05.10.2013, 08:46
(04.10.2013, 21:35)Alrik Alrikson schrieb: für mich persönlich stellt sich kein Spielgefühl ein, wie ich es beim Original hatte und habe.Das habe ich schon von anderen Spielern gelesen (z.B. Damballa). Und auch mich hat die Thorwal-Erkundung nicht auf Anhieb zum Weiterspielen animiert. Dieser Eindruck ist insoweit mit Sicherheit ernst zu nehmen, auch wenn er natürlich immer subjektiv bleibt, wie Du richtig schreibst. Die interessante Frage wäre aber: Was fehlt zum originalen Spielgefühl? Es sind ja die i.w. gleichen Texte und Questen, die gleiche Musik, die gleiche Story und die gleichen Dungeons sowie ein immerhin ähnliches, rundentaktisches Kampfsystem. Woran liegt der Verlust an positivem Spielgefühl gegenüber dem Original? Ist es die Grafik? Ist es das Kampfsystem? Sind es die Reisen? - Das wäre sicherlich auch interessant zu ergründen, auch damit eventuelle weitere Entwicklungen dahingehend besser werden können.
Mir persönlich hat in meinen Tests (richtig gespielt habe ich noch nicht, da warte ich bis zumindest alle Inhalte drin sind) zum einen die klare Struktur des schrittweisen Gehens und der wirklich übersichtlichen Automap gefehlt. Das mag unvermeidlich sein und nach einer Kleinigkeit klingen, ändert in der spielalltäglichen Orientierung und damit dem Gefühl schon einiges. Das gilt auch für die fehlende szenische Soundtrackzuordnung.
Ebenfalls fand ich die Kämpfe weniger ansprechend. Mir fehlt einfach das Menü mit dem ich in klaren, textlichen Menüpunkten die Aktionen auswählen kann. Dieses System, alles mit Rechts- und Linksklicks auf Helden, Gegner oder Felder auszuführen, spricht mich nicht an und widerspricht im Grunde auch dem sonstigen Textboxsystem der NLT. Es wird im 1st-person-Modus ja auch nichts direkt angewält, sondern in Textboxen. Ob das System der "direkten" Steuerung für erfahrene PC-RPG-Spieler intuitiv ist, kann ich nicht beurteilen; für mich ist es das nicht.
Daß die Texte vertont sind, gefällt mir an sich gut, aber dieser extrem langsame Sprecher, der teilweise zur Monotonie neigt, hat mich nach einer Weile eher genervt. Den Texten hätten eine deutlich engagiertere Betonnung und - situationsabhängig - Sprechgeschwindigkeit gut getan. Dann wäre vielleicht auch mal Spannung aufgekommen. - Aber vielleicht wird das ja außerhalb Thorwals auch noch anders. Das habe ich noch nicht getestet.
Und schließlich: Ja, zuviele Bugs und Unschönheiten nerven. Wenn ich den Hetmann-Auftrag annehmen kann, bevor ich in der Taverne davon gehört habe und beim sofortigen zweiten Besuch gleich das Empfehlungsschreiben in die Hand gedrückt bekomme, obwohl ich noch gar keines besorgen soll, dann stört sowas natürlich schon. Wen ich mir vorstelle, an allen Ecken und Enden noch auf Fehler zu treffen, geht sicher auch dabei einiges an Spielgefühl flöten. - Aber wenn es wirklich das wäre, dann wäre es ja behebbar. Ich fürchte aber auch ein Bißchen, daß es das allein nicht ist, was vielen zum Spielgefühl der Original-NLT fehlt.
"Haut die Säbel auffe Schnäbel."