30.08.2010, 23:23
Alpha Zen schrieb:Vielleicht spricht er ja aus Erfahrung. ^^Meinst du mich? Ich glaube, es ist vor allem die Gegenseite, die aus Erfahrung spricht... - Ja genau, denkt mal drüber nach.
Edvard schrieb:Dann bin ich mal gespannt, wie du nen Kind Grenzen aufzeigen willst...Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es nicht darum geht, dem Kind alle Wünsche zu erfüllen. Ich schrieb nur, dass es ein großer Fehler ist, wenn man seine Bedürfnisse/Wünsche/Ängste/... ignoriert, übergeht, es deswegen gar auslacht oder was weiß ich. Das passiert alles täglich, ohne dass es Erwachsenen überhaupt auffallen würde.
So wie ich deine Beiträge lese, muss Mami/Papi ihr ganzes Leben nach Kind richten und auf dessen Bedürfnisse eingehen.
Dass man nichts verbieten oder nicht schimpfen darf, habe ich auch nicht geschrieben. Ich rede eigentlich überhaupt nicht davon, wie man einem Kind Grenzen setzen soll oder dass man es nicht tun soll. Am ehesten warne ich noch davor, mit den falschen Mitteln zu früh anzufangen.
Ich glaubte eigentlich, ich hätte mich (ausnahmsweise ) recht eng an den ursprünglichen Gegenstand der Diskussion gehalten (die Frage, ob man ein Kind schreien lassen soll) und kein größeres Fass aufgemacht.
Edvard schrieb:Kind lernt ganz leicht: ich schreie -> irgendjemand (Mami/Papi) kommt und macht was tolles. Das ist jetzt nicht der weltbewegende Gedanke, von dem ich glaube, dass Kind ihn (vllt sogar etwas komplizierter) ohne weiteres realisieren kann. Auf die Kindergartensituation bezogen wird das Kind genau das gleiche Prinzip anwenden wollen: Ich schreie -> irgendjemand macht was tolles.
Später wird es dann erkennen, dass man nicht unbedingt schreien muss, bockig zu sein o.ä. führt zum gleichen Resultat.
(30.08.2010, 23:07)Klaun schrieb: Du gehst von Kindern aus,"die die Welt und ihre Zusammenhänge noch nicht verstehen können", Calesca und die anderen von Kindern die dazu sehr wohl schon in der Lage sind, bzw. schon den Zusammenhang "ich schreie--->Mama kommt" verstanden haben und daraus schließen "wenn mir langweilig ist,schrei ich,denn dann kommt Mama", genau wie Edvard das schon beschrieb.Das Kind lernt nicht, dass jemand kommt, wenn es schreit. Das weiß es durch einen natürlichen Instinkt. Wie gesagt: "Kind schreit, Mama kommt" ist der Mechanismus, den die Natur eingerichtet hat, damit das Kind überleben kann. Erst wenn die Mama nicht mehr immer kommt, dann lernt das Kind etwas. Und zwar nur Negatives und Falsches. Wenn das Kind erst herausfinden müsste, wie es die Aufmerksamkeit der Eltern gewinnt, würden nicht alle Kinder das gleiche tun.
Es würde mich wirklich brennend interessieren, warum der Mensch glaubt, diesen Mechanismus aushebeln zu müssen, und vor allem, warum er die wahnwitzige Idee entwickelt hat, damit zum Wohle des Kindes zu handeln. Wann hat das begonnen?
Aber was macht in deinem Beispiel den Unterschied aus? (Ich hoffe, ich habe es richtig verstanden.) Was ist am Bockig-sein besser als am Schreien? Die Eltern, die ihr Kind ignorieren, wenn es schreit, bezwecken damit vor allem, dass es hoffentlich möglichst bald aufhört und sie ihre Ruhe haben. Glaubst du, sie wären dann glücklicher, wenn es rummotzt? Wenn es so wäre, wie du es beschreibst, dann müsstest du diese repressiven Methoden beliebig fortsetzen und verfeinern, weil dem Kind immer etwas neues einfallen würde, womit es seine "Interessen" durchzusetzen versucht. Wohin soll sich das Ganze entwickeln?
Great people care.