Know How und auch die entsprechende Arbeitszeit dahinter von irgend jemandem irgendwann mal bezahlt werden musste, folglich ist es aus meiner Sicht auch eine gute Idee, sich diese Arbeit von einem Kunden, der dieses Produkt nutzen möchte, bezahlen zu lassen.
Erst einmal sagt das Video ja nur, dass Kopieren kein Diebstahl ist. Und das ist ja nun mal Fakt. Bei Guttenberg ging es ja auch nicht um Diebstahl, sondern um Urheberrechtsverletzungen.
Die Werbestrategen wollen uns natürlich seit Jahrzehnten das Gegenteil einhämmern. Dass Konsumenten z.B. ein Recht auf Privatkopien haben, bekommt man wesentlich seltener zu hören.

(20.04.2013, 10:16)chrisfirefox schrieb: Wohl aber glaube ich, dass die technologiebasierte Wirtschaft sich komplett neue Verdienstwege suchen müsste, würde das Copyright komplett wegfallen.
Wenn die Wirtschaft sich immer mehr auf sogenanntes geistiges Eigentum verlässt, hat sie natürlich ein Problem, weil das Konzept völlig künstlich ist. DRM-Maßnahmen bestrafen bislang immer nur die ehrlichen Kunden.
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#60
Das Recht auf Privatkopie hat ja mit dem freien Kopieren von Software - zumindest meiner Ansicht nach - nicht das Geringste zu tun. Dass ich mir als ehrlicher Kunde eine Kopie der Software für den privaten Gebrauch (Backup, mehrere Endgeräte, whatever) machen muss können, liegt für mich auf der Hand. Dass dieses Recht allerdings auch die beliebige und freie Weitergabe (auch wenn diese unentgeltlich erfolgt) inkludiert, wäre mir neu. Ich finde das Urheberrecht ehrlich gesagt nicht künstlich, und "sich auf geistiges Eigentum zu verlassen" ist die einzige Möglichkeit, wie man überhaupt Forschungs- und Entwicklungsarbeit refinanziert bekommt.

Ich meine, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber trotz staatlicher Förderung ist es zB in der Pharma-Forschung (meine Frau arbeitet dort) so, dass mit allen klinischen Studien etwa 10 Real-Jahre, hunderte Arbeitsjahre und horrende Kosten für klinische Studien in ein Medikament von der "grundlegenden Idee" bis zur Möglichkeit der Markteinführung gehen. Diese Kosten müssen irgendwie refinanziert werden, mal ganz abgesehen von etwaigen Gewinnen. Sagt man jetzt "sobald das Produkt Marktreife hat, darf es als Genericum 'kopiert' werden", ist diese Refinanzierung einfach nicht mehr drin, weil die Re-Produzenten einfach nur die Materialkosten zu decken und nichts zu refinanzieren hätten.

Das selbe gilt aber auch für Software - es gibt wie schon gesagt Leute, die diese schreiben müssen und davon versuchen, ihre Kinder zu ernähren. Und die allermeisten Open-Source-"Contributor" haben einen normalen Job, nicht zu selten als Software-Entwickler, damit sie sich das "Hobby Open Source" leisten können. Wenige andere bauen den Verdienst auf Dienstleistungen für die Software auf oder lassen sich von Konzernen aufkaufen, aber ich sehe kein vernünftiges Verdienstmodell (ich habe jahrelang "free to Play"-Spiele entwickelt und darf somit behaupten, dass der Einfluss dieses Verdienstmodells auf die Spielgestaltung so massiv ist, dass ich es nicht als "vernünftig" erachte), mit "Diensten rund um das Spiel" ausreichend Geld zu verdienen, um Erstellung und Betrieb der Software zu refinanzieren.

Wie ich schon sagte, Privatkopien sind völlig in Ordnung, und Kopien von "geistigem Eigentum" zu Erstellen, wo es der Urheber unentgeltlich und frei erlaubt hat ebenso. Aber geistiges Eigentum vollständig als künstliches Konzept abzutun halte ich für völlig daneben, weil sich das konsequenterweise auf jegliches Eigentum ausdehnen lässt - welches "Recht" hat jemand an einem Stück Land, es wäre auch ohne das Grundbuch da, und nur weil es dieses "künstliche Konzept Grundbesitz" gibt, hat das noch lange keine Auswirkung auf irgendwelche Eigentumsverhältnisse. Jegliches "Recht" ist künstlich, auf die Art könntest du ohne weiteres das gesamte Rechte- und somit Wertesystem der Menschheit aushebeln, denn Konzepte wie Menschenwürde, Ehe, materielles und immaterielles Eigentum, das sind alles "völlig künstliche Konzepte". Die einzig wahrlich natürlichen Konzepte findest du folglich bei Tieren und indigenen Völkern, im Einklang miteinander und der Natur, nur das Jagen und Verbrauchen, was unbedingt zum Überleben notwendig ist, wenig bis keine Veränderungen an deiner Umwelt.

Sorry dass das so philosophisch geworden ist, aber jeder Ersatz für dieses "künstliche" geistige Eigentum wäre nicht minder künstlich. Aber wie ich schon sagte: Belehre mich eines Besseren. Für mich ist nur der Unterschied zwischen einem materiellen Produkt mit 20% Maschineneinsatz, 10% menschlichem Einsatz und 70% Materialeinsatz und einem immateriellen Produkt mit 5% Maschineneinsatz und 95% menschlichem Einsatz einfach nicht erkennbar, bis auf die Tatsache, dass sich ersteres nicht "einfach" kopieren lässt (Star Trek Replikator lässt grüßen ;)).
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