02.09.2010, 23:11
Bei Alice Miller hab ich drei Kritikpunkte (und ich hab mich auch im Inet ein wenig schlau gemacht):
- Sie fixiert sich zu sehr auf die Erziehung, die erklärt aber nicht alles! Was ist mit dem sozialen Umfeld außerhalb der Familie? Was ist mit Genen? Was ist mit Umwelt/Krankheiten/etc.?
- Sie ist mir immer noch zu theoretisch. Gut, klar kann man sagen, dass Kinder nie optimal erzogen werden können, da es immer irgendwelche Störungen gibt, aber wenn nicht mal auf solch alltäglichen Dinge wie alleinerziehende Mütter oder Mehrkindfamilien eingegangen werden, dann bringt mir die schönste Theorie nichts.
(Das nehm ich an, weil ich denke, dass du andernfalls irgendwo darauf eingegangen wärst. Sollte sie sich tatsächlich auch um so praktische Fragen gekümmert haben, dann kann man den Punkt streichen.)
- Sie bietet keine Alternative an. Also wenn ich das Buch gelesen habe, dann weiß ich, was ich bei der Erziehung von Kindern nicht machen soll(te). Nur was soll ich jetzt dann machen? Nur weil ich weiß, was ich nicht tun soll, heißt das noch lange nicht, dass ich jetzt ne Ahnung habe, was ich tun soll bzw was ich tue.
(Ein hinkendes Beispiel: Ein Tisch mit fünf verschiedenen Speisen, von denen drei vergiftet sind. Ich spachtel in mich rein, was geht und vergifte mich natürlich. Jetzt kommt jemand vorbei und sagt mir, ich darf dieses Essen da nicht anrühren. OK, dann lass ich das eine weg und esse nur noch die anderen vier. Leider sind bei diesen vier immer noch zwei vergiftete Speisen dabei.)
Und ich sags nochmal: Was macht die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern...
Davon abgesehen:
- Sie fixiert sich zu sehr auf die Erziehung, die erklärt aber nicht alles! Was ist mit dem sozialen Umfeld außerhalb der Familie? Was ist mit Genen? Was ist mit Umwelt/Krankheiten/etc.?
- Sie ist mir immer noch zu theoretisch. Gut, klar kann man sagen, dass Kinder nie optimal erzogen werden können, da es immer irgendwelche Störungen gibt, aber wenn nicht mal auf solch alltäglichen Dinge wie alleinerziehende Mütter oder Mehrkindfamilien eingegangen werden, dann bringt mir die schönste Theorie nichts.
(Das nehm ich an, weil ich denke, dass du andernfalls irgendwo darauf eingegangen wärst. Sollte sie sich tatsächlich auch um so praktische Fragen gekümmert haben, dann kann man den Punkt streichen.)
- Sie bietet keine Alternative an. Also wenn ich das Buch gelesen habe, dann weiß ich, was ich bei der Erziehung von Kindern nicht machen soll(te). Nur was soll ich jetzt dann machen? Nur weil ich weiß, was ich nicht tun soll, heißt das noch lange nicht, dass ich jetzt ne Ahnung habe, was ich tun soll bzw was ich tue.
(Ein hinkendes Beispiel: Ein Tisch mit fünf verschiedenen Speisen, von denen drei vergiftet sind. Ich spachtel in mich rein, was geht und vergifte mich natürlich. Jetzt kommt jemand vorbei und sagt mir, ich darf dieses Essen da nicht anrühren. OK, dann lass ich das eine weg und esse nur noch die anderen vier. Leider sind bei diesen vier immer noch zwei vergiftete Speisen dabei.)
Boneman schrieb:Wieso glaubst du nicht, dass sie darauf noch eingeht? Welchen Anlass hast du dazu?Zum einen hab ich ne Kundenrezension gelesen, in der auch genau das angesprochen wurde. Und zum anderen hätte sie dann nen 500-Seiten-Schinken schreiben müssen (mindestens! ), wenn sie die geschichtliche/soziale/etc. Situation, die zu Hitlers Machtergreifung geführt hat, beschrieben hätte. Und die bekomm ich nicht als Taschenbuch für 10 €.
Boneman schrieb:"Mal abschalten" heißt, dass die Mama ein heißes Bad nimmt, während der Papa (oder die Oma) die Verantwortung übernimmt. Oder die Woche Urlaub, wenn Paul bei seinen Großeltern ist. Oder abends Kino, wenn der Babysitter aufpasst. Mir fällt keine Situation ein, in der sich da nicht etwas arrangieren ließe. Vorausgesetzt, das Kind konnte eine sichere Bindung entwickeln (Bindungstheorie)! Und mir fällt auch keine Situation ein, in der die Bedürfnisse der Eltern wirklich so dringend über die des Kindes gestellt werden müssten.Hmm, das sind mMn Beispiele von denen ich dachte, dass sie für dich nicht in Ordnung gehen würden, weil die Gefahr besteht, dem Kind etwas schlechtes zu tun, sei zu hoch. Was ist z.B., wenn das Kind während die Eltern im Urlaub sind, ein ganz dringendes Bedürfnis nach seiner Mutter verspürt, das die Großeltern nicht lindern können?
Und ich sags nochmal: Was macht die alleinerziehende Mutter mit drei Kindern...
Davon abgesehen:
Edvard schrieb:Kann es sein, dass wir alle im Grunde das gleiche sagen wollen, aber ihr es "radikaler" darlegt als wir?
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?